Wildgehege Klövensteen: Massive Bodenversiegelung bei den Baumaßnahmen Besucherparkplatz und Betriebsfläche Försterei sofort stoppen! Antrag der Fraktion DIE LINKE

Die anliegend beigefügten Fotos dokumentieren, dass auf dem Gelände des Wildgeheges Klövensteen derzeit umfassende Baumaßnahmen stattfinden, die eine bauliche Herstellung des Besucherparkplatzes und der Betriebsfläche Försterei betreffen.

In Drucksache 21-4169.1 erläuterte das Bezirksamt u.a. zu Planung und Ausführung der Flächen:

• Pflanzung von 30 klimaresilienten Bäumen

• zukünftig ca. 150 Stellplätze und auf 4.855 m²
• größtmöglicher Erhalt des Baumbestandes

• im Nord-Osten wird die momentan zum Parken genutzte Fläche (ca. 720 m²) renaturiert
• zwei behindertengerechte Stellplätze
• der Betriebsplatz im Nordwesten (ca. 1.573 m²) soll von Aufwuchs befreit werden. Um wilde Ablagerungen zu verhindern, wird an der Zufahrt eine Schranke eingebaut sowie dieser Bereich eingefriedet.

In der zugehörigen Planzeichnung sind Park- und Betriebsflächen in der Ausführung als „Schotterfläche“ ausgewiesen. In der Drucksache 21-4868 vom März 2024 antworte das Bezirksamt auf die Frage, ob oder welche Änderungen bzw. Abweichungen von der Planung vorgesehen sind mit „Keine“.

Im Zukunftskonzept, das einstimmig und im großen Einvernehmen mit den Initiativen beschlossen wurde, wird unter TOP 14. Parkplatz ausgeführt:

„Der Parkplatz wird nicht vergrößert. Er soll sich, dem Leitbild und den Gestaltungsprinzipien des Wildgeheges entsprechend, weiterhin naturnah in die umliegende Landschaft einfügen. Daher bleiben die Knick-ähnlichen Erdwälle als natürliche Trennung der einzelnen Parkfelder mit ihrer Vegetation erhalten. Die Oberfläche bleibt eine wassergebundene Decke, es erfolgt keine Versiegelung. Eine Optimierung der Regenwasserableitung kann unter Beachtung der hier genannten Gestaltungsprinzipien erfolgen.“

Weder der Ausschuss für Grün, Naturschutz und Sport, noch die beiden Initiativen sind vom Bezirksamt darüber informiert worden, dass im Umfeld des Wildgeheges nun umfassende flächenversiegelnde Maßnahmen realisiert werden und offensichtlich Umplanungen stattgefunden haben. So kannvor Ort festgestellt werden:

• Die Anzahl der Parkplätze vor der Kleinen Waldschänke hat sich von 8 auf 17 erhöht. Die Parkplätze für Schwerbehinderte wurden nicht ausgeführt. Dieser Parkplatzbereich ist asphaltiert und die Stellplätze sind gepflastert und damit zu 100 % versiegelt.
• Auch der Fußgängerbereich vor der Gaststätte und der Weg zum Gehege sind vollflächig gepflastert.
• Die drei Baumpflanzungen vor der Gaststätte wurden nicht realisiert.
• Auch die übrige Stellplatzanzahl wurde erhöht, von vorher gesamt 139 auf aktuell 170.
• Die im Plan der Drucksache 21-4169.1 eingezeichneten Gehölzgruppen im westlichen Bereich wurden komplett entfernt, alle Gehölze auf dem westlichen Wall ebenfalls. Auf der Betriebsfläche Forst wurden weit mehr Bäume und Gehölze entfernt als im Plan verzeichnet. Auf den übrigen Wällen wurden alle Gehölze auf den Stock gesetzt und die noch verbliebenen Bäume unverhältnismäßig aufgeastet, teils mit erwartbaren Schädigungen.
• Die Betriebsfläche Forst wurde ausgekoffert, mit Sand aufgefüllt, erhielt eine Schotterschicht und wurde dann komplett gepflastert. Zu 1/3 vollflächig, zu 2/3 in Mammut-Rasensteinder Fa. Berding Beton mit 72 % Versiegelungsgrad. Im hinteren Teil wurden aus großen Betonstelen 6 Lagerkompartimente gebaut, die ebenfalls vollflächig versiegelt sind. Weitere Paletten mit Betonsteinen stehen zur Verlegung bereit.
• Durch die zur Renaturierung vorgesehene nördliche Parkfläche verläuft jetzt diagonal ein ca. 4 Meter breiter Weg. Die noch verbliebene Renaturierungsfläche ist damit wesentlich kleiner als die vom Bezirksamt angegebenen 720 m².

Diese massive Bodenversiegelung entspricht nicht den Nachhaltigkeitszielen des Zukunftskonzepts Klövensteen. Die Bezirksversammlung Altona hat sich darüber hinaus in ihren Beschlüssen immer kritisch mit der Bodenversiegelung auseinandergesetzt und Flächenentsiegelungen gefordert. Gerade vor diesem Hintergrund sollte das Bezirksamt Altona mit gutem Beispiel vorangehen und zusätzliche Versiegelung unbedingt vermeiden.

Der Stopp dieser Versiegelungsmaßnahmen auf dem Besucherparkplatz und der Betriebsfläche Forst duldet keinen Aufschub. Durch die laufenden Baumaßnahmen werden bereits irreversible Fakten geschaffen.

Daher empfiehlt der Ausschuss für Grün, Naturschutz und Sport der Bezirksversammlung, Folgendes zu beschließen:

Das Bezirksamt wird gemäß § 19 Abs. 2 BezVG aufgefordert,

1. die Flächenversiegelungen auf dem Besucherparkplatz und der Betriebsfläche unverzüglich zu stoppen,

2. die geplanten Maßnahmen sind mit dem Ziel, Flächenversieglungen zu vermeiden, zu überarbeiten,

3. den Planungsstand und die entsprechend überabeitete Planung für Besucherparkplätze und Betriebsfläche Försterei sind dem Ausschuss für Grün, Naturschutz und Sport schnellstmöglich vorzustellen

4. und die Initiativen der Bürgerbegehren zum Klövensteen unverzüglich entsprechend den im Zukunftskonzept vereinbarten Regeln zu informieren und zu beteiligen.

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Der Ausschuss für Grün, Naturschutz und Sport wird um Zustimmung und Weiterleitung an die Bezirksversammlung gebeten.

Fotodokumentation

Planzeichnung aus Drucksache 21-4169.1

Wildgehege Klövensteen

Die Erkennung von Orten anhand des Textes der Drucksache kann ungenau sein. Es ist daher möglich, das Orte gar nicht oder falsch erkannt werden.