21-1867.01

Fischschleuse am Siel Tatenberg und Einzug von invasiven Arten in das Gewässersystem der Dove Elbe und Bille

Antwort

Bera­tungs­reihen­folge
Gremium
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12.03.2024
29.02.2024
Ö 9.2
Sachverhalt

 

Auskunftsersuchen der BAbg. Schütt, Jacobsen, Kubat und FDP-Fraktion

 

Auf der Sitzung des Regionalausschuss am 11. Juli 1923 wurde von der BUKEA das Vorhaben „Fischschleuse am Siel Tatenberg vorgestellt. Die Maßnahme ist grundsätzlich zu begrüßen, da dadurch bei Erfolg der Artenreichtum in den Gewässern der Dove Elbe und Bille gefördert würde. Durch einen Probebetrieb mit einer veränderten Siel Steuerung an einem der drei Siele soll getestet werden, ob das Siel für Fische zur Wanderung zwischen Stromelbe und Dove Elbe genutzt wird. Die Referenten führten aus, dass ein negativer Einfluss auf die Gewässerqualität in der Dove Elbe und ein spürbar verändertes Strömungsverhalten in der Dove Elbe nach den durchgeführten Simulationsmodellen nicht zu erwarten ist. Von den Referenten wurde nicht auf mögliche Auswirkungen durch das Eindringen invasiver Arten (Neozoon), wie z.B. der chinesischen Wollhandkrabbe, oder anderer invasiver Arten eingegangen, in die Dove Elbe und Bille eingegangen.

 

Die Behörde für Umwelt, Klima, Energie und Agrarwirtschaft beantwortet das o.g. Auskunftsersuchen wie folgt.

 

  1.  Besteht durch die Fischschleusung am Siel Tatenberg die Gefahr, dass bisher in der Dove Elbe nicht vorkommende Neozoon in das Gewässer eindringen?

 

Durch die Schiffsschleusung besteht bereits ein Austausch zwischen den Wasserkörpern der Dove Elbe und der Elbe. Hierüber können Arten zwischen den Wasserkörpern wandern. Es ist nicht zu erwarten, dass durch die Fischschleusung Arten einwandern könnten, die nicht auch über die Schiffsschleusung einwandern.

 

  1. Welche Auswirkungen hätte das Eindringen invasiver Arten auf die in der Dove Elbe etablierten heimischen Arten?

 

In der Dove Elbe und den direkt mit ihr in Verbindung stehenden Gewässern sind invasive Arten der sogenannten Unionsliste wie die Wollhandkrabbe, der Kamberkrebs und der Blaubandbärbling etabliert. Auch die invasive Schwarzmundgrundel als nicht gelistete Art kommt bereits mit einem großen Bestand in der Dove Elbe vor. Es sind aktuell keine weiteren gebietsfremden invasiven Arten bekannt, die in der Elbe vorkommen und in die Dove Elbe nur über eine Fischschleuse einwandern könnten, so dass aktuell auch keine weiteren Auswirkungen von invasiven Arten zu erwarten sind. 

 

 

  1. Kann beim Testbetrieb der Fischschleuse bereits festgestellt werden, welche Arten die Fischschleuse zur Wanderung nutzen?

 

Dies lässt sich nicht feststellen, da das Monitoring auf die Parameter Wasserstände, Fließgeschwindigkeiten sowie die Wasserqualität ausgerichtet war.

 

 

4.  Wie soll darauf reagiert werden, wenn durch Wanderung von invasiven Arten in die Dove Elbe und Bille negative Auswirkungen auf die heimischen Arten festgestellt werden?

 

Siehe Antwort zu 2. Zurzeit sind keine zusätzlichen Einwanderungen von invasiven Arten in die Dove Elbe über die Fischschleuse zu erwarten.

 

Petitum/Beschluss

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Anhänge

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