Badeunfälle in Bergedorf 2023
Auskunftsersuchen der BAbg. Krohn, Seiler, Meyer, Winkelbach und AfD Fraktion Bergedorf
Die Tagesschau berichtete am 17.03.22 folgendes:
Obwohl während der Pandemie viele Menschen an unbewachten Stellen badeten, ertranken laut DRLG 2021 so wenige Menschen wie seit mehr als 20 Jahren nicht. Sorgen bereiten aber die vielen Kinder, die nicht schwimmen können.
In Deutschland sind 2021 mindestens 299 Menschen bei Badeunfällen ertrunken - so wenige wie seit mehr als 20 Jahren nicht mehr. Die Zahl sank um 20,9 Prozent im Vergleich zum Vorjahr und zudem im dritten Jahr in Folge, wie die Deutsche Lebens-Rettungs-Gesellschaft (DLRG) mitteilte.
"Damit haben wir für das Jahr 2021 den niedrigsten Stand seit 2000 verzeichnet, als wir anfingen, die Zahlen systematisch zu erheben", sagte DLRG-Präsidentin Ute Vogt. Das sei eine "positive Überraschung", weil viele Menschen in der Corona-Krise in Flüssen und an unbewachten Badestellen gebadet hätten.
Ein positiver Trend. Hat er sich diese Badesaison in Bergedorf fortgesetzt?
Vor diesem Hintergrund fragen wir:
1. Wie viele Badeunfälle gab es 2023 in Bergedorf?
2. Bei wie vielen der unter Ziffer 1 genannten Badeunfällen kam, es zu Badetoten?
Statistiken im Sinne der Fragen werden weder bei der Polizei noch bei der der Feuerwehr geführt. Zur Beantwortung müssten für den infrage kommenden Zeitraum sämtliche Ermittlungsakten und Berichte der Polizei sowie alle Einsatzberichte der Feuerwehr manuell ausgewertet werden. Eine händische Auswertung von mehreren tausend Einsatzberichten und Ermittlungsvorgängen ist in der für die Beantwortung für Auskunftsersuchen nach § 27 BezVG zur Verfügung stehenden Zeit nicht möglich. Die DLRG teilt mit, dass sich im Bereich des Bezirksamts Bergedorf im laufenden Jahr zwei Ertrinkungsunfälle ereignet haben. Bei beiden Ertrinkungsunfällen kam es zu einem tödlichen Verlauf.
3. Wie stellen sich die Zahlen zu Badeunfällen und Badetoten in Bergedorf nach ihrer Kenntnis im Bundesvergleich dar?
Das Statistische Amt für Hamburg und Schleswig-Holstein verfügt über keine Daten zu Badeunfällen. Daten zu Badetoten für das Jahr 2023 liegen voraussichtlich Ende 2024 vor.
4. Welche konkreten Maßnahmen wurden ergriffen, um die Zahl der Badeunfälle zu senken, insbesondere im Hinblick auf Maßnahmen der Aufklärung und Prävention?
Die DLRG klärt im Rahmen ihrer Möglichkeiten sowohl direkt vor Ort als auch in den Medien vor den Gefahren im Wasser auf. In diesem Jahr wurde an den Gewässern Eichbaumsee und See Hinterm Horn Schilder mit Wasserrettungspunkten errichtet. Hierbei handelt es sich um einheitlich generierte Schilder mit einer individuellen Codierung, die bei einem Notruf von der anrufenden Person zur genauen Lokalisierung des Unglücksortes angegeben wird und so die Identifizierung des Einsatzortes und eine gezielte Anfahrt der Einsatzkräfte ermöglichen. Zum Auftakt der Badesaison wird regelhaft durch die Pressestelle der Feuerwehr auf die Gefahren des Schwimmens und Badens in der Elbe hingewiesen, da dies gerade für Hamburg von besonderer Bedeutung ist. Des Weiteren steht die DLRG fachberatend dem Bezirksamt Bergedorf für etwaige Fragen zur Verfügung.
Das Bezirksamt Bergedorf hat für die Saison 2023 kurzfristig eine Badewacht durch das DRK am Allermöher See eingesetzt, nachdem der bisher aufsichtführende Verein erklärt hatte, dort keine Badewacht mehr organisieren zu können.
5. Wie viel Prozent der Binnengewässer in Bergedorf werden täglich bzw. am Wochenende bzw. in den Ferien von ausgebildeten Rettungsschwimmern überwacht?
Die DLRG überwacht in den Sommermonaten von Anfang Mai bis Ende September regelhaft an den Wochenenden und Feiertagen den Hohendeicher See, wo sich auch eine Rettungswache der DLRG befindet. Im Übrigen wird auf vorstehende Antworten bzgl. Statistik verwiesen.
6. Wie hat sich die Anzahl der Rettungsschwimmer in den vergangenen zehn Jahren in Bergedorf entwickelt hat?
Statistische Zahlen im Sinne der Fragestellung werden von der DLRG nicht erhoben.
7. Welche Möglichkeiten gibt es, um den Anteil der Rettungsschwimmer in Bergedorf zu erhöhen?
Die Attraktivität einer ehrenamtlichen Tätigkeit ist nach Auffassung der DLRG abhängig von mit den Möglichkeiten der Ausbildung sowie der materiellen Ausstattung.
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