Klimafragen und Planungen um den Bahnhof Altona Antrag der Fraktion DIE LINKE
Nachdem das Neue Stadtviertel auf dem Gelände des ehemaligen Güterbahnhofes entlang der Haubachstraße nun errichtet und bezogen ist, arbeiten die neuen Bewohner seit einigen Jahren daran, ihr Viertel zu einem lebenswerten sozialen Organismus zu entwickeln.
An den entstandenen Fragen nach geschützten Kinderzonen und zuletzt nach einer Hundefreilauffläche zeigte sich, dass die eigentlich nötigen öffentlichen Flächen sehr gering bemessen sind.
Parallel zeigt die Diskussion um die Entwicklung des Holstenareal, wie schwer es sein wird, auch hier die benötigten öffentlich zugänglichen Flächen auszuweisen. Solche Räume werden aber dringend benötigt, um das zukünftige Leben der Menschen im stark verdichteten Geviert zwischen Schienenwegen, Holstenstraße, Max-Brauer-Allee und Julius-Leber-Straße zukunftsfähig zu gestalten, Öffentliche Grünflächen sind eine notwendige Voraussetzung, um den dort lebenden Menschen notwendigen Raum zu geben und die unerläßlichen kleinklimatischen Lebensvoraussetzungen zu schaffen.
Die seit Jahren aus großen Teilen der Behörden und der Politik favorisierte Idee der Aufhebung des Fernbahnhofes Altona, um Flächen anderweitigen Nutzungen zuzuführen, zeigt immer stärker Ihre Mängel.
Der Haltepunkt Diebsteich muss im Hinblick auf die Anbindung des Projektes Science-City- Bahrenfeld und im Hinblick auf die seit Jahren fehlende Anbindung der Stadtteile Lurup und Osdorf zu einem echten Drehkreuz der schienengebundenen Verkehre entwickelt werden.
Der Fernbahnhof Altona und sein schienentechnisches Umfeld kann nicht einfach zerschlagen werden, ohne dass die Konzepte eines Bahn-Deutschlandtakt über Jahre beeinträchtigt werden.
Die schienengebundenen Mobilitätsangebote sind aber eine wichtige Voraussetzung, um klimabelastende Kurzstreckenflüge und den Motorisierten Individualverkehr zeitnah einzuschränken und vielleicht sogar überflüssig zu machen.
Um die angerissenen komplexen Diskussionen nicht zum Austausch von Glaubenssätzen verkommen zu lassen, ist es nötig, Planungsalternativen und Fachgutachten öffentlich zugänglich zu machen.
Im Anhang dieses Antrages befindet sich die aktuelle Stellungnahme der Initiative Prellbock, auf die wir uns beziehen und mit der offene Fragen nach zukünftigen Planungen und notwendigen Fachgutachten erneut formuliert werden.
Die Bezirksversammlung bittet die Bezirksamtsleiterin nach § 19 BezVG, zeitnah unter Teilnahme der betroffenen Fachamtsleitungen ein weiteres Gespräch mit Vertretern von Prellbock zu führen, um die aufgeworfenen Fragen zu erörtern und mögliche Folgen für die Entwicklung Altonas zu umreißen und diese Diskussion der Altonaer Bevölkerung zugänglich zu machen.
Die Behörde für Umwelt, Klima, Energie und Agrarwirtschaft wird nach § 27 BezVG dringend gebeten, das grundlegende SMA-Gutachten in seiner Langversion zum Komplex Fernbahnhof Altona dem Bezirk und seinen Gremien zugänglich zu machen, damit in Altona auch in Zukunft eine an Klimafragen orientierte weitsichtige Stadtplanung im Interesse aller betroffenen Menschen möglich bleibt.
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Die Bezirksversammlung wird um Zustimmung gebeten.