Naturwaldfläche im Klövensteen ausweisen - natürliche Waldentwicklung fördern und Ökosystemleistungen stärken! Dringlicher Antrag der Fraktion GRÜNE
Der Klövensteen, 580 Hektar Wald- und Forstgebiet, ist die grüne Lunge Altonas. Ursprünglich eine Heide- und Dünenlandschaft, die mit Beginn des 18. Jahrhunderts aufgeforstet und holzwirtschaftlich genutzt wurde. Viele der Fichten- und Kiefernforstflächen sind um die 80 - 100 Jahre alt, ihr Holz wird regelmäßig eingeschlagen.
Darüber hinaus gibt es zahlreiche Waldflächen mit ökologisch wertvollem, alten (Laub-) Baumbestand, Knicks, Feuchtwiesen und das Naturschutzgebiet Schnaakenmoor. Als Naherholungsziel erfreut sich der Klövensteen großer Beliebtheit weit über die Grenzen Hamburgs hinaus. Die Menschen freuen sich über die Natur und genießen die frische, kühle Luft.
Aber der Wald im Klövensteen ist weit mehr als ein Ausflugsziel – er soll vor allem für die Abkühlung der Stadt und die Speicherung von CO² sorgen. Er soll Rückzugsort für Flora und Fauna sein und uns die lebensnotwendigen Ökosystemleistungen zur Verfügung stellen. Das sind u.a.
Wälder sind keine Ansammlung von Bäumen, sie sind das produktivste Landökosystem mit Tieren, Pflanzen, Pilzen und Mikroorganismen und haben, neben den Ozeanen, den größten Einfluss auf das Erdklima. Aber gerade der Klimawandel stellt Wälder, auch im Klövensteen, vor besondere Herausforderungen. Die Häufung von Witterungsextremen wie Hitze, Trockenheit, Starkregen und Stürmen setzt ihnen zu. Zusätzlich schränken die intensive Bewirtschaftung mit schweren Forstmaschinen und die Anlage neuer Forstplantagen ihre Leistungsfähigkeit ein.
Ein Naturwald, der sich selbst entwickeln und auf wechselnden Bedingungen einstellen kann, ist eher als ein Wirtschaftswald in der Lage, die Klimaextreme abzufedern. Und nur resiliente und anpassungsfähige Wälder sind auf Dauer ausreichend stabil und können uns ihre ökosystemaren Dienstleistungen zur Verfügung stellen.
In Hamburg ist im Staatswald, zu dem auch der Klövensteen gehört, lt. Landeswaldgesetz der Erhalt und die Sicherung der Erholungs- und Schutzfunktion vorrangig sicherzustellen. Die Nutzfunktion (Bewirtschaftung des Waldes) ist nachrangig. Der Hamburger Wald ist FSC (Forest Stewardship Council) zertifiziert. Die Zertifizierung setzt voraus, dass 10 % der Waldfläche als Fläche mit besonderer Naturschutzfunktion oder als Naturwaldentwicklungsflächen ohne Bewirtschaftung nachgewiesen wird.
Für einen widerstandsfähigen Wald im Klövensteen müssen wir entsprechend die Klima- und Naturschutzfunktionen stärken und langfristig sichern. Insbesondere Waldbereiche, die für den Arten- und Klimaschutz wichtig sind, müssen in größerem Umfang als bisher von einer forstlichen Bewirtschaftung ausgenommen werden.
Vor diesem Hintergrund möge die Bezirksversammlung Altona beschließen:
:
Die Bezirksversammlung wird um Zustimmung gebeten.
ohne