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Sanierung Waldspielplatz Klövensteenweg Beschlussempfehlung des Amtes

Beschlussempfehlung öffentlich

Letzte Beratung: 17.06.2025 Ausschuss für Grün, Naturschutz und Sport Ö 4.1

Sachverhalt

Der Waldspielplatz am Klövensteenweg/ Feldweg 83 im Forst Klövensteen befindet sich im Stadtteil Hamburg Rissen. Der Waldspielplatz ist am Wochenende ein beliebtes Ausflugsziel von überregionalem Interesse. Außerdem wird er von der Kita SterniPark und dem Kinder-Hospiz Sternbrücke regelmäßig besucht.

Leider entspricht der Spielplatz in seinem jetzigen Zustand nicht mehr den Ansprüchen eines zeitgemäßen Spielplatzes. Die Spielgeräte sind zum Teil marode und benötigen eine Überarbeitung beziehungsweise sollten ersetzt werden. Die Ausstattungs- und Spielelemente wirken zusammenhangslos und ohne übergreifendes Konzept.

Herzstück des Waldspielplatzes ist die große Lichtung in der Mitte des Platzes, der aus natürlichem Sandboden besteht und von den Kindern intensiv bespielt wird. Gesetztes Ziel der Planung ist es die Offenheit und die natürliche Gestaltung beizubehalten und den Charakter des Ortes zu stärken.

r die Überarbeitung der Fläche wurde das Landschaftsarchitekturbüro Munder und Erzepky Landschaftsarchitekten bdla mit den Leistungsphasen 1-8 beauftragt. Des Weiteren wurde das Büro mit der Durchführung einer Beteiligung beauftragt.

Die Planung und Einbindung in das Naturschutzgebiet erfolgte in enger Abstimmung mit der Behörde für Umwelt, Klima, Energie und Agrarwirtschaft.

Lage des Spielplatzes in HH (Quelle: FHH-Atlas)

Lage des Spielplatzes im Forst (Quelle: FHH-Atlas)

Luftbild (Quelle: FHH-Atlas)

Bestand des Spielplatzes - Ausgangssituation

Zu Beginn wurde eine Bestandsaufnahme der vorhandenen Spielgeräte sowie eine Zustandsbewertung erstellt (siehe Anlage 1 und 2). Sie bildete die Grundlage für die Übernahme verschiedener Geräte/ Einrichtungen in die Beteiligung. Die Beliebtheit beziehungsweise Entbehrlichkeit wurde in der Beteiligung nochmal überprüft.

Eine Übersicht, welche Geräte erhalten, rückgebaut oder überarbeitet werden, findet sich in Anlage 3 (Maßnahmenplan).

Abbildung (Abb. 1): Der Waldturm Abb. 2: Vom Waldturm zum Spielplatz

Abb. 3: Hangrutsche Abb. 4: Wellenrutsche

Abb. 5: oberhalb der Handrutsche Abb. 6: Unterstand

Beteiligung

Am Donnerstag, den 30.01.2025, fand auf der Spielplatzfläche eine öffentliche Beteiligungsveranstaltung statt. Hierzu wurde die Kita SterniPark und das Kinder-Hospiz Sternbrücke sowie die Öffentlichkeit eingeladen. Des Weiteren konnte man über einen Briefkasten an der Waldschule weitere Anregungen und Hinweise abgeben.

Methodik:

Im Pavillon des Waldspielplatzes wurden drei Plakate und ein Übersichtsplan ausgehängt. Drei Spielbereiche wurden vorab vorrangig zur Beteiligung definiert - jeder Bereich mit einem Plakat, Inspirationsbildern und der Rubrik „Eure Ideen“ vorbereitet.

Als Inspirationsbilder dienten Fotos, auf die man Markierungspunkte kleben konnte. Unter „Eure Ideen“ konnten Worte, Zeichnungen und Fotos eingebracht werden. Vom Pavillon aus wurden in Kleingruppen Exkursionen zu den Spielbereichen durchgeführt, um Planungen zu erklären und Ideen zu sammeln. Übergeordnete Anregungen konnten auf bunte Karten geschrieben und an eine Wäscheleine gehängt werden.

In der Beteiligung wurde deutlich, dass der Spielplatz bereits jetzt sehr beliebt ist. Es gibt ein großes Spektrum an Nutzer:innen und ein genauso breites Spektrum an Wünschen und Meinungen zum Spielplatz. Im Folgenden wurde versucht die Kernaussagen kurz und prägnant zusammenzufassen. Ein ausführlicheres Dokumentationsprotokoll findet sich in Anlage 3.

Oft geäert wurde der Wunsch nach mehr Klettermöglichkeiten, außerdem Rutschen, Schaukeln, Balancieren und Buddeln. Ein großer Unterstand als Treffpunkt wurde ebenfalls oft benannt.

Der Hochpunkt am Waldturm als Aussichtspunkt und Ort für Perspektivwechsel wurde als prägendes Element benannt, allerdings gegebenenfalls in einer anderen freundlicheren Gestaltung. Das Kinder-Hospiz Sternbrücke machte außerdem auf die schlechte Befahrbarkeit des Waldbodens aufmerksam und äerte den Wunsch nach mehr Befestigung für mobilitätseingeschränkte Personen. Außerdem wurden inklusive und integrative Spielgeräte gewünscht.

Konzept und Planung

Ziel der Planung ist, den Charakter des Ortes zu stärken und den Spielplatz durch gezielte Eingriffe an den Randbereichen aufzuwerten. Hier werden vielfältige und diverse Spielmöglichkeiten, aber auch Rückzugsmöglichkeiten angeboten.

Die zentrale Sandfläche soll weiterhin offen und in ihrer Ausprägung nicht verändert werden. Am Rand der Fläche wird lediglich ein großer gespaltener Findling als Backtisch eingebaut.

