Konzept zur Stärkung des stationären Einzelhandels in Altona Wirtschaftsförderung in der Krise (bezugnehmend auf Drs. 21-1676.1)
Letzte Beratung: 10.03.2021 Ausschuss für regionale Stadtteilentwicklung und Wirtschaft Ö 5.1
Die Bezirksversammlung Altona ist in der Sitzung am 25.02.2021 der Beschlussvorlage des Ausschusses für regionale Stadtteilentwicklung und Wirtschaft gefolgt. Daraufhin hat das Bezirksamt Altona mit Schreiben vom 26.02.2021 die in Altona ansässigen Interessengemeinschaften, Werbegemeinschaften, Einkaufszentren, die Handels- und Handwerkskammer Hamburg und Hamburg Tourismus angeschrieben und über die Initiative informiert.
Am 03.03.2021 lud die Abteilung Wirtschaftsförderung die Akteure zu einer Online-Konferenz ein, an der die Hamburg Tourismus GmbH die Stadtteilkampagne „Weil wir Hamburg sind“ vorstellte.
Eingeladen wurden folgende Gemeinschaften in den Quartieren:
Ebenfalls eingeladen waren Vertreter des Online-Porals „Altona bringt`s“.
Nicht teilgenommen haben das Elbe- Einkaufszentrum und das Lurup Center.
Wie bereits in dem Anschreiben angekündigt und in dem Online-Termin vertieft, wurden die Akteure darauf hingewiesen, dass das Bezirksamt gemeinsam mit den Interessenvertretungen des Handels eine Öffentlichkeitskampagne zur Unterstützung des stationären Handels in Altona initiieren solle. Das Ziel soll sein, die Kunden in die ortsansässigen Geschäfte zurückzuholen.
Da die Interessen, Themen und Probleme in den Einzelhandelsquartieren durchaus unterschiedlich sind, gab es in dem Termin auch keine einheitliche Idee, die von den IG`s als zielführend erachtet wurde. Auch die von Hamburg Tourismus GmbH vorgestellte Stadtteilkampagne konnte nicht überzeugen.
Es wurde deutlich, dass eine einheitliche Öffentlichkeitskampagne für Altona nicht realisierbar ist. Somit wurden die Interessengemeinschaften gebeten, die für sie in Frage kommenden Maßnahmen mit dem erforderlichen Finanzbedarf und der möglichen Kofinanzierung zu benennen.
Folgende Ideen einer kurzfristigen Umsetzungsmöglichkeit liegen vor:
Anzeigenkampagne „Kauf in Rissen“ in zwei Zeitungen (Uetersener Nachrichten und UeNa-tip)
Kosten 1.892 Euro davon 20% Eigenmittel; verbleiben 1.514 Euro.
Plakate, Beachflags, Postkarten / Flyer, Aufkleber /Sticker, Klebefolien, Goodiebags, Fahnen, Vollformat-Seite Luruper Nachrichten, Individuelle Gemälde von Osdorf-Künstler, Motiv auf Basis „Weil wir Hamburg sind“
Kosten gesamt 9.000 Euro, wobei durchaus nicht alle Ideen parallel realisiert werden müssen. Somit ließe sich der Finanzbedarf reduzieren. Eigenmittel können nicht beziffert werden.
Pauschal 1.000 Euro als Zuschuss für Werbe -, Plakat- und Flyeraktionen
oder
Gratispostkarte Kunstmeile, Gratispostkarte „Täglich Open Air“, Bedruckte Taschen,
Plakataktion, auch auf facebook und Nebenan.de.
Kosten 6.020 Euro, Eigenmittel wurden nicht beziffert.
Pauschal 1.000 Euro als Zuschuss für Werbe -, Plakat- und Flyeraktionen
oder
Zuschuss für Grünflächenpflege in Höhe von 50 % der Gesamtkosten.
Kosten 16.000 Euro, Eigenmittel 8.000 Euro, verbleiben 8.000 Euro.
Folgende Ideen einer mittelfristig bis langfristig angelegten Umsetzungsmöglichkeit wurden genannt:
- Breit angelegte Unternehmensbefragung mit Corona-Einstiegsteil
- Geplantes Imagevideo über das Gebiet und seine Akteure
- Relaunch des Internetauftritts
- Facharbeitskreis „Zukunft des Fischmarktes“
Kurzfristig angelegte Öffentlichkeitskampagnen wurden nicht genannt und somit nicht beziffert.
- Kostenlose Elektro-Lastenräder für das Kernzentrum Altona.
- E-Lastenräder sollen kostenlos nutzbar sein für Anwohner und Händler.
- Bereits vorhandene Lastenräder, z.B. von IKEA sollen integriert werden. Kooperation mit ADFC wird angestrebt.
- Kosten für drei bis vier Fahrräder incl. Infrastruktur 20.000 bis 25.000 Euro.
- Initiatoren: HASPA, IKEA Hamburg-Altona, IG Gr. Bergstraße e.V., MERCADO Einkaufszentrum, Unser Altona.
- Weiterer Ausbau von „Altona bringt´s“. Dieser Plattform gehören bereits mehr als 260 Unternehmen aus Altona an.
Kurzfristige Werbe- oder Öffentlichkeitskampagnen sind nicht gewünscht.
