Integratives Innenstadtkonzept "Bergedorfer Zentrum" - geänderte Fassung
Antrag der BAbg. Kleszcz, Gabriel, Jarchow und SPD-Fraktion
BAbg. Schindler, Lühr und Grüne-Fraktion
BAbg. Jacobsen und FDP-Fraktion
Schon seit einigen Jahren leidet das Bergedorfer und Lohbrügger Zentrum insbesondere in dem Einkaufsbereich vom Lohbrügger Markt bis zum Mohnhof unter zunehmenden Problemen und Herausforderungen, wie z.B. Leerstände und Konkurrenzdruck des Onlinehandels. Verschärft wird diese Situation aller Voraussicht nach durch die angekündigte Schließung der Karstadt-Häuser im Sachsentor zu Ende Januar 2021. Zwar geben sich private Initiativen wie die BIDs Alte Holstenstraße und Sachsentor und der Verein Bergedorfer Hafen e.V. viel Mühe, neue Ideen für den genannten Bereich zu entwickeln, um diesen zu beleben und für eine Verbesserung des öffentlichen Raumes zu sorgen, aber die letzten Jahre haben gezeigt, dass das alleine nicht ausreicht.
Wir brauchen vielmehr eine gemeinsame Kraftanstrengung von privater und öffentlicher Hand, um die Bergedorfer Innenstadt langfristig weiterzuentwickeln und sie attraktiver zu machen. Dafür ist ein vom Bezirksamt zu erarbeitendes integratives Innenstadtkonzept „Bergedorfer Zentrum“ erforderlich, das alle Aspekte der Entwicklung des Innenstadtbereiches betrachtet. Dazu gehören u.a. die Berücksichtigung unterschiedlicher Entwicklungsperspektiven, die Sicherung und Weiterentwicklung des Einzelhandels-, Dienstleistungs-, Gastronomie- und Kulturstandortes, der Erhalt der denkmalgeschützten Bausubstanz, die Ausweitung von Wohnnutzung und die verkehrliche Entwicklung. Eine umfassende Beteiligung der Öffentlichkeit und aller interessierten Akteure sowie eine wissenschaftliche Begleitung des Konzeptes sind für uns selbstverständlich.
Für die Umsetzung eines derart umfassenden Konzeptes ist eine erhebliche Summe an öffentlichen Mitteln notwendig, die die privaten Beiträge z. B. der Grundeigentümer im Rahmen der BIDs ergänzt. Deshalb ist ein RISE-Gebiet vom Lohbrügger Markt bis zum Mohnhof einzurichten, das diese Kofinanzierung der geplanten Maßnahmen sicherstellen kann.
Vor diesem Hintergrund beantragen wir, die Bezirksversammlung möge beschließen:
- Berücksichtigung unterschiedlicher Entwicklungsperspektiven für die Bergedorfer Innenstadt, insbesondere unter der Berücksichtigung von gegenwärtig und zukünftig veränderten Rahmenbedingungen, wie z.B. Einflüsse des Onlinehandels auf den stationären Einzelhandel, Generationswechsel bei inhabergeführten Betrieben, Eigentümerwechsel bei Bestandsimmobilien in der Bergedorfer Innenstadt, etc.
- Sicherung, Stärkung und Attraktivitätssteigerung des überregionalen Versorgungszentrums der Bergedorfer Innenstadt
- Sicherung und Weiterentwicklung der Einzelhandels-, Gastronomie-, Kultur und Dienstleistungsstrukturen
- Ausbau und Stärkung von Initiativen (BID, Verein Bergedorfer Hafen e.V.)
- Einbeziehung der Grundeigentümer sowie der Öffentlichkeit in die Entwicklungsstrategien
- Sicherung des historischen bzw. denkmalgeschützten Gebäudebestandes
- Stärkung und Ausbau von Wohnnutzungen im Zentrumsbereich
- Untersuchung von strukturellen und baulichen Entwicklungspotenzialen
- Aufwertung des öffentlichen Raums
- Überprüfung der Neuorganisation des ruhenden Verkehrs
- Behandlung des Themas Stellplätze/Baulasten
- Stärkung des Radverkehrs
- Magistralenentwicklung – Stärkung der städtebaulichen Ordnung und der Aufenthaltsqualität
- Betrachtung der Thematik Vergnügungsstätten.
Zielsetzung bei der Erstellung des integrativen Innenstadtkonzept „Bergedorf Zentrum“ ist die Einbeziehung von Experten aus der Stadtentwicklung und Wissenschaft, z.B. durch die HCU. Die Entwicklung des integrativen Innenstadtkonzepts „Bergedorf Zentrum“ soll im engen Dialog u.a. mit der Politik, den Grundeigentümern, dem WSB, den Gewerbetreibenden und Bewohnern des Bergedorfer Zentrums erfolgen.
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