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Neugestaltung der Rainvilleterasse Beschlussempfehlung des Amtes

Beschlussempfehlung öffentlich

Letzte Beratung: 17.06.2025 Ausschuss für Grün, Naturschutz und Sport Ö 9

Sachverhalt

:

Die öffentliche Grünanlage Rainvilleterrasse,im Norden durch die Bebauung desCampus Rainvilleterrasseund im Süden durch den Elbhang begrenzt, soll neugestaltet werden.

Die ebene Terrassenfche wurde als Parkplatz für Autos genutzt und ist großflächig mit Asphalt befestigt. Als Teil des Elbhöhenwegs wurden die Flächen aus der Verwaltung des Tiefbaus an die Abteilung Stadtgrün übertragen. Das Gesamterscheinungsbild des Platzes wirkt vernachlässigt, die Bäume auf der Fläche wurden aufgrund mangelnder Vitalität ersatzlos gefällt.

Der Platz ist Bestandteil des Elbhöhenweges und liegt als verbindendes Glied zwischen den Klopstockterrassen im Osten und dem Heinepark im Westen und bietet im Westteil einen hervorragenden Ausblick auf die Elbe in den Köhlbrand.

Beteiligungsveranstaltungen (im Januar und Oktober 2024, siehe Anlagen):

Bei der 1. DIPAS-Onlinebeteiligung wurden alle Interessierten und Anwohner:innen eingeladen, Ideen, Bedürfnisse und konkrete Gestaltungsvorschläge für die neuzugestaltende Grünanlage am Elbhang einzubringen. Diese Ideen und Wünsche flossen in die Vorentwurfsplanung ein.

Die in der 2. DIPAS-Onlinebeteiligung vorgestellte Vorentwurfsplanung stieß mehrheitlich auf positive Resonanz. Dennoch gab es einige Beiträge, die sich kritisch mit dem Vorentwurf auseinandersetzten und zielführende Vorschläge zur Verbesserung einbrachten (wie z. B. Anmerkungen zur Baumartenauswahl und Ausstattung). Diese Vorschläge wurden berücksichtigt und in die Entwurfsplanung eingearbeitet (siehe hierzu auch Entwurfsbeschreibung).

Drurcksache 21-3107B des Hauptausschusses:

Im Hauptausschuss wurde festgelegt, dass die Planung folgende Aspekte beinhalten soll:

1. Die Umgestaltung der vorhandenen Straßenanlage inklusive erhöhter Bürgersteige zu einer ebenerdigen Platzanlage. Die Fläche ist zu entsiegeln und mit einer wassergebundenen Wegedecke herzustellen. Dabei sollen sowohl der Elbblick als auch die besondere Lage vor der ehemaligen Seefahrtschule berücksichtigt werden. Die vorhandene Kleinpflasterfläche wird als Trasse für Service- und Rettungsfahrzeuge erhalten.

Die geforderte ebenerdige Platzanlage mit einhergehender Entsiegelung (Grandbeläge, Pflanzflächen) und die Trasse sind in der vorliegenden Entwurfsplanung berücksichtigt.

2.Im Bereich der neugestalteten Platzanlage ist eine alleeähnlich angeordnete Baumreihe von mindestens 10 Bäumen zu pflanzen. Dazu bieten sich die vorhandenen und lediglich “abgedeckten” Pflanzlöcher der dort bis vor wenigen Jahren vorhandenen Bäume an.

Im Bestand sind lediglich sechsPflanzlöcher“ vorhanden, der Entwurf sieht nun neun neun Hochstämme, davon sechs Kirschen und drei Hainbuchen jeweils als Baumreihe und einen Solitärstrauch (Felsenbirne), vor. Dazu werden großgige Pflanzbeete mit Kleinsträuchern, Rosen, Stauden, Gräsern und Frühjahrsblühern angelegt.

3. Parallel zur Außenkante des Gebäudes der ehemaligen Seefahrtschule insbesondere entlang der ehemals gastronomisch genutzten Terrasse ist eine mehrere Stufen umfassende Aussichtstribüne als Sitzgelegenheit mit Blick auf die Elbe zu errichten.

