22-1511

Lustig, aber lästig – pelzigen Schädlingen in Altona Einhalt gebieten Kleine Anfrage von Dr. Ulrike von Criegern (CDU)

Kleine Anfrage öffentlich

Sachverhalt

Ursprünglich stammen die Kleinbären (Procyon lotor) aus Nordamerika; vor circa 100 Jahren kamen sie nach Europa.

Mitte des letzten Jahrhunderts konnten einige Exemplare ihren Gehegen entkommen (beispielsweise durch Bombardements im Krieg), einige Exemplare wurden in den 1930er Jahren auch bewusst ausgewildert, freilich ohne die Konsequenzen für die heimische Flora und Fauna zu bedenken bzw. auch schlicht zu kennen.

Das Neozoon lebt bevorzugt in gewässerreichen Laub- und Mischwäldern und ist als Kulturfolger extrem anpassungsfähig; auch in Bergwäldern, Salzwiesen und urbanen Gebieten können sie leicht heimisch werden.

Was jedoch für den Menschen possierlich aussieht, ist für die heimische Natur alles andere als erfreulich.

Der Waschbär beschädigt die heimische Artenvielfalt (Gelege von Singvögeln sowie heimische Amphibien werden gefressen u.v.m.) massiv, aber auch Wohneigentum ist bedroht, da die Tiere sich durch Dämmungen fressen. Natürliche Feinde hat der Waschbär in Europa hingegen kaum; nur der Straßenverkehr kann ihm gefährlich werden sowie Krankheiten wie Tollwut und Staupe.

Das Land Hessen beispielsweise plant bereits eine Ausweitung der Jagd auf die Tiere z.B. durch Abschaffung der Schonzeit.

Das Bezirksamt Altona beantwortet die Fragen wie folgt:

  1. Gibt es Informationen über den Populationsstand der Waschbären in Hamburg?

Falls ja, wie hat sich die Population innerhalb der letzten 5 Jahre entwickelt?

Zu 1:

Fehlanzeige, dem Bezirksamt liegen zum Waschbär Bestand keine Informationen vor und verweist auf die Behörde für Umwelt Klima Energie und Agrarwirtschaft (BUKEA).

  1. Hat das Amt Informationen über von Waschbären verursachte Schäden

- generell

- speziell in den Altonaer Naturschutzgebieten?

Zu 2:

Nein.

  1. Hat das Amt Informationen über von Waschbären verursachte Schäden

- falls ja, welche Areale waren besonders betroffen?

- um was für Schäden handelt es sich?

- welche Gegenmaßnahmen wurden ggf. ergriffen?

Zu 2:

Entfällt.

  1. Insbesondere Mülltonnen und Komposthaufen stellen geeignete Ziele für Waschbären dar. Um eine Ausbreitung der Waschbären in Ballungsgebieten zu vermeiden, fordern Fachleute eine Aufklärung der Bevölkerung (beispielsweise keine Fütterung, geeignete Verbringung von Biomüll etc.)

Gibt es diesbezüglich bereits Maßnahmen, wenn ja, welche?

Falls nicht, warum nicht bzw. was ist insofern in Zukunft geplant?

Zu 3:

Das Bezirksamt meldet Fehlanzeige mit Verweis auf die BUKEA.

  1. Vor dem Hintergrund, dass die Bejagung der Tiere im urbanen Gebiet schwierig ist und zudem auch wenig populär sein dürfte (obwohl der Waschbär in der Hansestadt seit 1993 dem Jagdrecht unterliegt), stellt sich die Frage, ob es eventuell Pilotprojekte zur Kastration von Waschbären gibt (z.B. analog des sog. TNR-Ansatzes (Trap-Neuter-Return), welches sich bei Katzen bewährt hat).

Gibt es hier konkrete Planungen

Zu 4:

Siehe hierzu Antwort zu Frage 3.

Petitum/Beschluss

:

Die Bezirksversammlung wird um Kenntnisnahme gebeten.

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