Förderung des Berufseinstiegs benachteiligter Jugendlicher und junger Erwachsener in Eidelstedt Drs. 21-0649, Beschluss der BV vom 30.01.2020
Letzte Beratung: 26.03.2020 Hauptausschuss Ö 5.7
Der Stadtteil Eidelstedt hat mit 5,6 % im Bezirk Eimsbüttel die höchste Arbeitslosenquote.
Auch bei Jugendlichen und jungen Erwachsenen zwischen 15–24 Jahren liegt die Quote mit 3,6 % über dem Durchschnitt der anderen Stadtteile. Gleichzeitig hat Eidelstedt mit einem Anteil von 16,4 % den zweithöchsten Anteil an unter 18-jährigen und der Anteil an Menschen mit Migrationshintergrund ist mit 35,7 % der höchste im Bezirk. Über 10 % der Menschen in Eidelstedt sind Empfängerinnen oder Empfänger von Leistungen nach SGB II mit 20 % unter 15-jährigen in der Mindestsicherung (Quelle: Statistisches Jahr-buch Hamburg 2018–2019). Berufseinstiegscoaching zielt auf eine Verbesserung der beruflichen Integration benachteiligter Jugendlicher durch regelmäßige Beratungszeiten in kooperierenden Einrichtungen. Zielgruppe sind junge Erwachsene, die eine Unter-stützung beim Übergang in Ausbildung oder Arbeit benötigen und die nicht von den im schulischen Kontext agierenden Berufseinstiegsbegleiterinnen und -begleitern schon unterstützt werden. Typischerweise haben diese Jugendlichen oder jungen Erwachsenen, mit einem Hintergrund aus einer Bedarfsgemeinschaft, die Sozial-leistungen empfängt, bereits Maßnahmen abgebrochen oder stehen vor dem Abbruch der institutionellen Angebote. Dies kann im Zusammenspiel mit der Arbeit der Jugend-berufsagentur im Besonderen im Stadtteil Eidelstedt zu verbesserten Möglichkeiten für die Zielgruppe der Jugendlichen führen.
Die Vorsitzende wird gebeten zu prüfen:
1. Inwieweit das Konzept des Berufseinstiegscoachings ergänzend zu den bereits bestehenden institutionellen Angeboten einen Mehrwert bei der beruflichen Integration benachteiligter Jugendlicher oder junger Erwachsener bietet.
Die Behörde für Arbeit, Soziales, Familie und Integration geht davon aus, dass alle Jugendlichen durch die Hamburger Jugendberufsagentur individuell und den jeweiligen Bedarfen entsprechend beim Übergang von der Schule in Ausbildung und Beruf unterstützt werden. Sie wird den Beschluss der Bezirksversammlung Eimsbüttel jedoch zum Anlass nehmen, in der darauf folgenden Sitzung das Planungsteam der Jugendberufsagentur Ende März mit der Frage zu befassen, ob eine Förderlücke festgestellt werden kann.
2. In welchem finanziellen Rahmen eine Pilotmaßnahme im Stadtteil Eidelstedt in Kooperation mit lokalen Einrichtungen bzw. Trägern, sowie dem Jobcenter team.arbeit.hamburg Standort Eidelstedt durchgeführt werden kann.
Jobcenter team.arbeit.hamburg weist diesbezüglich darauf hin, dass die Möglichkeit besteht, jungen Menschen, die die individuellen Voraussetzungen erfüllen, einen Aktivierungs- und Vermittlungsgutschein für Individualcoaching auszustellen. Das Hamburger Kursportal WISY weist unter dem Stichwort „Individualcoaching“ rund 260 Angebote aus, für die zum größten Teil ein Gutschein ausgestellt werden kann.
Die Unterstützung von jungen Menschen für die Aufnahme einer Berufsausbildung konzentriert sich auf die individuellen Voraussetzungen und Bedürfnisse und damit auf die Entwicklung derer Kompetenzen. Daher steht nicht die lokale Erreichbarkeit von entsprechenden Angeboten im Vordergrund. Allerdings ist davon auszugehen, dass solche Maßnahmen angesichts der Vielzahl (257 mit Stand 9. März 2020) auch in Eidelstedt angeboten werden.
keine
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