Mehr Natur aufs Dach Hamburgs erstes Biodiversitätsgründach für das neue Schulgebäude auf den Brünschenwiesen Dringlicher Antrag der Fraktion GRÜNE
Der Hamburger Senat hat im September 2021 dem Kompromiss zugestimmt, den die Behörden der Stadt mit den Schulen in Rissen und der Bürgerinitiative „Rettet die Brünschenwiesen“ ausgehandelt haben. Der Schulneubau soll nur noch auf einem Viertel der Grundstücksfläche entstehen, die übrigen Dreiviertel sollen dauerhaft als Naturfläche erhalten und entwickelt werden.
Es wurde vereinbart, die Schulgebäude und Außenanlagen besonders ökologisch und naturnah zu gestalten. Die Gebäude sollen sich harmonisch und integrativ in die Landschaft einfügen, auch Dachbegrünungen sind geplant. Vereinbartes Ziel ist die Förderung des Artenreichtums.
Im Gegensatz zu ebenerdigen Biotopen sind begrünte Dächer relativ ungestörte Lebensräume mit geringerem Konkurrenzdruck. An der Züricher Hochschule für angewandte Wissenschaften (ZHAW) wird seit Jahren zur Biodiversität auf Gründächern geforscht. Es wurde festgestellt, dass Extensivbegrünungen mit einer gebietsheimischen Wildstauden-Vegetation aufgrund ihrer hohen Struktur- und Habitatvielfalt die höchste Zahl an Tierarten aufweisen. Das gilt sowohl für die Bodenfauna, als auch für Laufkäfer und Wildbienen. Je artenreicher die Vegetationsform, desto höher ist die Artenvielfalt – so das Ergebnis der Forschungen.
Am ZHAW wurden auch Gründächer für Bodenbrüter wie den Kiebitz oder die Flussregenpfeifer untersucht. Aus den Studienresultaten entstanden die Biodiversitätsgründächer, deren Komponenten inzwischen von allen namhaften Dachherstellern vertrieben werden. Der Bundesverband Gebäudegrün hat eine „Fachinformation Biodiversitätsgründach“ veröffentlicht und der LBV München die Broschüre „Artenreiches Gründach“.
Biodiversitätsdächer sind ohne größeren zusätzlichen Aufwand herzustellen. Die Grundlage bilden die üblichen Gründachsysteme. Für die Vegetationsfläche werden gebietsheimische Pflanzen und die Biodiversitätsbausteine eingesetzt. Das sind bspw. unterschiedliche Substrate und Substrathöhen, Totholz, Nisthilfen, Steine und kleinere Wasserflächen. Alle Baudelemente haben einen hohen Nutzen für Natur und Artenvielfalt.
Dies vorausgeschickt beschießt die Bezirksversammlung Altona:
Die Behörde für Schule und Berufsbildung (BSB) und Schulbau Hamburg werden nach § 27 BezVG gebeten,
:
Die Bezirksversammlung wird um Zustimmung gebeten.