Eine Aussichtstribüne bzw. ein Tribünen-Baukörper, der mehrere Treppenstufen umfassen soll, ist sowohl von der Absturzhöhe kritisch zu betrachten, als auch von der Baukörpertiefe, da dieser ausladende Baukörper auf der recht begrenzten Fläche kaum Platz finden kann (Gesamttiefe des Platzes ca. 12,50 Meter), wenn zudem eine Baumreihe (-2 Meter) und eine zu erhaltende Service-Trasse (-4 Meter) gefordert sind. Neben erheblichen Kosten für eine Außentribüne und den konstruktiven Anforderungen sind es auch die vorhandenen Bewegungsströme (siehe auch nächster Punkt), die durch solch eine wuchtige Anlage behindert werden. Da auch die vorhandene Mauer nicht zur öffentlichen Grünanlage gehört, wäre ein Anschluss einer Tribüne an diese schwierig umsetzbar. Es wurde jedoch im Entwurf auf diesen Punkt reagiert und Außenmöbel vorgeschlagen, die als sog. Tribünenbänke bezeichnet werden.

4. Eine die Belange der Fußnger:innen berücksichtigende Anbindung an den westlich beginnenden Schopenhauerweg auf der einen und insbesondere die östlichen Wege in Richtung Altonaer Balkon auf der anderen Seite. Eine Einbeziehung der sich im östlichen Teil befindlichen Wendeanlage in die Planung ist zu prüfen.

Die Wendeanlage ist für Müllfahrzeuge und die Anwohner:innen notwendig und der Wegeanschluss im Osten (Richtung Altonaer Balkon) wird durch den Mauerneubau und einer einhergehenden Verbreiterung des Weges zu einer Verbesserung führen.

5. Die Instandsetzung und Einbindung des Chemnitz-Bellmann-Brunnens in die Platzanlage. Die Geländer, die Treppenanlage und die historischen Beleuchtungselemente sollen in die Planung mit aufgenommen und gegebenenfalls ergänzt werden.

Die historischen Elemente (Zaun und Beleuchtung) bleiben erhalten, kleinere Schäden werden ausgebessert. Nach Aussage von Hamburg Wasser ist eine Wieder-Inbetriebnahme des Chemnitz-Bellmann-Brunnens nicht möglich. Die Maßnahmen sind mit dem Denkmalschutzamt abgestimmt.

6. Bezogen auf die unter Nrn. 1 bis 5 genannten baulichen Maßnahmen sind, sofern erforderlich, gegenüber der zuständigen Fachbehörde die finanziellen Mittel einzuwerben. Außerdem ist zu prüfen, ob die Maßnahmen durch Programme des Bundes oder der Europäischen Union gefördert werden können. Ggf. sind entsprechende Anträge auf Fördermittel zu stellen.

Die Mittel wurden von der Abteilung Stadtgrün eingeworben.

7. Den zuständigen Fachausschüssen sind die Detailplanungen zu berichten.

Entwurfsbeschreibung:

Deraus beiden Beteiligungsformaten und den Beschlüssen des Hauptausschusses entwickelte Entwurf sieht eine komplette Überarbeitung der Flächen der Rainvilleterrasse vor. Nur die historischen Elemente des Zauns, der Lampen und des Chemnitz-Bellmann-Brunnens bleiben im Planungsraum erhalten.

Im gesamten westlichen Bereich werden die vorhandenen Hochborde entfernt und der Bestandsasphalt ausgebaut, die Platzfläche angehoben und als ebenerdige Grünanlage konzipiert.

In diesem Teil der Anlage entsteht ein langgezogener rechteckiger Platz mit guter Aussicht auf den Köhlbrand im westlichen Teil.

Im Westen dieses Platzes wird eine Rechteckfläche (3 x 25 Meter) mit Natursteinpflaster, eingefasst mit Großsteinpflaster angelegt. Diese „Funktionsfläche“wird mit unterschiedlichen Außenmöbeln ausgestattet. Diese bel, insgesamt vier Lehnen-, zwei Hocker- und zwei Tribünenbänke sind mit einer anthrazitfarbenen Stahlkonstruktion ausgestattet und erhalten Beläge aus Robinienholz. Zwei weitere Lehnenbänke befinden sind im Südbereich des großen Pflanzbeetes unter den Hainbuchen.

Vor der Mauer des Campus Rainvilleterrasse (Privatflächen) wird nördlich des rechteckigen Platzes ein Pflanzbeet mit einer Baumreihe aus sechs mittelkronigen Bäumen (Kirschen, Prunus Kanzan) angelegt. Die Beetfläche selbst wird alsbunte und artenreiche Mischpflanzung konzipiert und mit Rosen, Blühsträuchern und Stauden bepflanzt. Zum Schutz gegen Betreten wird die Fläche mit dem sog. schmiedeeisernem „Altonaer Kniegitter“ eingefasst.

umend um diese rechteckige Funktionsfläche sind Grandbeläge in wassergebundener Bauweisegeplant. Diese setzen sich in Richtung Osten fort. Direkt vor der zweistufigen Treppenanlage des Campus wird diese Grandfläche mit einem Dreizeiler aus Naturstein eingefasst. Südlich des wassergebundenen Wegebelages im östlichen Teil der Anlage entsteht ein weiteres neues großes Pflanzbeet. Hier sind drei großkronige Bäume (Hainbuchen) vorgesehen. Auch dieses Pflanzbeet wird mit Blühsträuchern, Rosen und Stauden bepflanzt und mit Kniegitter vor Betreten geschützt. Die Pflanzbeete werden platzseitig mit einem Zweizeiler aus Naturstein-Großformat mit Kronenschnitt eingefasst. rdlich der Trasse werden die beiden Lehnenbänke mit Armlehnen für den Aufenthalt im Schatten aufgestellt.

