Stellungnahme des PK 25 zur Verkehrssituation in der Silcherstraße Eingabe vom 27.08.2021, bezugnahmend auf die Drs. 21-2270
Letzte Beratung: 04.10.2021 Verkehrsausschuss Ö 8.1
Zur o.g. Eingabe nimmt das PK 25 im Einvernehmen mit der Verkehrsdirektion 51 wie folgt Stellung:
Seit Beginn der Baumaßnahme zur Realisierung des Tunnel Altona erreichen das Polizeikommissariat 25 regelmäßig Beschwerden aus mehreren Straßen im Umfeld der Bundesautobahn (BAB) 7 über Ausweichverkehr, der im Fall von Staubildung auf der Autobahn stark zunimmt und zu einer Belastung für Verkehrsteilnehmer*innen wie auch für Anwohner*innen führt. Diese tiefgreifende Baumaßnahme führt offensichtlich zu erheblichen Nachteilen im gesamten Umfeld der Bundesautobahn. Vor Beginn der Baumaßnahmen wurde durch die Verkehrsdirektion ein Verkehrskonzept erarbeitet, um die verkehrlichen Folgen zu minimieren. Die aktuelle Beschwerdelage wurde von der Straßenverkehrsbehörde zum Anlass genommen, weitergehende Optimierungsmöglichkeiten zu prüfen. Zu diesem Zweck wurden zu verschiedenen Zeiten Verkehrsbeobachtungen und eine Inaugenscheinnahme vor Ort mit der Verkehrsdirektion 51 durchgeführt.
Im Zuge dieser Maßnahmen wurde folgendes festgestellt:
Auf der BAB 7 Fahrtrichtung Süden staute sich der Verkehr bereits ab 14 Uhr bis zum Stellingen Tunnel. Der Verkehr verblieb auf der BAB und verließ diese weder an der Anschlussstelle (AS) Volkspark noch an der AS Bahrenfeld. Über die Internetanwendung Google Maps konnte zu dem Zeitpunkt eine Zunahme des Verkehrs im Bereich der Anschlussstelle (AS) Pinneberg-Nord und AS Halstenbek (Fahrtrichtung Süden) erkannt werden. Im weiteren Verlauf dieser Anschlussstellen führen die Einfallstraßen aus Schleswig‑Holstein in den Hamburger Westen. Die Ausweichverkehre der BAB werden in der Folge über die Landstraße-Schenefeld-Elmshorn, die Luruper Hauptstraße und Luruper Chaussee zur AS Bahrenfeld oder AS Othmarschen navigiert. Je nach Verkehrslage wird seitens des*der Navigationsanbieter*in die schnellste Strecke ermittelt und herausgegeben. Hierfür werden auch kleinere Anlieger– und Wohnstraßen genutzt. Die Fahrzeugführer*innen der erwähnten auswärtigen Fahrzeuge, die die Silcherstraße befuhren, wurden befragt. Zu einem nicht unerheblichen Teil handelte es sich um auswärtige „Handwerker*innenfahrzeuge“. Die Fahrer*innen gaben mehrheitlich an, aus dem innerstädtischen Bereich zu kommen und ihrem Navigationssystem gefolgt zu sein. Des Weiteren wurde festgestellt, dass je nach Staulage auf der Von-Sauer-Straße in Richtung BAB, die kurzfristige Umfahrung über Haydnstraße-Reineckestraße-Silcherstraße-Von-Sauer-Straße genutzt wurde. Auch diese Umfahrung könnte durch Navigationsgeräte vorgegeben worden sein.
Weder bei den Verkehrsbeobachtungen im Vorfeld noch bei dem Ortstermin war die Staubildung in dem von mehreren Beschwerdeführer*innen beschriebenen Maße feststellbar.
Eine von Seiten der Petent*innen vorgeschlagene Sperrung der Silcherstraße würde in den umliegenden Gebieten zu einer Verschlechterung der Verkehrslage führen. Die Umkehrung der Einbahnstraße in der Silcherstraße würde einen Umbau oder Neubau der Lichtzeichenanlage an der Bahrenfelder Chaussee erfordern. Die dann veränderte Signalisierung würde an der Kreuzung zur Bahrenfelder Chaussee zu einer Überstauung der Bahrenfelder Chaussee führen. Im Übrigen würde sich der Stau in der Silcherstraße in Gegenrichtung bilden. Diese Optionen werden von hiesiger Stelle abgelehnt. Eine ebenfalls vorgeschlagene Einflussnahme auf Betreiber*innen von Navigationssoftware oder „Falschmeldungen“ über die Verkehrsleitzentrale sind rechtlich nicht zulässig. Die Auswertung der Verkehrsunfalllage in der Silcherstraße ergibt ein sehr unauffälliges Bild. Die ohnehin sehr niedrigen Unfallzahlen (weit überwiegend „Parkrempler*innen“) haben sich seit der Einrichtung der Baustellen nicht erhöht.
Fazit:
Festzustellen ist, dass es in der Silcherstraße, abhängig von der Verkehrslage auf der BAB, temporär zu erheblicher Staubildung in Richtung Von-Sauer-Straße kommt. Auslösende Faktoren dürften die Verkehrslage auf der BAB 7, Stau auf der BAB 23 in Richtung Süden, starker Quellverkehr aus dem innerstädtischen Bereich und die aktuelle Leistungsfähigkeit der BAB Brücke Bahrenfelder Marktplatz sein. Möglichkeiten für eine Verkehrsflussoptimierung werden durch die Straßenverkehrsbehörde fortlaufend geprüft und bei Bedarf auch umgesetzt. Technische Möglichkeiten der Verkehrsführung stehen nicht zur Verfügung. Die Einflussnahme auf Navigationsrouten ist nicht zulässig. Sperrungen einzelner Straßen sind ebenfalls nicht zulässig und würden das Problem nur verlagern. Im Ergebnis sieht die Straßenverkehrsbehörde aktuell keine Möglichkeit einer Veränderung der Verkehrsführungen.
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Der Verkehrsausschuss wird um Kenntnisnahme gebeten.
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