Mobilität weiter denken: Autofreies Ottenser Zentrum im Rahmen von Cities4People testen und evaluieren Mitteilungsdrucksache zum Beschluss der Bezirksversammlung vom 28.03.2019
Fortführung der Drucksache 20-5880.
Die Bezirksversammlung Altona hat in ihrer Sitzung vom 28.03.2019 anliegende Drucksache 20-5750 beschlossen.
Das Bezirksamt Altona hat hierzu mit Schreiben vom 08.07.2019 wie folgt Stellung genommen;
Zu 1:
Das Bezirksamt Altona hat gemeinsam mit dem PK21 die Ausdehnung des Projektgebietes für das inzwischen in „Ottensen macht Platz – Flanierquartier auf Zeit“ benannte Projekt wohlwollend geprüft und hat die maximale Ausdehnung im Sinne der Konfiguration eines vorerst temporären Piloten definiert und als Projektgebiet ausgewiesen.
Die räumliche Ausdehnung des Projektgebiets umfasst nach derzeitigem Planungsstand die Ottenser Hauptstraße vom Spritzenplatz bis Mottenburger Straße, die Bahrenfelder Straße von der Eulenstraße / Klausstraße bis kleine Rainstraße, die Große Rainstraße bis Kleine Rainstraße sowie den Spritzenplatz und die Erzberger Straße vom Spritzenplatz bis Stangestraße. Darüber hinaus gibt es noch die Option, bei positivem Projektverlauf, den westlichen Teil der Ottenser Hauptstraße (Mottenburger Straße bis Große Brunnenstraße) sowie die Mottenburger Straße noch während des Projektzeitraums in das Projekt zu integrieren. Diese Entscheidung wird in Rücksprache mit dem PK21 getroffen.
Zu 2:
Das Projekt wird über sechs Monate ab dem 1. September 2019 durchgeführt.
Zu 3:
Die Zu- und Abfahrt von Marktfahrzeugen, Rettungsfahrzeugen und Fahrzeugen der Stadtreinigung ist jederzeit möglich. Grundsätzlich wird es in dem Projektgebeit Lieferzeiten zwischen 23 und 11 Uhr geben, in denen alle privaten und gewerblichen Be- und Entladetätigkeiten durchgeführt werden sollen. Hierbei gilt es aktuell aus den Erkenntnissen der ersten Beteiligungsformate am 28.5.2019, 29.5.2019, 15.6.2019 und 22.6.2019 individuelle Lösungen für Stakeholder mit einem besonderen Anforderungsprofil zu entwickeln. Die Zufahrt zu den Hinterhöfen bleibt für die Stellplatzinhaber grundsätzlich frei.
Zu 4:
Mit Betreibern der umliegenden Parkhäuser (Mercado, Bahnhof Altona, Schillerstraße, Zeisehof, Ottensen) wurden Gespräche geführt. Die Parkhäuser Mercado und Ottensen sind bereits gut ausgelastet und weisen nur noch zusätzliche Kapazitäten für Kurzzeitparker auf. Die Parkhäuser Bahnhof Altona, Schillerstraße und Zeisehof weisen noch hohe Stellplatzkapazitäten für Dauerparker auf, mit insgesamt ca. 260 freien Stellplatzkapazitäten für Dauerparker. Mit diesen Parkhäusern wurden Vergünstigungen für Dauerparken ausgehandelt, die für Anwohnerinnen und Anwohner für den Projektzeitraum gelten. Die Vergünstigungen betragen rund 20%, die Preise bewegen sich zwischen 75 und 85 Euro brutto pro Monat. Diese Bedingungen wurden auf der Infowerkstatt am 22.06.2019 öffentlich kommuniziert und werden demnächst auch auf der Projektwebsite veröffentlicht.
Zu 5:
Zusätzliche Mittel wurden bereits im Haushalts- und Vergabeausschuss genehmigt (vgl. Drs. 20-5816). Das Projekt „Ottensen macht Platz“ ist ständiger TOP im Verkehrsausschuss und auch das Finanzierungskonzept war in diesem Zusammenhang regelmäßig Thema. Weitere sich gegebenenfalls im Projektverlauf ergebende Mehrbedarfe werden in den entsprechenden Ausschüssen angemeldet.
Zu 6:
Für die Durchführung eines adäquaten Beteiligungsformates, die Verkehrsplanung, die Evaluation und Unterstützung bei einer partizipativen Flächennutzung wurde ein Konsortium unter Federführung des Büros urbanista beauftragt. Neben urbanista gehören dem Konsortium ARGUS, die Technische Universität Hamburg (TUHH), treibhaus Landschaftsarchitekten, Teleinternetcafé Architektur und Urbanismus sowie RBNSHT an. Es haben bereits Beteiligungsveranstaltungen für die Gewerbetreibenden (28.5.2019 und 29.5.2019) sowie die breite Öffentlichkeit stattgefunden (15.6.2019 und 22.6.2019). Ein Funktionspostfach für das Projekt wurde eingerichtet, eine Website befindet sich noch im Aufbau.
Zu 7:
Die zu Punkt 6. beschriebenen Beteiligungsformate werden durch den Auftragnehmer dokumentiert. Die Evaluation des Projektes wird innerhalb des beauftragten Konsortiums federführend von der TUHH durchgeführt. Die Ergebnisse der Evaluation und die Dokumentation des Beteiligungsprozesses werden dem Verkehrsausschuss rechtzeitig zur Verfügung gestellt um das weitere Vorgehen abzustimmen.
Zu 8:
Der Ausbau der Velorouten wird durch den Verkehrsversuch nicht beeinträchtigt.
Zu 9:
Die Verstetigung, Ausweitung und Anpassung des Projekts wird anhand der Ergebnisse aus Beteiligung und Evaluation gemeinsam mit dem Verkehrsausschuss diskutiert und beschlossen.
Zu 10:
Das Projekt „Ottensen macht Platz“ ist ständiger TOP im Verkehrsausschuss.