Sanierung historische Zaunanlage Wohlerspark Beschlussempfehlunng des Amtes
Der ehemalige Friedhof Norderreihe – auch bekannt als Wohlerspark – konnte in den vergangenen Jahren angekauft und durch umfangreiche Grunderneuerungs- und Entwicklungsmaßnahmen in seiner Qualität als öffentliche, denkmalgeschützte Grünanlage wiederhergestellt werden. Die baulichen Maßnahmen in der Parkanlage mit anschließender Pflege erfolgten ab dem Jahr 2020.
Der Park wurde am 21.07.1831 als „Norderfriedhof“ zugehörig zur St. Trinitatis Kirche eingeweiht. Während des Zweiten Weltkriegs wurden große Teile umgenutzt und beschädigt. In den folgenden Jahren erfuhr die Einfriedung mehrere Umbauten, was zu einem heterogenen Erscheinungsbild geführt hat.
1977 wurde der Friedhof umgewidmet und als „Wohlerspark“ der Bevölkerung als eine öffentliche Grünanlage zugänglich gemacht. Die Einfriedung sowie die Grabstätten im Wohlerspark stehen heute unter Denkmalschutz.
Relevant für die denkmalpflegerischen Ansprüche an die Erhaltung der Einfriedung sind die historische Zaunanlage und die Mauern/Sockel der Süd- und Ostseite. Die Einfriedung kann nach Recherchen auf etwa 1870 datiert werden.
Als weiterer wichtiger Baustein der Entwicklung des Wohlersparks soll nun die historische Zaunanlage saniert und somit langfristig gesichert werden.
Ziel dieser Sanierungs- und Konservierungsmaßnahmen ist ein geschlossenes, gepflegtes, denkmalgerechtes Erscheinungsbild der Zaunanlage unter Beibehaltung der Alterungsspuren der schmiedeeisernen Bauteile sowie die umfassende Bearbeitung des Sockels, um die Standsicherheit der Einfriedung zu gewährleisten. Die festgelegten Maßnahmen wurden in enger Abstimmung mit der Denkmalschutzbehörde und durch qualifizierte, durch das Bezirksamt beauftragte Restaurator:innen getroffen.
Um wirtschaftliche geeignete Methoden für diese circa 280 Meter lange, umfassende Zaunanlage herleiten zu können, wurde 2022 an der Südwestseite des Parks eine ca. 12 Meter lange Probeachse entsprechend der denkmalpflegerischen Vorgaben hergestellt.
Foto der fertiggestellten Probeachse 2022, neuer Sockel, restaurierte Zaunelemente; Bezirksamt Altona
Bei dieser vorgezogenen Baumaßnahme wurden die schmiedeeisernen Zaunelemente und Sockelabschnitte komplett demontiert und in Übereinstimmung mit den Belangen des Denkmalschutzes saniert bzw. (teil-)rekonstruiert.
Unter Berücksichtigung der Ergebnisse dieser Arbeiten wird nun die Sanierung der weiteren historischen Zaunabschnitte – nach dem Vorbild und unter Berücksichtigung der Erkenntnisse der Probeachse – an der Südseite (ca. 132 m) und Ostseite (ca. 150 m) des Wohlersparks erfolgen.
Ausgeschrieben werden jeweils Schlosserarbeiten für den Zaun und Maurerarbeiten für den Klinkersockel.
Maßnahmenbeschreibung
Die Einfriedung besteht aus handgeschmiedeten Einzel-Zaunelementen (jew. ca. 1,47 m lang) mit Stützen aus Eisenwerkstoffen und einem Mauersockel aus rotem Klinkermaterial.
Zaun
Die Gestaltung der aufwendig verzierten Zaunanlage ist geprägt durch die Verwendung sowohl von Halbzeugen (Stangenmaterial, Flacheisen) als auch von handgeschmiedeten Elementen (Voluten als Zierelemente), eine typische Form der Einfriedung aus dem 19. Jahrhundert. Die verwendete Verbindungstechnik der Metallbauteile durch Nieten verweist auf eine handwerkliche Herstellung vor der Verwendung der unterschiedlichen Schweißverfahren des 20.Jahrhunderts.
Sockel/Mauer
Der Sockel, in dem der historische Zaun verankert ist, besteht aus Sandsteinpostamenten und Klinkermauern. Die Rollschicht, als sichtbarer oberer Mauerabschluss des Mauerwerks, wird jeweils zwischen den Postamenten im Blockverband hergestellt.
Planungsleistungen/ Ausführungsunterlagen
Die Planungsleistungen wurden von B&K Restaurierung und Konservierung von Metallobjekten aus Kiel und der Abteilung Stadtgrün übernommen.
Ausführungsfristen
Baubeginn vors. im Frühling 2026
Bauzeit ca. 12-16 Wochen (ohne Vorlaufzeiten).
Finanzierung:
Die Finanzierung der Maßnahme erfolgt mit Mitteln des Programms Erhaltungsmanagement Grün (EMG) der Behörde für Umwelt, Klima, Energie und Agrarwirtschaft, sowie RISE Mittel.
Für das Projekt stehen Mittel in Höhe von 1.040.000 Euro zur Verfügung.
Der Ausschuss für Grün, Naturschutz und Sport wird um Zustimmung der dargestellten Maßnahme gebeten.
Entwurfs- und Detailplanungen
Die Erkennung von Orten anhand des Textes der Drucksache kann ungenau sein. Es ist daher möglich, das Orte gar nicht oder falsch erkannt werden.