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Wohnungstausch – Sinnvolle Ergänzung einer Wohnungspolitik für die Bürgerinnen und Bürger in Altona und Hamburg Antrag der SPD-Fraktion

Antrag öffentlich

Bera­tungs­reihen­folge
Gremium
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31.01.2019
Sachverhalt

Die Bürgerinnen und Bürger Altonas hatten im Rahmen des im Jahr 2018 durch die SPD-Fraktion Altona durchgeführten Stadtchecks Altona die Gelegenheit ihre Einschätzungen zu Stärken, Schwächen und Handlungsbedarfen in Altona zu formulieren.

 

Ein Thema, dass dabei angesprochen wurde ist der Wunsch, eine Wohnungstauschbörse bzw. Wohnungstauschbörsen zu etablieren, um flexibler auf, in verschiedenen Lebensabschnitten variierende, individuelle Mietbedürfnisse eingehen zu können.

 

Nach einer Untersuchung der Norddeutschen Landesbausparkasse (LBS Berlin-Hannover) zieht knapp jeder zweite Mieterinnen- und Mieterhaushalt zwischen dem 55. und 75. Lebensjahr um - entweder in kleinere Wohnungen oder in eine Seniorinnen- und Seniorengerechte Wohnanlage. Ausschlaggebend für einen Umzug sind dabei meist die Mietkosten. Aus der oben genannten Altersgruppe sind insbesondere Seniorinnen und Senioren oftmals bereit in kleinere Wohnungen umzuziehen, wenn eine spürbare, finanzielle Entlastung einhergeht und die Wohnung im gleichen Stadtteil bzw. in benachbarten Stadtteilen liegt. Dies kann Familien mit Kindern zugutekommen, die größere Wohnungen suchen. Beiden Gruppen könnte durch eine gezielte Unterstützung und eine leicht zugängliche Information geholfen werden.

 

Berlin macht dies u.a. durch eine leicht zugängliche, informative Online-Tauschbörse (inberlin-wohnen.de) möglich. Zugleich könnte insbesondere für ältere Menschen über die aufsuchende Sozialarbeit Hilfestellung bei Tausch oder Umzug gegeben werden. In der Freien und Hansestadt Hamburg kommen für die Etablierung von Wohnungstauschprojekten insbesondere die städtischen Wohnungsbaugesellschaften, wie die SAGA Unternehmensgruppe (SAGA), der Bauverein der Elbgemeinden (BVE), der Altonaer Spar- und Bauverein (altoba) und weitere Genossenschaften in Frage. Auch private Investoren, die sich die Förderung des Gemeinwohles in ihr Portfolio gesetzt haben, sind für das Thema kompetente Ansprechpartner.

 

Klar ist, Hamburg schafft Wohnraum. Im Kalenderjahr 2018 wurden ca. 11.000 Baugenehmigungen für die gesamte Stadt erteilt, davon ca. 1500 für den Bezirk Altona. Das ist gut, richtig und sinnvoll bei einer Bevölkerungsentwicklung von ca. 10.000 Menschen mehr, die pro Jahr nach Hamburg kommen. Zu kurz kommen dabei aber bislang spezifische Bedarfe, wie zum Beispiel Wohnen im Alter oder Familienzuwachs. Wohnungstauschprojekte können deshalb ein gutes Instrument sein um den Wohnungsmarkt der Freien und Hansestadt Hamburgs weiter zu entlasten.

 

Vor diesem Hintergrund möge die Bezirksversammlung Altona beschließen:

 

  1. Das Bezirksamt wird nach § 19 Abs. 2 BezVG gebeten, in einem Gespräch mit den Wohnungsbaugesellschaften und privaten Investoren sowie der Bezirkspolitik, Realisierungsmöglichkeiten für eine kommunale/ städtische Wohnungstauschbörse zu prüfen.

 

  1. Der Hauptausschuss ist über die Entwicklung regelmäßig zu unterrichten.

 

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