Weiterhin wurden pauschal Maßnahmen durch die Interessen-Gemeinschaft Blankenese e.V. benannt, die zur Erhaltung des stationären Handels in den Ortskernen beitragen können. Diese sind verwaltungsseitig noch nicht abschließend bewertet worden und dienen als Diskussionsgrundlage.
Die Elbvororte sind Ausflugsziele – an einem Sonntagnachmittag mit Sonnenschein und Urlaubsstimmung wird dort manchmal mehr Geld ausgegeben als an allen anderen Wochentagen zusammen. Eine große Chance für den lokalen Handel, etwas von den Marktanteilen zurückzuerobern, die er in der Corona-Zeit an den Onlinehandel verloren hat.
Wenn der lokale Einzelhandel auf Dauer eine Chance haben soll, muss er unter den gleichen Wettbewerbsbedingungen wie der Onlinehandel arbeiten können. Analog zu Artikel 3 GG sollte der stationäre Einzelhandel gleiche Öffnungszeiten erhalten: „Der Staat fördert die tatsächliche Durchsetzung der Gleichberechtigung vom lokalen Einzelhandel und Onlinehandel und wirkt auf die Beseitigung bestehender Nachteile hin.“
In zahlreichen Quartieren wird der Parkraum bewirtschaftet. Dieses macht grundsätzlich auch Sinn, weil dadurch Dauerparken verhindert wird. Allerdings sind die Preise sehr hoch – gerade im Vergleich zu den Einkaufszentren, bei denen die erste Stunde gratis ist, die zweite nur 1,20 Euro kostet. Ähnliches sollte auch in den Ortskernen möglich gemacht werden: Wenn eine dauerhafte Umstellung der Parkuhren nicht möglich ist, sollten zumindest für die Zeit nach dem Corona-Lockdown (2021 und 2022) die betreffenden Abschnitte von Parkschein auf Parkscheibe umgestellt werden.
Schaffung einer Organisationsstruktur um eine konstruktive Zusammenarbeit zwischen den Bezirksämtern und den IG´s zu entwickeln. Hier müsste ein rechtliches Fundament, beispielhaft sei hier das BID-Gesetz genannt, geschaffen werden.
Koordinierung sämtlicher Quartiere, als Ergänzung zu Wirtschaftsförderer (der hat nicht nur die Quartiere im Blick)
Die Wirtschaftsförderer in den einzelnen Bezirken sind nicht in der Lage ein übergeordnetes Quartiersmanagement in den Bezirken umzusetzen.
Zu diskutieren und zu entscheiden wäre, ob dieses in den einzelnen Bezirken oder auf Landesebene anzusiedeln ist.
Wenn die IGs ein aktives Quartiersmanagement umsetzen sollen benötigen sie hierzu auch die erforderlichen Informationen. Dazu zählen u.a. die Kontaktdaten von den betreffenden Grundeigentümern.
Fazit:
Vier der neun Interessen- und Werbegemeinschaften im Bezirk Altona haben sich kurzfristig umsetzbare Öffentlichkeitskampagnen überlegt, die alle einen unterschiedlichen Finanzbedarf auslösen.
Drei Interessen- und Werbegemeinschaften im Bezirk Altona haben sich mittel- bis langfristige Maßnahmen zur Steigerung der Frequenzen im stationären Einzelhandel überlegt.
Zwei Gemeinschaften haben auch auf mehrfache Ansprache nicht reagiert.
Dieser unterschiedliche Finanzbedarf für kurz- und mittel-/ langfristige Maßnahmen sollte aus Sicht der Wirtschaftsförderung aber transparent und einheitlich bewertet werden. Für die Interessengemeinschaften ist wichtig, dass eine Anschubfinanzierung aus Politikmitteln erfolgt. Nicht alle hier aufgelisteten Maßnahmen müssen unbedingt parallel erfolgen. Auch einzelne Maßnahmen sind allein für sich schon hilfreich.
So wird dem Ausschuss für regionale Stadtteilentwicklung und Wirtschaft vorgeschlagen, den vier Interessen- und Werbegemeinschaften (Rissen, Born Center, Blankenese, Waitzstraße) mit kurzfristig umsetzbaren Öffentlichkeitskampagnen einen einheitlichen Unterstützungsbetrag in Höhe von jeweils 2.500 Euro (Gesamt 10.000 Euro) zur Verfügung zu stellen. Hierbei bleiben etwaige Eigenmittel unberücksichtigt und können für weitere Maßnahmen eingesetzt werden.
Die beiden IG`s Große Bergstraße e.V. und elbmeile Hamburg e.V. bleiben unberücksichtigt, da eine kurzfristige Öffentlichkeitskampagne, wie von der Bezirksversammlung Altona gewünscht, nicht angestrebt wird.
Für diese genannten Projekte können gesondert Politikmittel beantragt werden, da diese nicht im gebotenen Maße von der Intention des Beschluss der Bezirksversammlung erfasst werden.
Weiterhin unberücksichtigt bleiben das Elbe Einkaufszentrum und das Lurup Center.
ohne
Keine Orte erkannt.
Die Erkennung von Orten anhand des Textes der Drucksache kann ungenau sein. Es ist daher möglich, das Orte gar nicht oder falsch erkannt werden.