20-4809.1

Zirkus Abrax Kadabrax zukunftsfähig machen Mitteilungsdrucksache zum Beschluss der Bezirksversammlung vom 22.03.2018

Mitteilungsdrucksache öffentlich

Sachverhalt

Die  Bezirksversammlung  Altona hat in ihrer Sitzung am 22.03.2018 anliegende Drucksache 20-4658 beschlossen.

 

Die Behörde für Arbeit, Soziales, Familie und Integration (BASFI) hat hierzu mit Schreiben vom 14.05.2018 wie folgt Stellung genommen:

 

Dem Beschluss der Bezirksversammlung (Drs. 20-4658) zur Erhöhung der Produktgruppe 254.02 –Kinder und Jugendarbeit – ab 2019 zur Refinanzierung einer zusätzlichen Stelle Koordination, wird seitens der BASFI nicht gefolgt.

 

Zur Begründung wird ausgeführt:

 

Die BASFI fördert nur stadtweite Maßnahmen oder solche, bei denen eine gesamtstädtische Steuerung fachlich sinnvoll oder ökonomisch ist. Diese ergänzen die regionale Angebotsstruktur. Das Angebot des Trägers Abrax Kadabrax – Zirkus der ev. Jugend richtet sich an junge Menschen im Stadtteil Lurup/ Osdorfer Born. Es gehört damit ebenso wie vergleichbare, bezirklich geförderte Zirkusprojekte zur regionalen Angebotsstruktur. Diese sind aus der Rahmenzuweisung Kinder- und Jugendarbeit Betriebsausgaben zu finanzieren.

 

Das Bezirksamt Altona hat hierzu mit Schreiben vom 27.06.2018 wie folgt Stellung genommen:

 

Das Bezirksamt Altona ist durch die Anpassung der „Rahmenzuweisung der Offenen Kinder- und Jugendarbeit“ zurzeit mit dem Jugendhilfeausschuss sowie allen freien Trägern der Jugend- und Familienhilfe in einem Abstimmungsprozess und arbeitet an Lösungen durch Umsteuerung von Mitteln. Dies dient dem Zweck, Schließungen von Einrichtungen zu vermeiden.

In Gesprächen zwischen Träger, Zirkus und dem Bezirksamt hat sich herauskristallisiert, dass, unabhängig von der Trägerschaft - für die Fortführung der zirkuspädagogischen Kinder- und Jugendarbeit im heutigen Umfang (dies umfasst u.a. Projektentwicklung, Fördermittel-/ Spendenakquise, Vernetzung/ Kommunikation, fachliche Weiterentwicklung sowie Finanzplanung) eine verlässliche finanzielle Absicherung des Zirkusstandorts auf dem Bürgerhausgelände die Voraussetzung ist. Die folgende Tabelle stellt den jährlichen Bedarf dar, um die pädagogische Arbeit des Zirkus langfristig abzusichern.

 

Antworten zum Beschluss der Bezirksversammlung vom 22.03.18:

 

Zu1:

Folgende Bedarfe führt der Zirkus auf:

 

 

Jährlicher Mittelbedarf

Personalmittel

 

Standortleitung Zirkus

1 Stelle (TV-L E 10 Stufe 3

60.611   Euro

Projektkoordination, 0,5 Stelle TV-L E 8/9

21.000   Euro

Betriebsmittel

 

Betriebskosten

30.0000 Euro

Verwaltungskostenpauschale, Träger

20.000   Euro

Projektmittel

Akquise erfolgt über den Zirkus

Gesamtmittel

131.311 €    p.A.

 

 

Unter der Annahme der zukünftigen Beibehaltung der bisherigen Finanzierungsbausteine:

  • 20.000 Euro Quartierfonds I
  • 21.000 Euro BASFI Projektkoordination
  • 20.000 Euro Betriebskostenzuschuss des BAA/JA

sowie der im Falle eines Trägerwechsels durch die Nordkirche in Aussicht gestellten dreijährigen Übergangsfinanzierung in Höhe von 20.000 Euro (2019-2021) ergibt sich eine Finanzierungslücke für die kommenden drei Jahre (2019-2021) von 50.611 Euro p.a..

 

Zum Konzept:

Zirkuspädagogik verbindet jugendhilfe-typische sozialpädagogische Arbeit, in Form von personaler und sozialer Kompetenzförderung, mit sozial-kultureller Bildungsarbeit, in Form von vielfältigen Methoden der Zirkuspädagogik (bei ABRAX KADABRAX inklusive Theater- und Tanzpädagogik). Der Zirkus arbeitet interdisziplinär bei den kulturpädagogischen Methoden, bezieht Kostüm und Requisitenbau mit ein und ist mit diesem bunten Werkzeugkoffer im weiten Feld von Jugendhilfe, Bildung, Sozialarbeit, Stadtteilkultur, offener Kinder- und Jugendarbeit, Gesundheitsvorsorge, generationsübergreifenden Angeboten, Flüchtlingsarbeit und integrativen Projekte tätig.

Der Träger ist beauftragt, seine konzeptionellen Vorstellungen zu konkretisieren.

 

Zu 2:

Die AG 78 und das Sozialraumteam werden beauftragt, eine fachliche Stellungnahme zum Angebot von Abrax Kadabrax als Ergänzung der Jugendhilfeangebote zu verfassen. Die Antwort wird zum Jugendhilfeausschuss im September erwartet.

 

Zu 3:

Das Bezirksamt ist mit dem Zirkus im Gespräch, um Lösungen zu erarbeiten, die zu einer Aussicht zur regelhaften Finanzierung beitragen.

Eine weitere Aufnahme des Zirkus` in die Finanzierung durch die Rahmenzuweisung OKJA und somit eine Regelfinanzierung zu gewährleisten, ist zurzeit nicht absehbar.

Durch die Erhöhung des Quartiersfond III und die mögliche Weiterfinanzierung der „Sozialräumlichen Integrationsnetzwerke“ deuten sich ggf. Möglichkeiten zu einer Teil- oder Vollfinanzierung der pädagogischen und kaufmännischen Leitungsstelle an.

 

Zu 4:

Dazu ist das Bezirksamt mit dem Träger im Gespräch.

 

Zu 5:

Der Zuschuss der Betriebskosten geht einher mit dem Ergebnis zu Punkt 4. Das Betriebskonzept im Hinblick auf die Betriebskosten wird sich auch auf höhere Kosten auswirken. Ein Zuschuss der höheren Betriebskosten im laufenden Zuwendungszeitraum 2018 wird gesondert geprüft.

 

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