Fehlende Räumlichkeiten für Angebote der Jugend- und Familienhilfe in den Elbvororten Mitteilungsdrucksache des Amtes
Das Sozialraumteam (SRT) Altona-West wurde Ende 2020 gegründet. Inzwischen zählt es 25 Teilnehmer:innen aus den Bereichen Kinder- u. Jugendhilfe, Offene Kinder- und Jugendarbeit (OKJA), Frühe Hilfen, Schule, Kita, Ehrenamt, den Betreibern der Wohnunterkunft Suurheid und dem Fachamt für Gesundheit.
Ziel und Aufgabe des SRTs ist es, eine transparente, durchlässige und ineinandergreifende Arbeitsweise der Jugendhilfeangebote zu entwickeln. Damit soll eine verbindliche Kooperationsebene zwischen offener Kinder- und Jugendarbeit/Jugendsozialarbeit, den Hilfen zur Erziehung, der Förderung der Erziehung in der Familie, des Allgemeinen Sozialen Dienstes (ASD), Schulen, Kitas sowie angrenzender Bereiche, z.B. Arbeitsvermittlung, entstehen.
Bis zum heutigen Zeitpunkt wurden vier Projekte durch unser SRT im Sozialraum implementiert. Das erste Projekt ist ein Beratungsangebot für Eltern, die sich in Umbrüchen, wie Scheidung und Trennung befinden, welches in den Räumlichkeiten des Deutschen Kinderschutzbundes (DKSB) in Iserbrook stattfindet. Das zweite Projekt ist die Erziehungsberatung der Diakonie in dem Raum der Stadtteilmütter in Sülldorf. Die Auslastung der Räumlichkeiten stößt hier an seine Kapazitäten, sodass eine Ausweitung des Angebots nicht mehr möglich ist, die Wartelisten jedoch teilweise lang sind. Das vierte und fünfte Projekt wird von der Stadtteilschule Rissen und dem Rissener Sportverein vorgehalten und beinhaltet ein Schwimmprojekt und ein Selbstbehauptungsangebot für Mädchen. Weitere Projekte wurden im SRT erarbeitet und angeregt, die anschließend aus Mitteln der „Sozialräumlichen Integrationsnetzwerke in der Jugend- und Familienhilfe“ (SIN) finanziert wurden, da die Nutzer:innen primär Kinder und Familien aus den Wohnunterkünften sind.
Bei Bedarfs- und Bedürfnisanalysen durch den ASD5 und dem SRT ist deutlich geworden, dass Räumlichkeiten eine knappe Ressource in den Elbvororten sind. Um weitere Angebote gut erreichbar im Sozialraum anbieten zu können, besonders in Anbetracht der erweiterten Sozialraumorientierung, wäre es wünschenswert, weitere Räumlichkeiten für Projekte vorzuhalten. Besonders in Rissen gibt es viele Familien in prekären Lebensumständen, die keinen erreichbaren Anlaufpunkt haben. Selbst das Jugendzentrum Rissen und das Jugendzentrum Kiebitz in der Osdorfer Landstraße sind schlecht zu erreichen. Für Eltern gibt es wohnortnah keine Beratungsstellen.
Die Bedarfsanalysen ergaben zudem, dass z.B. eine Sozialberatung, eine Sucht- und Medienberatung, Angebote für Kinder und Jugendliche, Elternfrühstück, Alleinerziehendenberatung und Angebote für psychisch erkrankte Eltern und psychisch erkrankten, belasteten Kindern fehlen.
Perspektivisch wird in den Elbvororten weiterer Wohnungsbau entstehen und somit ein weiterer Zuzug von Familien erwartet, womit der Bedarf an Beratung und nach weiteren Angeboten steigen wird.
Die Räumlichkeiten sollten gut sichtbar und frei zugänglich sein. Zum einen, um die Hemmschwelle der Bürger:innen zu senken, die Räumlichkeiten zu betreten, zum anderen um möglichst viele Bürger:innen auf die (Unterstützungs-)Angebote aufmerksam zu machen.
Auch in den Elbvororten gibt es Ballungsgebiete, in denen viele Familien in prekären Verhältnissen wohnen, wie z.B. im Niflandring in Rissen. Seitens der Akteur:innen des SRTs wurde der Raumbedarf in den Elbvororten, insbesondere in Rissen, ebenfalls festgestellt.
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Der Jugendhilfeausschuss wird um Kenntnisnahme gebeten.
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