Bergedorf darf nicht abgeschnitten werden Fernzughalte sichern
Letzte Beratung: 16.10.2025 Bezirksversammlung Bergedorf Ö 11.4
Antrag
der BAbg.Detmer, Bendt-Soetedjo, Brodbeck, Potthast und Fraktion der GRÜNEN
Die Ankündigung der Deutschen Bahn, die verbleibenden Fernzughalte in Bergedorf zu streichen, sorgt in der gesamten Region für großes Unverständnis. Viele Menschen im Hamburger Osten hatten gehofft, dass die Generalsanierung der Strecke Hamburg nach Berlin auch für sie Vorteile in Form zusätzlicher Direktverbindungen bringen würde. Stattdessen verlieren sie nun die letzten verbliebenen Fernzughalte und damit eine wichtige Anbindung an die Hauptstadt.
Obwohl der Deutschlandtakt alle zwei Stunden einen Halt in Bergedorf vorsieht, begründet die Deutsche Bahn die Streichung mit einem vermeintlich geringen Nutzen für wenige Fahrgäste und einem angeblichen Nachteil für viele durch den Zeitverlust. Diese Argumentation ist jedoch nicht stichhaltig, denn im geplanten Deutschlandtakt halten ohnehin drei von vier Zügen nicht in Bergedorf. Damit würde ein Halt im vorgesehenen Zweistundentakt das Gesamtsystem des Deutschlandtakts in keiner Weise beeinträchtigen, sondern vielmehr dessen Ziel unterstützen, alle Regionen besser miteinander zu verbinden.
Gleichzeitig sind Fernzughalte in deutlich kleineren Orten wie Büchen, Ludwigslust und Wittenberge vorgesehen. Diese Regionen haben zusammen etwa 50.000 Einwohnende, während Bergedorf gemeinsam mit Reinbek, Wentorf und Glinde rund 200.000 Menschen erschließt.
Der Verzicht auf den Halt in Bergedorf schwächt die gesamte Metropolregion Hamburg. Fahrgäste aus dem Osten müssen künftig entweder mit der S-Bahn zum Hamburger Hauptbahnhof fahren oder in Büchen unter wenig attraktiven Bedingungen umsteigen. Zudem führt der Wegfall eines östlichen Haltepunkts zu einer weiteren Belastung des ohnehin stark frequentierten Hauptbahnhofs.
Für die Metropolregion Hamburg ist eine gute Erreichbarkeit ihrer Innovations- und Forschungsstandorte von zentraler Bedeutung. Einrichtungen wie der Energiecampus, die Sternwarte, der Körber Innovationspark und das Helmholtz Zentrum in Geesthacht sind auf eine leistungsfähige und direkte Anbindung angewiesen, um die wirtschaftliche und wissenschaftliche Stärke der Region zu sichern. Der Halt in Bergedorf ist daher weit mehr als eine lokale Frage. Er ist eine Voraussetzung für die nachhaltige Entwicklung des Hamburger Ostens und der gesamten Metropolregion.
Die Bezirksamtsleitung wird gebeten,
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