Dieser erinnert an die Wortbedeutung des Klövensteen, den „gespaltenen Stein“.

Landschaftliche Elemente, wie Topographie und Findlinge an Hanglagen, sollen zum Spielen mit der Umgebung einladen und in das Spiel integriert werden.

Eine bessere Erreichbarkeit für mobilitätseingeschränkte Personen ist ein weiteres starkes Leitmotiv der Planung. Durch neue Wege werden die Erreichbarkeit der Fläche und der Geräte verbessert.

Im Zuge der Planung wurden drei Fokusbereiche beziehungsweise Spiellandschaften herausgearbeitet: Spiellandschaft 1 besteht aus einem neuen Zugang mit großem Unterstand, der als Treffpunkt fungiert. Außerdem entsteht hier ein neuer Turm, der Rutschenturm.

An Spiellandschaft 2 entsteht ein großes Holzwildschwein mit dem Fokus Klettern.

Spiellandschaft 3 besteht aus einer Nestschaukel und einem Sandspielbereich. Bei Spiellandschaft 3 liegt der Fokus auf der verbesserten Erreichbarkeit durch einen neu angelegten Weg aus Grand. Außerdem wird der Sandbereich erneuert.

ckgebaut werden der Waldturm, die Kletterspinne, die Balancierstrecke im Süden, die

ngematte, die Wellenrutsche und der Unterstand. Diese Spielgeräte befinden sich am Ende ihrer verkehrssicheren Nutzungsdauer und müssten in absehbarer Zeit überarbeitet oder rückgebaut werden. Aufgrund eines Schädlingsbefalls ist der Turm in einer Kosten-Nutzung-Abwägung nicht haltbar. Das Dach des Pavillons ist ebenfalls in einem schlechten Zustand. Gleiches gilt für die Wellenrutsche. Für diese Elemente wird an Spiellandschaft 1 Ersatz geschaffen (neuer Unterstand, neuer Turm und zwei neue Rutschen).

r die Kletterspinne wird an Spiellandschaft 2 Ersatz durch das neue Klettergerät geschaffen.

Eine detaillierte Darstellung des neu geplanten Spielplatzes findet sich in der Anlage 5 (Entwurf).

Vorstellung der drei Fokusbereiche

Im Folgenden werden die drei neuen Spielbereiche genauer vorgestellt.

Spiellandschaft 1 ist barrierearm erreichbar. Vom Parkplatz am Klövensteenweg führt ein barrierearm gestalteter Zugang zur Spiellandschaft und zum Spielplatz.

Der abgängige und nicht mehr zeitgemäße Waldturm wird rückgebaut und an dieser Stelle neu gedacht.

Auf dem Hügel entsteht ein neuer großer Unterstand. Der Weg führt dann zu einer barrierearm erreichbaren Wellenrutsche. Von deren Einstieg aus erreicht man über mehrere Podeste eine Wendelrutsche. Beide Rutschen enden im selben Fallbereich.

Die Topographie am Hang wird genutzt, um Spielerlebnisse zu integrieren. Kinder verschiedener Altersstufen finden hier Anreize und können den Hang mit in Rundspiele einschließen. Alle Holzarbeiten werden in Robinie, zertifiziert, ausgeführt.

Abseits des neuen Wegs werden die jetzige Röhrenrutsche sowie die angrenzende Treppenanlage saniert, in Ihrer Grundgestaltung jedoch erhalten.

Oberhalb des Kletterhanges wird die Aufenthaltsfläche überarbeitet und lädt wie bisher mit Tischbankkombinationen zum Picknick ein.

Als neues Highlight gesellt sich ein aus dicken Ästen konzipiertes großes Kletterwildschwein dazu. Es kann sowohl von außen als auch von innen erkundet werden. Hinter dem Wildschwein entsteht passend eine mit Holzstämmen eingefasste „Wildschweinsuhle“. Hier kann bei den Baumaßnahmen anfallender Waldboden, Geäst und Naturmaterial, welchessich im Wald findet, abgelegt und von Kindern bespielt werden.

Durch einen neu angelegten Weg wird die Erreichbarkeit der Fläche verbessert.

Der Weg führt mit einer Steigung bis 6% auf den bestehenden Hügel. Die bestehende Nestschaukel wird erhalten und der zugerige Fallraum erweitert und saniert. Das Spielerlebnis wird um einen Sandspielbereich mit Podest erweitert.

Eine neue Sitz- und Balanciergelegenheit entsteht nahe der zu sanierenden Waldhütten. Hier werden Stammabschnitte aus dem Forst in Bögen zusammengefügt. Die niedrigen Objekte haben keine Unterkonstruktion und werden schneller altern als die mit Robine konstruierten Spielgeräte. Ein Waldspielplatz ist der richtige Ort für ein Erleben und Erforschen langsam verwitternden Holzes.

Finanzierung

Das Projekt wird aus EMW-Mitteln finanziert. Es stehen Haushaltsmittel in der Höhe von

500.000 Euro zur Verfügung.

Weiterer zeitlicher Ablauf

Mit der Umsetzung der Maßnahme soll im Frühjahr 2026 begonnen werden. Die Fertigstellung ist für den Sommer 2026 anvisiert.

Petitum/Beschluss

Der Ausschuss für Grün, Naturschutz und Sport wird um Zustimmung zu der Planung gebeten.

Bera­tungs­reihen­folge
Datum/Gremium
TOP
Anhänge

Anlage 1: Bestandsanalyse

Anlage 2: Bestandsplan

Anlage 3: Maßnahmenplan

Anlage 4: Protokoll Beteiligung

Anlage 5: Entwurf

Lokalisation Beta
Wildgehege Klövensteen

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