21-0058.01

Eingabe Nr. 21_1 zum Thema "Unattraktive Zustände am Bergedorfer ZOB" - Stellungnahme der VHH

Stellungnahme

Sachverhalt

 

Die VHH nehmen zu den einzelnen Punkten der Eingabe des Herrn Pelzer wie folgt Stellung:

 

1)

Die als Sicht- und Wetterschutz vorgeschlagenen Wände haben, wie von Herrn Pelzer beschrieben, für unsere Fahrgäste durchaus Vorteile. Eine Lösung mit gläsernen Wänden ist aber aufgrund der baulichen Situation vor Ort schwierig, da auch bei großem Andrang das Freihalten von Flucht- und Rettungswegen, wie auch die normale Wegführung gesichert sein müssen, ohne dass eine Unfallgefahr besteht. Zudem müssen gläserne Wände regelmäßig gereinigt und gegen Vandalismus geschützt werden. Ein angemessener Windschutz muss also vom einem Experten geplant werden, damit er nicht konträr zu Sicherheitsfunktionen läuft und zudem regelmäßig gereinigt und geschützt werden, was mit hohen Investitionen und Personalaufwand verbunden ist. Insofern können wir nach derzeitigem Kenntnisstand diesen Kundenwunsch nicht befürworten.

 

2)

Da die meisten Linien, die vom Bergedorfer ZOB abfahren, auch von hier aus starten, halten wir es für unwahrscheinlich, dass zu frühes Abfahren in regelmäßiger Form vorkommt. Nichtsdestotrotz akzeptieren auch wir zu frühe Ab- bzw. Durchfahrten an den Haltestellen nicht und geben bei Kenntnisnahme die entsprechenden Hinweise an die zuständige Betriebsleitung weiter. Auf diesem Weg können wir die Daten der jeweils benannten Fahrt prüfen und arbeiten diese gegebenenfalls in direkten Mitarbeitergesprächen auf, was uns in Bezug auf die gewünschte Kunden- und Serviceorientierung sehr wichtig ist.

 

3)

Auf dem Busbahnhof in Bergedorf gibt es, wie an vielen weiteren Haltestellen im VHH-Bediengebiet elektronische Abfahrtsanzeigen, auf denen eine sogenannte Dynamische Fahrgastinformation (DFI) angezeigt wird. Die DFI-Anzeiger geben darüber Auskunft, wann die nächsten Busse an der Haltestelle abfahren. Derzeit kann es zu fehlerhaften Anzeigen kommen. Dies ist darin begründet, dass die VHH aktuell ein neues Betriebsleitsystem testet und installiert. Hierbei werden alle relevanten Bereiche (zum Beispiel die Leitstelle, die Fahrzeuge und die Anzeiger) umgerüstet. In dieser Phase kommt es unglücklicherweise auf den Anzeigern zu Störungen in der Kundeninformation. Wir gehen davon aus, dass nach erfolgter Installation und Beendigung der Testphase nicht nur zuverlässigere Anzeigen erfolgen, sondern Unternehmen und Fahrgäste einen deutlichen Mehrwert erhalten.

 

4)

Im Zulauf auf den Bf. Bergedorf gibt es auf der Bergedorfer Straße bereits eine Ampelbeeinflussung (LSA-Beeinflussung) im Kreuzungsbereich Vierlandenstraße.

Das Warten an der Ampel am Mohnhof kommt vor, da auf der rechten der beiden Fahrspuren neben dem Individualverkehr und den Bussen in Richtung Bahnhof auch der Individualverkehr in Richtung Sachsentor und der, gegenüber dem kreuzenden Fußgängerverkehr, wartepflichtige, rechtsabbiegende Individualverkehr fährt. Eine Verbesserung der Abwicklung ist skizziert, eine Abstimmung mit den zuständigen Dienststellen steht aber noch aus.

 

Weiterhin gibt es unmittelbar vor der Rampe zum ZOB eine Anforderungsschleife. Der Bus löst bei Annäherung an die Ampel das Umschalten aus, die erforderliche Umschaltzeit verursacht eine Wartezeit von rund einer Sekunde. Aufgrund dieser nur kurzen, wenn auch ärgerlichen Verzögerung, wird eine mögliche Lösung bei der zuständigen Dienstelle nicht mit höchster Priorität untersucht. Größere Zeitverzögerungen treten nur dann auf, wenn der Verkehrsfluss aufgrund besonderer Störungen (Unfall, Baustellen, Sperrungen) betroffen ist. Dies jedoch nicht nur im unmittelbaren Umfeld, sondern auch bei entsprechenden Belastungen auf der A25, weil der Verkehr dann ins Stadtgebiet ausweicht.

 

5)

Bei den benannten Verspätungen verweisen wir auf Punkt 4.

Die Ankunftspositionen auf dem ZOB sind so angelegt, dass umsteigende Kunden die kurzmöglichsten Wege haben. Die ankommenden Busse halten im Normalfall direkt vor den Abgängen zur Bahnhofshalle. Hier kann es zu bestimmten Zeiten (Rush-Hour) zu kurzfristigen Engpässen und in Ausnahmefällen zu etwas längeren Wegen (etwa zwei Buslängen) kommen. Dies ist insbesondere dann der Fall, wenn mehrere Busse gleichzeitig ankommen. Diese müssen dann hintereinander halten, was den Fußweg zwar verlängert, aber in der Natur der Sache liegt. Die Übergänge auf die S-Bahn sind mit ausreichenden Reserven geplant, wobei die üblichen Verzögerungen durch Ampeln selbstverständlich in den Fahrzeiten berücksichtigt sind.

 

Bei den Umsteigezeiten sind wir aufgrund von Fahrgastwünschen bemüht, die Warte- und Übergangszeiten so gering wie möglich zu gestalten. Hierbei ist uns bewusst, nicht alle Wünsche erfüllen zu können. Hinzu kommt, dass die Busse im Regelfall weitere Anschlüsse berücksichtigen müssen. Beispielsweise ist die vom Petenten benannte Buslinie 235 an drei Schnellbahnhaltestellen (Nettelnburg, Bergedorf, Reinbek) nicht nur Zubringer, sondern auch Abholer.

Bei außerordentlichen Belastungen (zum Beispiel bei geringeren Taktzeiten) freuen wir uns über konkrete Hinweise (Linie, Uhrzeit, Ein- bzw. Ausstieghaltestelle) unserer Fahrgäste, damit wir die Anmerkungen im Sinne der Kundenorientierung prüfen können. Hierbei geben wir jedoch zu bedenken, dass Veränderungen nicht alleine im Hause VHH entschieden werden.

 

Zu Verspätungen und / oder Ausfällen der S-Bahn, sowie der Gestaltung der Treppenaufgänge ist eine Stellungnahme unsererseits nicht möglich, so dass wir diesbezüglich auf unseren Verbundpartner verweisen.

 

Petitum/Beschluss

Der Fachausschuss bittet den Vorsitzenden der Bezirksversammlung, dem Petenten im Sinne dieser Stellungnahme zu antworten.

 

Anhänge

keine