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Sind das Spielplätze, die wir wollen? Nachbesserung beim Spielplatz im Max-Brauer-Quartier überprüfen! Antrag der Fraktion DIE LINKE

Antrag öffentlich

Letzte Beratung: 21.10.2025 Ausschuss für Grün, Naturschutz und Sport Ö 8

Sachverhalt

Das Max-Brauer-Quartier auf dem ehem. Hermes-Gelände (Bebauungsplan Ottensen 67) ist fertiggestellt. Der Bebauungsplan trifft in der Begründung folgende Aussagen zum Spielplatz:

Auf dem südlichen Flurstück des Plangebiets (Flurstück 5541) befindet sich eine durch Baulasten gesicherte Kinderspielplatzfläche zugunsten der Gebäude Bahrenfelder Kirchenweg 1 - 3, 5 und Friedensallee 262, 264 mit den Flurstücksnummern 2250, 862, 2389 und 2390. Die Kinderspielplatzfläche ist frei zugänglich und somit auch für andere Kinder aus dem Umfeld nutzbar. Die durch Baulast gesicherte Kinderspielplatzfläche wird innerhalb des Quartiers an anderer zentraler Stelle weiterhin gesichert. Die Fläche hat eine Größe von etwa 700 qm und befindet sich im Innenhof zwischen nordöstlichem Gebäuderiegel und nordwestlichem Gebäudeblock. Somit soll der ehemals vorhandene, von der benachbarten Bevölkerung sehr gut genutzte Spielplatz im Geltungsbereich des Bebauungsplans ersetzt werden.

Der damalige Spielplatz bot mit den benachbarten Rasenflächen und den Felsenbirnen-Sträuchern ein abwechslungsreiches Spielumfeld und eine hohe Aufenthaltsqualität.

Der Ersatzspielplatz besteht vor allem aus großzügig versiegelter Fläche und ein paar Rasenflecken. Die Bäume sind auf Hügeln gepflanzt und bereits jetzt wäscht der Regen das Substrat heraus, anstatt zu versickern. Eine Sandkiste und Sitzgelegenheiten fehlen. Bei Hitze wird dieser Spielplatz zu einem unwirtlichen Ort werden. Aus unserer Sicht bedarf dieser Spielplatz einer Prüfung und Nachbesserung, um den Anforderungen der Bauordnung Hamburg / § 10 und den Empfehlungen der Behörde für Stadtentwicklung und Wohnen (BSW) "Private Spielflächen in Innenstadtquartieren" zu ensprechen.

Vor diesem Hintergrund empfiehlt der Ausschuss für Grün, Naturschutz und Sport der Bezirksversammlung Altona zu beschließen:

  1. Das Bezirksamt wird gemäß § 19 Abs. 2 BezVG aufgefordert zu prüfen, inwiefern der neu errichtete Spielplatz den Anforderungen der Bauordnung Hamburg § 10 entspricht. Ggf. ist ein Gutachten zu beauftragen. Durch die starke Fragmentierung der nicht versiegelten Bereiche entsteht der Eindruck, dass es sich nicht um eine zusammenhängende Spielplatzfäche handelt. Dadurch wird möglicherweise die Zielgröße von 100 qm (Bauordnung Hamburg § 10) unterschritten bzw. auch die Größe von mindestens 10 qm je Wohneinheit nicht eingehalten.
  2. Das Bezirksamt wird gemäß § 19 Abs. 2 BezVG aufgefordert zu prüfen, inwiefern der neu errichtete Spielplatz den Empfehlungen der BSW "Private Spielflächen in den Innenstadtquartieren" entspricht und inwiefern Nachbesserungsbedarf besteht. Ggf. ist ein Gutachten zu beauftragen.

    Folgende Punkte sind dabei besonders zu berücksichtigen:
  • Anteil unversiegelte Fläche, Grün und Vegetation z.B. (die einzelnen Fragen dienen der Orientierung und Verständnis und stammen überwiegend aus den Empfehlungen der BSW S. 55-56):
    • Sind die Spielangebote in vegetative Elemente eingebunden?
    • Gibt es mehrstämmige oder tief beastete, schiefwüchsige oder bizarre, robuste Laubbäume zum Klettern und Hangeln?
    • Ist quantitativ genug Grünmasse vorgesehen (ca. ein Viertel bis ein Drittel der Fläche)?
    • Werden für kindliche Spielbedürfnisse nutzbare und gleichzeitig robuste, ungiftige Pflanzen verwendet?
    • Gibt es eine Rasenfläche für Ballspiele, zum Toben und Lagern?
    • nnen die Fassaden zur Erhöhung der Aufenthaltsqualität begrünt werden?
    • Werden attraktive, blühende, fruchtende und gleichzeitig robuste Pflanzen verwendet?
  • Klimaanpassung und Versickerung z.B.:
  • Sind sowohl besonnte, als auch beschattete Bereiche geplant?
  • Ist die Regenbewässerung der Bäume in der bestehenden Ausführung gewährleistet?
  • Ist der Anteil unversiegelter Fläche ausreichend?
  • Vielfältige Nutzung und Aufenthaltsqualität z.B.:
  • Sind vielfältige Spielangebote aus den grundlegenden Kategorien Sand/ Wasser, Klettern/ Rutschen, Behausung, Schaukeln/ Kreiseln und Hüpfen/ Balancieren und Sonstige geplant?
  • Bleibt Raum für freies, kreatives Spiel?
  • Darf das Kinderspiel Spuren hinterlassen?
  • Gibt es Spielanreize durch die Verwendung von Naturmaterialien wie Findlingsblöcke, Wurzeln, Baumstämme, Wasser?
  • Sind Ruhebereiche, altersgruppen- und geschlechtspezifische Angebote und Bewegungsabläufe berücksichtigt?
  • Werden atmosphärisch ansprechende Orte für alle Hausbewohner:innen geschaffen, die auch zum längeren Aufenthalt oder zum Feste feiern einladen, z. B. mit bequemen Sitzgelegenheiten, Picknicktisch, Sonnen- / Regenschutzdach, Pergola, Grill- oder Feuerstelle?
  • Wird Ballspiel ermöglicht?
  • nnen Fassaden zum Spiel genutzt werden (z. B. zum Klettern)?
  • Gibt es Aufenthaltsbereiche, die zum Verweilen animieren und die als Treffpunkt genutzt werden können?
  • Bekommt die Fläche durch ihre Gestaltung eine besondere Atmosphäre, z. B. durch Wasserspiele, Spielskulpturen, besondere vegetative Gestaltung?
  1. Dem Ausschuss für Grün, Naturschutz und Sport wird über die Ergebnisse der Prüfung laut Punkte 1-2 in einer der Ausschusssitzungen ausführlich berichtet.
Petitum/Beschluss

Der Ausschuss für Grün, Naturschutz und Sport wird um Zustimmung und Weiterleitung an die Bezirksversammlung gebeten.

Bera­tungs­reihen­folge
Datum/Gremium
TOP
Anhänge

Präsentation Spielplatz Hermes Max Brauer Quartier

Lokalisation Beta
Bahrenfelder Kirchenweg Friedensallee

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