Informationen zur Tätigkeit des Koordinators für zivilgesellschaftliches Engagement in der Flüchtlingshilfe Mitteilungsdrucksache des Amtes
Die immer wiederkehrenden Termine, wie Abstimmungs- oder regelmäßige Treffen mit den Koordinatoren aus den anderen Bezirken werden nicht immer explizit aufgeführt. Sie werden nur erwähnt, wenn sich daraus Neuigkeiten ergeben. Auch das Verfassen von schriftlichen Stellungnahmen zu Projekten, die über das Forum Flüchtlingshilfe finanziert werden sollen, wird hier nicht extra erwähnt, da dieses ebenfalls eine regelmäßige Aufgabe ist.
Im Laufe des Abends zeichnete sich jedoch ab, dass die Bewohner*innen des AER durch die vorherrschenden hygienischen Zustände in den Küchen und den Sanitäranlagen der Unterkunft für die eigentlich geplanten Informationen im Rahmen der Veranstaltung nicht aufnahmefähig waren, bzw. dass ein Thema wie die gesunde Ernährung im Angesicht der gesundheitlichen Ausgangslage schlichtweg unangebracht wäre. Viele der insgesamt etwa 35 erschienenen Bewohner*innen schilderten unabhängig voneinander in der Gruppe ihrer Sprache, wie verdreckt vor allem die Toiletten sowie die Duschräume und Küchen seien und welche Folgen dies für die eigene und besonders für die Gesundheit der Kinder habe. Besonders bemerkenswert ist wohl, dass selbst die in ganz Hamburg sehr aktiven Mediatoren von MiMi e.V. deutlich machten, solche Schilderungen noch nicht gehört zu haben.
Nach der Veranstaltung wurde gleich das Gespräch mit den Unterkunftsmitarbeiter*innen von fördern und wohnen (f&w) gesucht. Es gab monatelang eine Vakanz auf der Leitungsstelle, diese ist nun seit gut drei Wochen neu besetzt und durch sie wurde bereits veranlasst, dass es eine Grundreinigung der Duschen und WCs zweimal im Jahr gibt. Denn nach der Umwandlung von Erstaufnahme zur Wohnunterkunft wurde die Reinigung durch eine externe Reinigungsfirma beendet. Auch die grundsätzliche bauliche Situation wird von f&w als Problem genannt. Anders als in anderen Wohnunterkünften müssen sich hier bis zu 20 Personen ein Badezimmer/Toilette und Küche teilen. Gerade mit Kindern ist dieser schwierig. Ehrenamtliche bestätigen diese Schilderung.
Es wurde vereinbart dieser Problematik weiter nach zu gehen. MiMi e.V. sieht erst einmal davon ab, noch im Dezember die Veranstaltung zum Thema Verhütung durchzuführen. Es wurde verabredet, sich Anfang des Jahres diesbezüglich noch einmal zu treffen.
Themen, die dieses Mal angesprochen wurden:
- Schwierigkeiten und Möglichkeiten bei der Unterbringung „schutzbedürftiger /vulnerabler Personen“
- Das Problem bei der Belegung wurde von allen Teilnehmer*innen angesprochen. Denn Kinder bis 3 Jahren zählen in Gemeinschaftsunterkünften / bis 6 Jahren in abgeschlossenen Wohneinheiten als eigene Personen, was bei einer ungeraden Belegungszahl in den Zimmern zu einer dichteren Belegung und damit zu Schwierigkeiten und gegebenenfalls in Einzelfällen auch zu Gewalt führt. Mit dieser Belegungspraxis wird den Kindern kein entwicklungsförderndes Umfeld zur Verfügung gestellt.
- Als ebenfalls schwierig wurde der „Schlüssel“ der Ausstattung mit Sozialberatung bei fördern und wohnen benannt. Er ist zu niedrig.
Diese Themen sind zusammen mit dem Wunsch nach einer eigenen Wohnung die Meldungen, die auch bei der Ombudsstelle auflaufen.
Erstmals gab es auf dem „Markt der Möglichkeiten“ einen gemeinsamen Stand aller Koordinator*innen der Flüchtlingshilfe der Bezirksämter, der zu jederzeit mit mindestens zwei Kolleg*innen besetzt war. Es wurde auch darüber diskutiert, was möglicherweise im nächsten Jahr besser bzw. anders gemacht werden könnte. Eine mögliche Änderung könnte schon der Name der Veranstaltung sein. Denn mittlerweile wird die Begrenzung im Namen auf „Flüchtlingshilfe“ nicht mehr dem Inhalt und der Intention der Veranstaltung gerecht, da sie sich thematisch mittlerweile im Schwerpunkt Integration bewegt. So war in diesem Jahr deutlich, dass immer mehr Geflüchtete nun selber den Markt der Möglichkeiten nutzten, um sich über die Möglichkeit von eigener ehrenamtlicher Tätigkeit zu informieren. Auch der Anteil der MSO`s war in diesem Jahr deutlich höher als die letzten Jahre. Das Angebot für die unterschiedlichen Zielgruppen (MSOs, Vereine, Hauptamtliche Trägerschaften) wurde als wichtig und erhaltenswert erachtet, dennoch wurde auch über eine Formatänderung angeregt diskutiert. Der Austausch und die Vernetzung sind der Charakter der Veranstaltung. Auch hierbei sollte das Thema sein, in wie weit der Veränderungsprozess in der Flüchtlingshilfe deutlich gemacht werden kann.
Der nächste Termin für „Forum Flüchtlingshilfe“ wird am 30. August 2019, auf Kampnagel sein.
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