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Fortführung der Projekte "Angebote für Obdachlose und Suchtkranke in Altona-Nord/ Düppelstraße" von Palette e.V. und " FiTh Aufsuchende Arbeit an der Neuen Flora" von ragazza e.V. über den 31.08.2020 hinaus Beschlussempfehlung des Ausschusses für Soziales, Integration, Gleichstellung, Senioren, Geflüchtete und Gesundheit

Beschlussempfehlung öffentlich

Bera­tungs­reihen­folge
Gremium
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14.05.2020
Sachverhalt

Die Projekte „Angebote für Obdachlose und Suchtkranke in Altona-Nord / Düppelstraße“ des Vereins Palette e.V. und „FiTh Aufsuchende Arbeit an der Neuen Flora“ des Vereins ragazza e.V. suchen die Menschen, die sich seit Jahren im Bereich um den Holstenbahnhof, die Neue Flora und den Kiosk Düppelstraße aufhalten und von multiplen Problemlagen u.a. Drogenkonsum und übermäßiger Alkoholkonsum betroffen sind, seit dem 01.09.2017 zwei –dreimal Mal in der Woche auf. Das Angebot wird sehr gut angenommen.

 

Die Straßensozialarbeiter*innen wurden in den vergangenen Jahren als Ansprechpartner*innen akzeptiert und für die unterschiedlichsten sozialen Problemlagen genutzt. Der Bus (als mobile Beratungsstelle), der seinen festen Stellplatz vor Ort hat, dient als Anziehungs- und Aufenthaltspunkt als „sozialer Treffpunkt“ für die vor Ort Anwesenden.

 

Daran ändert auch die seit Anfang Februar geöffnete Beratungsstelle in der Stresemannstraße 150 nichts. Seit ihrer Eröffnung ist diese Anlaufstelle „ein Erfolgsmodell“. Viele Menschen nutzen diesen Ort schon um sich beraten zu lassen, um an andere Stellen vermittelt zu werden und um sich einen kurzen Augenblick ausruhen zu können. Für Einige aber ist dieser Schritt noch nicht zu bewältigen und sie schaffen es noch nicht, die „Schwelle“ in das Gebäude zu überwinden. Sie brauchen die „niedrigere Schwelle“ auf der Straße, um überhaupt in Kontakt treten zu können. Dann müssen nicht sie woanders hin, sondern jemand kommt zu ihnen, an den Ort an dem sie sich gut auskennen und auch ein Stück zu Hause fühlen, dort haben sie das Gefühl den Sozialarbeiter*innen „auf Augenhöhe“ begegnen zu können.

 

Seit dem 03.02.2020 betreibt fördern & wohnen in Kooperation mit Palette e.V. die Beratungs- und Begegnungsstätte in der Stresemannstraße 150. Die Einrichtung ist an vier Tagen in der Woche geöffnet (Mo: 14-18 Uhr; Di: 12-16 Uhr; Do: 14-18 Uhr und Fr: 12-16 Uhr).

 

Die Straßensozialarbeiter*innen von Palette e.V. und ragazza sind weiterhin 2-3 Tage in der Woche vor Ort (das Ragazzamobil in der Regel Mo Vormittag und Mi) und ergänzen das Angebot. Sie machen die Einrichtung bekannt, versuchen die Szene dorthin zu orientieren und anzubinden und sind weiterhin für Ihre Fragen und Probleme außerhalb der Öffnungszeiten ansprechbar.

Erfahrungen der letzten zweieinhalb Jahre haben gezeigt, dass insbesondere aufgrund der Regelmäßigkeit und Zuverlässigkeit des Angebotes ein Vertrauensaufbau ermöglicht wurde, die Betroffenen zu entsprechenden Beratungs- und Vermittlungsangeboten zu motivieren oder den bereits bestehenden oder drohenden prekären Lebensumständen entgegenzuwirken. Den Betroffenen wird damit konkret Unterstützung angeboten, die im Idealfall zur Verbesserung Ihrer persönlichen Situation beiträgt.

 

Um die aufgebauten Kontakte und das gewonnene Vertrauen zwischen den Hilfebedürftigen und den Straßensozialarbeitern weiter zu stärken und die bestehende Entspannung der Situation weiter zu erhalten, sollte das Projekt weitergeführt werden. Es gilt auch als wichtiger Baustein zur Ergänzung der Beratungs- und Begegnungsstätte und seiner erfolgreichen Einrichtung. Die Kooperation vom Ragazzamobil und dem Team von Palette e.V. bildet dabei einen wichtigen und festen Bestandteil.

 

Die mit den Projekten eingeführte mobile Anlaufstelle in Form von Straßensozialarbeit ist vor Ort unabdingbar und sollte nach fachlicher Einschätzung dringend weitergeführt werden.

 

Für die Fortführung ergeben sich folgende Bausteine:

 

  • Das Ragazzamobil ist zweimal wöchentlich für fünf Stunden auf dem Platz vor Ort
  • Aufsuchende Straßensozialarbeit durch das Team von Palette e.V.
  • Palette e.V. als Ansprechpartner für Probleme und Sorgen von Passanten, Anwohnern, Gewerbetreibenden und sozialen Einrichtungen aus dem Umfeld
  • Palette e.V. kümmert sich um die weitere Vernetzungsarbeit wie z.B. mit der Krankenstube, dem bürgernahen Beamten, Kontaktpflege mit umliegenden Einrichtungen wie der Kita, der Kirche, dem Bürgertreff Altona-Nord und der Stadtreinigung
  • Beratungsangebot in der Beratungs-und Begegnungsstätte in der Stresemannstraße 150

 

Finanzierungsübersicht

 

Gesamtkosten: 45.000 Euro

 

Finanzierung: Siko-Mittel: 15.000 Euro
                       Bezirkspolitische Mittel: 30.000 Euro

 

FiTh Aufsuchende Arbeit an der Neuen Flora von ragazza e.V

Kosten

Personalkosten (2*2,5 Std/Woche, 2 Mitarbeiter und Koordination)

15.600 Euro

Sachkosten (anteilig Fahrzeugkosten, Getränke, Obst, Präventionsmaterial, Ausstattung, etc.)

4.800 Euro

Gesamt

20.400 Euro

 

 

Angebote für Obdachlose und Suchtkranke in Altona-Nord / Düppelstraße von Palette e.V.

Kosten

Personalkosten (Platzbetreuung Szene und Umfeld, Beratungen in der Stresemannstr. 150)

22.000 Euro

Sachkosten (Verwaltung, Mobiltelefon, Öffentlichkeitsarbeit, Präventionsmaterial, etc.)

2.600 Euro

Gesamt

24.600 Euro

 

Aus den Siko-Mitteln, über die die Abteilung Integrierte Stadtteilentwicklung seit 2019 verfügt, können 15.000 Euro für die Fortführung der Projekte eingesetzt werden.

 

Der Ausschuss für Soziales, Integration, Gleichstellung, Senioren, Geflüchtete und Gesundheit empfiehlt dem Hauptausschuss einstimmig, folgenden Beschluss zu fassen:

 

r die Fortführung der Projekte von Palette e.V. "Angebote für Obdachlose und Suchtkranke in Altona-Nord / Düppelstraße" und von ragazza e.V. "FiTih Aufsuchende Arbeit an der Neuen Flora" werden aus den Anreiz- und Fördersystemen Mittel in Höhe von 30.000 Euro in zwei Tranchen (eine zum 01.09.2020 und eine im Januar 2021) zur Verfügung gestellt.

 

 

Anhänge

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