Herr Schmidt stellt fest, dass mehr als die Hälfte der stimmberechtigten Mitglieder anwesend seien und somit die Beschlussfähigkeit gegeben sei.
Es sind keine Fragen eingereicht worden.
Angemeldet von der Fraktion DIE LINKE. Frau Stobbe übernimmt im Laufe der Beratung die Sitzungsleitung.
Zu diesem TOP sind diverse Bürger:innen und Bewohner der Einrichtung anwesend, die im Einvernehmen mit dem Ausschuss sprechen dürfen.
Eine Vertreterin der Ombudsstelle OHA! Verstärker für Kinder- und Jugendrechte berichtet, dass seit Mai dieses Jahres ähnliche Beschwerden zur Unterkunft in der Theodorstraße eingingen. Insgesamt gebe es 60 Beschwerden. Diese beträfen insbesondere die Bereiche Nahrungsversorgung, psychische und physische Belastungen, Ängste und fehlende Informationen. Unbegleitete minderjährige Geflüchtete seien von Machtasymmetrien besonders betroffen. Es gebe auch Meldungen an die Heimaufsicht. Es sei wichtig, das Thema weiter im Blick zu behalten und öffentlich zu agieren. Es sollten möglichst keine nicht-öffentlichen Entscheidungen getroffen, sondern auf Transparenz Wert gelegt werden.
Eine Bürgerin übersetzt für die Bewohner der Unterkunft und hebt hierbei auch auf Nachfragen von Ausschussmitgliedern folgende Punkte hervor:
Ein Vertreter der movego Jugendhilfe gGmbH führt aus, dass es im Sozialraum große Sorgen gebe. Der Träger SterniPark GmbH nehme an den Treffen der Sozialraumteams kaum teil. Man wolle gerne unterstützen und den Kindern und Jugendlichen Angebote machen. Man warte nur darauf, dass diese Unterstützung angenommen werde. Es könne jederzeit Kontakt zum Sozialraumteam aufgenommen werden.
Frau Moysich und Frau Gröschner (beide SterniPark GmbH) heben u.a. auf Nachfragen der Ausschussmitglieder und bezüglich der vorab eingereichten Fragen (siehe Anlage) Folgendes hervor:
[Nachtrag zu Protokoll: Das aktuelle pädagogische Konzept wurde den Ausschussmitgliedern am 20.12.2023 per E-Mail zur Verfügung gestellt.]
Die Übersetzerin entgegnet, dass weite Teile der Darstellungen nach Auffassung der Jugendlichen nicht zuträfen. Ein Großteil der Jugendlichen würden Frau Moysich gar nicht kennen. Es gehe nicht im Geringsten um das Thema der finanziellen Unterstützung. Dies sei auch gar nicht geäußert worden. Entsprechende Behauptungen seien ehrenrührig. Zudem hebt sie hervor, dass noch viel mehr Jugendliche die Kritik teilten, als heute anwesend seien.
Mehrere Ausschussmitglieder und beratende Mitglieder zeigen sich über die Zustände vor Ort sehr besorgt und von den Berichten der Bewohner erschüttert und danken für die Bereitschaft, an die Öffentlichkeit und den Jugendhilfeausschuss heranzutreten.
Herr Vödisch betont, dass es nun wichtig sei zu prüfen, ob ggf. das Jugendwohl der Bewohner gefährdet sei und welche Änderungen notwendig seien, um die Situation vor Ort zu verbessern. Schon bei der Stellungnahme der Bezirksversammlung zur Inbetriebnahme der Einrichtung sei darauf aufmerksam gemacht worden, dass die Trägerauswahl nicht nachvollziehbar sei und infrage gestellt werde (siehe auch Mitteilungsdrucksache 21-M3958 in der Anlage). Insbesondere die Vorwürfe zum erniedrigend wahrgenommenen Verhalten der Betreuer:innen seien besorgniserregend. Es sei ein starkes Zeichen, dass sich so viele Jugendliche auf den Weg machten, um auf die Situation aufmerksam zu machen. Auffällig sei, dass es zwei völlig unterschiedliche Wahrnehmungen über die Zustände vor Ort gebe. Der Träger sei nicht fähig, auf die Kritik einzugehen.
Frau Müller-Möller stellt fest, dass es deutliche Diskrepanzen in den Darstellungen gebe. Es müsse dringend überlegt werden, wie den Problemen begegnet werden könne. Die Jugendlichen seien nicht ohne jeden Grund an die Öffentlichkeit herangetreten. Es reiche nicht aus, Zielzahlen formell zu erreichen, wenn es Darstellungen und Sorgen in dieser Form gebe.
