Bewässerungskonzept für Bäume
Antrag der BAbg. Wegner und Fraktion der CDU
Viele Bäume werfen infolge von Trockenstress Äste ab – leider kann das jederzeit und überall passieren. Die viel zu langen Trockenphasen, mit denen wir es seit mehreren Jahren zu tun haben, wirken sich irgendwann auch beim stärksten Baum entsprechend aus. Werden die Bäume nicht ausreichend gewässert, sterben diese ab.
Die bezirklichen Fachämter, Management des öffentlichen Raums sind zuständig für die Unterhaltung von Straßenbäumen und Baumbeständen in öffentlichen Grünanlagen. Die Wässerung von Bäumen ist ein Bestandteil der Grünunterhaltung und erfolgt in den Hamburger Bezirken nach vergleichbaren Regelungen, die mit der BUKEA, als zuständiger Fachbehörde, entwickelt und fachlich abgestimmt wurden. Bezirksspezifische Details, wie z.B. die Nutzung von Bewässerungsbrunnen oder zu Wasserentnahmestellen können allerdings nur auf Bezirksebene selbst geprüft und unter Berücksichtigung der örtlichen Verhältnisse operationalisert werden.
Mittelfristig sollten Maßnahmen zur Optimierung der Baumstandorte und besseren Versorgung der Wurzelräume im Rahmen eines bezirklichen Bewässerungskonzepts umgesetzt werden. Das Entwicklungskonzept Stadtbäume, Anpassungsstrategien an sich verändernde urbane und klimatische Rahmenbedingungen (2019, HafenCity Universität und Universität Hamburg im Auftrag der Behörde für Umwelt und Energie) gibt hierzu einen Überblick:
https://www.hamburg.de/stadtbaeume-im-klimawandel/
Wir beantragen daher, die Bezirksversammlung möge beschließen:
Die Bezirksamtsleitung wird gebeten ein ökologisches Bewässerungskonzept für den Bezirk Bergedorf zu entwickeln. Darin soll zu erkennen sein, wie Stadtbäume, Pflanzen und Grünflächen während stattfindender Hitze- und Dürrperioden ökologisch mit ausreichend Wasser versorgt werden können. Im Bedarfsfall sind technische Lösungen, wie z.B. durch externe Bewässerung, aufzuzeigen. Zudem sollen mögliche prophylaktische Maßnahmen dargestellt werden.
1. Als besondere Schwerpunkte sind folgende Aspekte mit zu berücksichtigen:
- Nutzung von Betriebswasser statt Trinkwasser
- Nutzung der Durchlaufwassermengen von Trinkwasserbrunnen
- Nutzung von Bewässerungsbrunnen
- Nutzung von Wasserentnahmestellen an Gewässern für Gießfahrzeuge
- Entsiegelung – besonders Vergrößerung der vorhandenen Baumscheiben
- Überirdischer und unterirdischer Wasserzufluss aus bereits vorhandenen Gewässern
- Dezentrale naturnahe Regenwasserbewirtschaftung durch beispielsweise Zisternen und Nutzung von Niederschlagswasser auf Dachflächen
2. Des Weiteren soll im Rahmen der Erstellung geprüft werden, welche Bereiche im Bezirk sich als Pilotprojekte für Modellversuche des Konzepts eignen. Bei positiver Prüfung soll eine möglichst schnelle Umsetzung in diesen Bereichen erfolgen.
3. Besonders bei Neu- oder Nachpflanzungen, vorzugsweise unter Verwendung von klimaresilienten Pflanzen und Gehölzen aus heimischen Regionen, sollen ökologische Bewässerungsmethoden mitberücksichtigt werden.
4. Das Konzept soll ebenfalls die Möglichkeit bieten externe Bewässerungsdienstleister mit einzubeziehen.
5. Das Konzept soll regelmäßig (wenigstens jährlich) anhand der Umsetzungserfahrungen überprüft und weiterentwickelt werden.
6. In den Erarbeitungsprozess des Konzeptes sollen Umweltorganisationen mit eingebunden werden.
7. Zu prüfen ist darüber hinaus, ob eine Zusammenarbeit mit Institutionen, wie beispielsweise Hamburg Wasser, Vereinen, Freiwilliger Feuerwehr, THW, Firmen, etc. sinnvoll ist und ob Gießpatenschaften organisiert und unterstützen können.
8. Es soll geprüft werden, ob Fördermittel beantragt werden können (z.B. für eine Klimafolgenanpassung).
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