E-Ladeinfrastruktur der Switch-Punkte verbessern
Letzte Beratung: 27.11.2025 Bezirksversammlung Bergedorf Ö 12.7
Antrag
der BAbg. Froh, Pelch, Capeletti und Fraktion der CDU
„Die neun bestehenden hvv switch Punkte im Bezirk Bergedorf verfügen aktuell nicht über E-Ladeinfrastruktur“. Diese Antwort der Behörde für Mobilität und Verkehrswende (BMV) vom 24.10.2025 auf ein Auskunftsersuchen der CDU-Fraktion überrascht auf den ersten Blick, war es doch 2022 erklärtes Ziel von Hochbahn und hvv, dass in den kommenden zwei Jahren nahezu alle Punkte über eine Ladeinfrastruktur für E-Autos verfügen sollen.
Nun ist es zwar so, dass die Switch-Punkte ein Bestandteil der Mobilitätswende sind, aber originär nicht zur Elektrifizierung des Pkw-Verkehrs beitragen sollen. Vielmehr sollen die Punkte das Angebot des klassischen ÖPNV mit alternativen Mobilitätsangeboten, wie dem Carsharing verknüpfen, also aus Bus und Bahn in ein SIXT share, MILES, Free2move oder cambio Fahrzeug umsteigen oder umgekehrt. Zu beachten ist, dass hierunter aber auch Verbrenner-Fahrzeuge sein können.
Die BMV argumentiert u.a. gegen eine vollständige Elektrifizierung der Switch-Punkte (Drs. BV-Eimsbüttel 22-1197), dass aufgrund des Nutzungsverhaltens beim Carsharing ein größerer Teil der Ladevorgänge an öffentlichen Ladepunkten erfolgen würde. Von bestehenden Ladepunkten auf Switch-Punkten sei bekannt, dass sie unwirtschaftlicher als sonstige Ladepunkte seien. Switch-Standorte blieben länger „unbeparkt“ und außerdem würden dann auch Verbrenner-Fahrzeuge Ladepunkte blockieren.
Diese Argumentation ist nicht schlüssig. Zum einen verkennt die BMV damit, dass schon ein erheblicher Teil der Fahrzeuge der genannten Carsharing-Anbieter elektrisch angetrieben werden und sich dieser Anteil in den nächsten Jahren auch steigern wird. Mangels Angebot bei den Switch-Punkten sind die Nutzer auch gezwungen, an öffentlichen Säulen zu laden. Diese Fahrzeuge blockieren dann die freien E-Ladepunkte für andere E-Fahrzeuge, dies sogar in einem erhöhtem Maße, weil die Standzeitbeschränkung nicht gilt. Das Problem der nicht vorhandenen E-Ladepunkte an Switch-Punkten wird also auf die anderen, privaten E-Fahrzeug-Inhaber abgewälzt, zugunsten wirtschaftlich handelnder Unternehmen. Auch kann die geringere Wirtschaftlichkeit als Argument nicht zählen, da es sich hier um völlig verschiedene Anbieter handelt und bei der Einführung neuer Angebote immer mit einer gewissen Anlaufzeit zu rechnen ist.
Dem gegenüber steht, dass auch Verbrenner-Fahrzeuge die Switch-Punkte nutzen dürfen. Dies sollte insofern berücksichtigt werden, dass nicht jeder Switch-Punkt grundsätzlich zu 100% elektrifiziert werden müsste.
Wir beantragen daher, die Bezirksversammlung möge beschließen:
Die Bezirksamtsleiterin setzt sich bei den zuständigen Stellen der Behörde für Verkehr und Mobilitätswende dafür ein darauf hinzuwirken, dass jeder Switch-Punkt in Bergedorf schnellstmöglich für die Hälfte der Stellplätze eine Ladeinfrastruktur für E-Autos erhält.
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