Frau Hirschfeld regt an, dass die Sozialbehörde in der kommenden Sitzung ggf. in den nicht-öffentlichen Teil der Sitzung eingeladen werde, um einen Austausch zu ermöglichen.
Frau Buchholz berichtet, dass das Bezirksamt gegenüber der Sozialbehörde Klärungsbedarf angemeldet gehabt habe, als diese wegen der Zusatzbelegung angefragt hätte. Die Sozialbehörde habe die Zusatzbelegung dennoch ohne eine weitere Beteiligung umgesetzt. Die notwendige Anhörung des Bezirks sei nicht erfolgt. Zudem habe das Bezirksamt aufgrund der Beschwerdelage auf einen Vor-Ort-Termin bestanden, um sich einen Eindruck einzuholen. An diesem Termin hätten u.a. Vertretungen des Bezirksamtes und der Sozialbehörde teilgenommen.
Herr Dreyer-Witt berichtet von dem Vor-Ort-Termin, der am 22.11.2023 stattgefunden habe. Sprachmittler:innen seien hierbei anwesend gewesen. Es seien drei separate Gruppen mit den Bewohnern gebildet worden, wobei die Rückmeldungen und Ergebnisse aus diesen Gruppen sich so deckten und auch den heutigen Schilderungen entsprächen. So hätten viele den Wunsch nach einem Schulangebot geäußert und den angebotenen Sprachkurs als viel zu kurz beschrieben. Tatsächlich würden die Räumlichkeiten für den Sprachkurs als nicht ausreichend eingestuft. Zudem müsse das pädagogische Angebot deutlich ausgeweitet und das Beschwerdemanagement überarbeitet werden. Es müssten mehr Gruppenangebote entwickelt werden. Generell brauche der Ort mehr Atmosphäre. Die Einschätzungen könnten der Sozialbehörde zur Kenntnis gegeben werden.
Herr Schmidt merkt an, dass berichtet worden sei, dass die Beschwerdelage schon seit Mai bestehe. Daher sei es schade, dass der Jugendhilfeausschuss erst jetzt über die Zustände vor Ort informiert worden sei. Er bitte hier um mehr Sensibilität.
Herr Bründel-Zeißler appelliert an SterniPark zu überlegen, wie die Situation verbessert werden könne und hierfür ein Konzept zu erstellen.
Herr Pawletta berichtet, dass die Sozialbehörde für die heutige Sitzung angefragt worden sei, aber aufgrund der kurzfristigen Anfrage abgesagt habe. Sie habe aber angeboten, an einer der kommenden Sitzungen teilzunehmen.
Der TOP wird zur weiteren Beratung in die kommende Sitzung vertagt. Hierzu soll die Sozialbehörde eingeladen werden. Die Sprecher:innen wollen sich vor der nächsten Sitzung treffen und weiter zu dem Thema austauschen.
Anlagen
21-M3958 Stellungnahme Errichtung und Inbetriebnahme einer Erstversorgung Theodorstraße (1386 KB)
SKA 2212595 SterniPark (300 KB)
SterniPark - Vorabfragen Ausschussmitglieder (220 KB)
Der Jugendhilfeausschuss stimmt der Empfehlung einstimmig zu.
Der Jugendhilfeausschuss stimmt der Empfehlung einstimmig zu.
Der Ausschuss nimmt die Drucksache zur Kenntnis.
Es gibt keine Wortmeldungen.
Der Jugendhilfeausschuss legt einstimmig den Unterausschuss Haushaltsangelegenheiten als Jury für den Altonaer Kinder- und Jugendpreis 2023 fest.
Vertagt aus der Sitzung vom 01.11.2023.
Herr Dreyer-Witt stellt das Thema anhand einer Präsentation vor (siehe Anlage).
Der Ausschuss nimmt die als Tischvorlage eingereichte Mitteilung des Amtes (siehe Anlage) zur Kenntnis.
Anlagen
TV Mitteilung Stellen kommunale Einrichtungen (133 KB)
Die Drucksache 21-4585 liegt als Tischvorlage vor.
Der Ausschuss nimmt die Drucksache zur Kenntnis.
Herr Hasenbein bedankt sich für den Beschluss des Ausschusses zur Krisenhilfe für die Straßensozialarbeit (siehe TOP 4.1) und berichtet über die Straßensozialarbeit. Hierbei hebt er Folgendes hervor:
Es gibt keine Wortmeldungen.
Auf Nachfrage bestätigt Frau Müller-Möller, dass die von der CDU-Fraktion angemeldete Referierendenanfrage zum Thema unbegleitete geflüchtete Minderjährige mit der unter TOP 3 erbetenen Referierendenanfrage gebündelt werden und der Schwerpunkt auf der Theodorstraße liegen soll.