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Patenschaft des Bezirksamtes Altona für einen Kiebitz im Vogelpark Niendorf Beschlussempfehlung des Amtes

Beschlussempfehlung öffentlich

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01.09.2020
Sachverhalt

Der Kiebitz, Altonas Patentier in Rahmen der Biodiversitätskampagne, war vor zwanzig Jahren noch ein relativ häufiger Brutvogel in den Feldmarken, auf der Trabrennbahn in Bahrenfeld und auf Brachflächen in Othmarschen. Mittlerweile steht der Kiebitz deutschlandweit auf der Roten Liste der gefährdeten Arten und auf den Flächen in Altona konnten in diesem Jahr erstmals keine brütenden Kiebitze mehr beobachtet werden.

 

Kiebitze sind ortstreu und kehren jedes Jahr an ihre angestammten Brutplätze zurück. Nach der Bebauung des Gebiets Othmarschen Park brüteten einige Paare deshalb noch auf den dortigen Gründächern. Auf den Dachbegrünungen und ohne Wasserflächen und Nahrungsmöglichkeiten konnten ihre Küken nicht überleben. Deshalb entschloss sich das Bezirksamt 2016 auf Beschluss des Ausschusses für Grün, Naturschutz und Sport, die Eier in den Gelegen auf den Dachflächen abzusammeln. Sie wurden im Vogelpark Niendorf ausgebrütet und die Jungvögel anschließend auf der Vogelstation in Wedel freigelassen, um sich anderen Kiebitzen zum Zug in die Wintergebiete anzuschließen. Die Vögel wurden beringt und es konnte beobachtet werden, dass die Tiere im Frühjahr zurück an ihren Startplatz in Wedel kamen. Über diesen Artenschutzeinsatz konnten bis heute 52 Kiebitze aufgezogen und freigelassen werden.

 

Die damalige Bezirksamtsleiterin, Frau Dr. Melzer, übernahm die Schirmherrschaft für das Projekt und begleitete die Auswilderungen.

 

In diesem Jahr brüteten im Othmarschen Park keine Kiebitze mehr auf den Dächern.

 

Aus dem Aufzuchtjahr 2018 gibt es im Vogelpark Niendorf noch einen Altonaer Kiebitz, der von seinen Geschwistern verletzt wurde und deshalb nicht freigelassen werden konnte. Er verblieb im Vogelpark, ist mittlerweile genesen, aber durch den Kontakt zu Menschen nicht mehr auswilderungsfähig.

 

Das Amt schlägt vor, die lebenslange Patenschaft für diesen Altonaer Kiebitz zu übernehmen, um hier eine dauerhafte Pflege und Fütterung zu sichern. Die Kosten von ca. 200 €/  per anno sollen aus den zuwachsenden Einnahmen der Naturschutzmittel gedeckt werden.

 

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