Entlang des historischen Zaunes, imden des Platzes, verläuft die etwa 4 Meter breite begeh- und befahrbare Wegeverbindung. Diese Trasse wird zur besseren und barrierefreien Begehbarkeit im Westen und Osten der Platzsituation teilweise als Asphaltfläche (aufgehellt) mit beidseitiger dreizeiliger Natursteineinfassung hergestellt.

Ein Großteil der Trasse wird, ausgerichtet nach dem Chemnitz-Bellmann-Brunnen als weiterhin Natursteinfläche (mit Bestandmaterial) neu verlegt. Dieser circa 50 Meter lange Abschnitt im Zentrum der Grünanlage macht den Nutzer:innen, vor allem den Radfahrer:innen, eine neue Situation deutlich, um somit die Geschwindigkeit zu reduzieren.

Die Trasse hat durchgehend eine Regelbreite von circa 4 Metern. Zur Einfassung dieser Wegeverbindung (sowohl der Asphalt- als auch der Natursteinflächen)wird ein Dreizeiler aus Natursteinkleinpflaster aus dem Bestand verwendet.

Die Kleinsteinpflasterfläche des Halbrunds beim Treppenaufgang zur Kaistraße bleibt.

Weiter in Richtung Ost wird ein Teilbereich der Mauer abgerissen und neu aufgesetzt um eine einheitliche Breite des Weges von circa 4 Metern im unübersichtlichem Kurvenbereich zu

gewährleisten. Südlich des Wendehammers, ganz im Osten der Grünanlage, wird ein weiteres Pflanzbeet mit entsprechend analoger Pflanzgestaltung mit einem Solitärstrauch (kein Baum, hier Felsenbirne) angelegt.

Der Gehweg der Straße Rainvilleterrasse von Norden kommend wird auf der Westseite mit neuen Betonplatten angelegt, die neue Platzfläche wird dann mit Natursteinbändern in der Fläche angekündigt.

Die historischen Elemente werden ausgebessert, wobei der Brunnen nur oberflächlich saniert wird. Neue Lampenstandorte werden mitHamburger Verkehrsanlagen GmbH(HHVA) festgelegt. Dabei werden die Peitschenleuchten gegen neue LED-Mastleuchten ausgetauscht.

Der Wunsch der Bürger:innen nach einem Trinkwasserbrunnen wurde an Hamburg Wasser weitergegeben, da das Bezirksamt hier keine Zuständigkeiten sieht. Zwar ist ein möglicher Standort und auch die Gestaltung des Trinkwasserbrunnenns mit Hamburg Wasser vorab geklärt, jedoch ist die dauerhafte Unterhaltung (tägliche Reinigung durch Hamburg Wasser) nicht durch die Abteilung Stadtgrün tragbar.

Planungsleistungen/ Ausführungsunterlagen:

Die Planungsleistungen wurden von der Abteilung Stadtgrün übernommen, es fallen keine weiteren Honorare (außer HHVA) an.

Ausführungsfristen:

Baubeginn Bauarbeiten: in Koordination mit Hamburg Wasser (Sanierungsarbeiten von Hamburg Wasser an der Elbchaussee im östlichen Abschnitt mit einer Vollsperrung bis Anfang 2026).

Die Arbeiten an der Rainvilleterrasse könnten im Anschluss an die Arbeiten Anfang 2026 erfolgen.

Bauzeit: ca. 10-12 Wochen (ohne Pflanz- und Pflegeleistungen).

Finanzierung:

r das Projekt stehen VI-Mittel Vertrag für Hamburgs Stadtgrün“in Höhe von 450.000 Euro zur Verfügung.

Petitum/Beschluss

:

Der Ausschussr Grün, Naturschutz und Sport wird um Zustimmung gebeten.

Bera­tungs­reihen­folge
Datum/Gremium
TOP
Anhänge

Entwurfsplanung

Auswertung der beiden DIPAS Onlinebeteiligungen

Lokalisation Beta
Altonaer Balkon Rainvilleterrasse Kaistraße Elbchaussee

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