Neun Jahre schattenloses Dasein auf dem Stellinger Deckel
Die Kleine Anfrage der Fraktion DIE LINKE (Nr. 74 (22)) vom 09.04.25 zum Thema Baumbestand und Sonnenschutz auf dem A7-Deckel Stellingen wurde umfassend beantwortet. Insbesondere die vorhandenen Bäume, Sträucher und Stauden werden darin detailliert beschrieben. Laut Antwort seien sämtliche Bepflanzungen gemäß den Vorgaben der Ausführungsplanung umgesetzt worden. Bei der Abnahme festgestellte Mängel seien behoben worden. Zudem habe man in bestimmten Bereichen die Bäume gezielt so platziert, dass sie langfristig zur Beschattung beitragen sollen.
Doch ein Spaziergang über den Stellinger Deckel offenbart ein anderes Bild: Die Begrünung wirkt vielerorts spärlich, junge Bäume spenden noch keinen nennenswerten Schatten. Von Aufenthaltsqualität kann – insbesondere an warmen, sonnigen Tagen – kaum die Rede sein. Menschen, die sich dort aufhalten möchten oder müssen, sind der direkten Sonneneinstrahlung nahezu schutzlos ausgeliefert. Besonders betroffen sind vulnerable Gruppen wie Kinder und ältere Menschen, die empfindlicher auf Hitze und UV-Strahlung reagieren. Bereits jetzt sagen Klimaforscher für das Jahr 2025 einen weiteren „Hitzesommer“ voraus – mit hoher UV-Belastung und intensiven Sonnenstunden.
Angesichts dieser Entwicklungen stellt sich die Frage, inwiefern Klimaschutz- und Klimaanpassungs-Konzepte auf dem Stellinger Deckel bislang überhaupt berücksichtigt wurden und wirksam greifen. Wenn in der Antwort auf die Anfrage ausgeführt wird, dass mit einer signifikanten Schattenwirkung der gepflanzten Bäume erst nach rundzehn Jahren zu rechnen sei, wirft das auch Fragen zur Planung und Priorisierung auf.
Aufenthaltsqualität – insbesondere im öffentlichen Raum – darf kein langfristiges Versprechen bleiben, sondern muss kurzfristig erlebbar und nutzbar sein.
Die Bezirksamtsleitung wird daher gebeten zu prüfen, ob auf dem Stellinger Deckel an ausgewählten Aufenthaltsorten – insbesondere im Bereich der Spielgeräte und Sitzbänke – temporäre oder fest installierte Sonnensegel angebracht werden können.
Ziel ist es, kurzfristig den Aufenthalt auch in den Sommermonaten oder bei starker Sonneneinstrahlung erträglich und sicher zu gestalten und somit umgehend auf die zunehmenden Herausforderungen durch den Klimawandel zu reagieren.
Myriam Schrank und Fraktion Die Linke in der Bezirksversammlung Eimsbüttel
keine
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