22-1562

Mobilität an den Arenen II – Es braucht jetzt Maßnahmen zur Verbesserung der Verkehrssituation Antrag der Fraktionen von SPD, CDU und GRÜNE

Antrag öffentlich

Sachverhalt

Die Antwort der zuständigen Fachbehörden auf den Beschluss der Bezirksversammlung (Drs. 22-1263.1) macht deutlich: Die bekannten und regelmäßig auftretenden Verkehrsprobleme rund um das Volksparkstadion und die Barclays Arena werden nicht mit der notwendigen Dringlichkeit angegangen. Bei Konzerten und Heimspielen des HSV ist die An- und Abreise der BesucherInnen weiterhin jedes Mal ein großes Ärgernis und für die umliegenden Nachbarschaften eine Belastung. Mit dem Pkw steht man im Stau, mit dem ÖPNV kommt erst der Shuttlebus nicht und im Anschluss steht man teilweise weit vor der S-Bahn Unterführung zur S-Bahn Stellingen in der wartenden Menschenmasse, da der Abtransport mit der S-Bahn nicht ausreichend funktioniert. Die Situation ist für die Musik- und Sportstadt Hamburg nicht akzeptabel und konkrete Verbesserungen müssen jetzt angegangen werden.

hrend Maßnahmen zur Verbesserung der Pkw-Stellplatzsituation mit guten Ansätzen verfolgt werden, bleiben dringend erforderliche Verbesserungen im Bereich des öffentlichen Nahverkehrs insbesondere bei der Abreise weitgehend unbeantwortet.

Besonders kritikwürdig ist, dass konkrete infrastrukturelle Maßnahmen, etwa zur Optimierung der Shuttlebus-Abwicklung, seitens der Behörde für Verkehr und Mobilitätswende nicht benannt werden und stattdessen auf unbestimmte Prüfprozesse verwiesen wird. Der Verweis auf eine notwendige „Herstellung“ der Buswendeanlagen (u. a. in der Lederstraße) ohne konkreten Zeitrahmen oder Planungsauftrag ist angesichts der bekannten Engpässe und der anhaltenden Beschwerden aus der Bevölkerung nicht akzeptabel.

Auch der Einsatz von Langzügen wird lediglich mit der Begründung abgelehnt, dass sich „…die anreisenden Besucher:innen nicht ausreichend auf dem Bahnsteig zu den Zugenden leiten lassen.“ Es bleibt unverständlich, warum diese Verteilung nicht per Lautsprecherdurchsage oder durch die MitarbeiterInnen der Bahnsicherheit gewährleistet werden kann. Das Nadelöhr des S-Bahnhofs Stellingen erscheint als wesentlicher Grund, warum sich bei Stoßzeiten ein Personenrückstau bis weit in die Unterführung ergibt, der sogar das Ankommen der Shuttlebusse verzögert. Auch die zeitliche engere Taktung des S-Bahnverkehrs sollte für einenngeren Zeitraum ausgeweitet werden und regelhaft stattfinden, einzelne Sonderzüge lösen das Problem nicht. Wartezeiten von 10 Minuten sind bei der sowieso schon komplizierten Abreise zu lang.

Zudem bleibt unklar, wann die, laut Mitteilung „mittelfristig geplante Modernisierung des Kfz-Parkleitsystems konkret umgesetzt werden soll obwohl dieses System eine zentrale Rolle für die Verkehrslenkung und damit für die Entzerrung der An- und Abreise spielt.

Die Bezirksversammlung Altona erkennt an, dass einzelne Maßnahmen vor dem Hintergrund einer möglichen Olympia-Bewerbung neu bewertet werden müssen. Dies darf jedoch nicht zu jahrelangem Stillstand führen. Vielmehr sind kurzfristig realisierbare Verbesserungen im öffentlichen Personennahverkehr umzusetzen und mittelfristige Maßnahmen planerisch vorzubereiten.

Die Behörde für Verkehr und Mobilitätswende wird daher gemäß § 27 BezVG aufgefordert,

  1. die Planungen für den Umbau und die verkehrssichere Gestaltung der Businfrastruktur im Bereich der Arenen – insbesondere der Buskehren Lederstraße, Luftbadweg und falls erforderlich in der Uwe-Seeler-Allee – noch im ersten Quartal 2026 mit dem Ziel aufzunehmen, die Zufahrts- und Abfertigungsbereiche für Shuttlebusse bei Veranstaltungen im Volksparkstadion und in der Barclays Arena leistungsfähiger und zügiger abwickelbar zu gestalten;
  1. die engere Taktung der S-Bahnfahrten ab S-Bahnhof Stellingen in Richtung Hauptbahnhof und Eidelstedt in Richtung Pinneberg zeitlich auszudehnen, zusätzlich Langzüge einzusetzen und ein Konzept zur Lenkung der Besucher*innenströme auf den Weg zu bringen, das Stausituationen vor den Eingängen der S-Bahn-Haltestellen entgegenwirkt;
  1. eine Taktverdichtung im Zeitraum von Veranstaltungen für die Buslinien 22 und 180 zu prüfen;
  1. einen verbindlichen Zeit- und Umsetzungshorizont für die Modernisierung des Kfz-Parkleitsystems an den Arenen und der Einrichtung einer schrankenlosen Parkplatzzufahrt und Stellplatzvergabe per digitalisierter Kennzeichenerfassung zu benennen;
  1. die Möglichkeit kurzfristiger Entlastungsmaßnahmen für die ÖPNV-Abreise – etwa temporäre, provisorische Busabfertigungspunkte oder zusätzliche Ein- und Ausstiegszonen im Umfeld der Arenen – zu prüfen;
  1. die Einbindung aller relevanten Akteure – insbesondere HVV, S-Bahn Hamburg, Arenen-Betreiber sowie das Bezirksamt Altona – in einen strukturierten Arbeitsprozess sicherzustellen;
  1. dem Mobilitätsausschuss fortlaufend über den Stand der Planungen und Umsetzungen der Maßnahmen zu berichten und dazu auch Verantwortliche des Hamburger Sportvereins, der Barclays Arena und des HVV in den Mobilitätsausschuss einzubinden.

Das Bezirksamt wird gemäß § 19 BezVG aufgefordert,

  1. im Mobilitätsausschuss detailliert darzustellen, welche möglichen Standorte für zusätzliche Fahrradabstellanlagen rund um die Arenen geprüft wurden, aus welchen Gründen die jeweiligen Standorte nicht ausgewählt wurden und welche Standorte möglich sind;
  1. ein Leitsystem zu konzipieren, welches für den Fuß- und Radverkehr eine getrennte Abreise vom Kfz-Verkehr ermöglicht. Hierbei sind auch eventuelle Baumaßnahmen zur Verbesserung der Infrastruktur darzustellen.
Petitum/Beschluss

Die Bezirksversammlung wird um Zustimmung gebeten.

Anhänge

ohne

Lokalisation Beta
Lederstraße Uwe-Seeler-Allee Eidelstedt

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