Beratungsangebote für Senioren im Kerngebiet
Kleine Anfrage nach § 24 BezVG des Mitglieds der Bezirksversammlung Eimsbüttel,
Harald Wellmann (AfD-Fraktion)
Titel: Beratungsangebote für Senioren im Kerngebiet
Fortlaufende. Nr.: 22-136
Eingangsdatum: 24.11.2025
Datum der Antwort: 04.12.2025
Das Bezirksamt Eimsbüttel beantwortet die Kleine Anfrage wie folgt:
Sachverhalt:
In der Sitzung des Sozialraumausschusses vom 11.11.2025 gab es Präsentationen zu Beratungsangeboten für Senioren im Bezirk Eimsbüttel. Aus den gezeigten Folien entnahmen wir, dass es gerade in den Stadtteilen des Kerngebiets keine solchen Angebote gibt, obwohl dort der Bevölkerungsanteil von Senioren und dessen prognostizierte Steigerung am größten ist. Da uns die Präsentationsunterlagen noch nicht vorliegen, bitten wir um Antwort auf die folgenden Fragen:
Für die Senior:innen im Bezirk Eimsbüttel gibt es viele Beratungsangebote, die u.a. in der aktuellen Seniorenbroschüre aufgeführt werden. Darüber hinaus sind viele Angebote für ältere Menschen sowie zielgruppenübergreifende Angebote im Geoportal Hamburg sowie im Gesundheits-Navi des Bezirksamtes Eimsbüttel zu finden. Zentrale Anlaufstelle ist der Pflegestützpunkt bzw. das Beratungszentrum für ältere, pflegebedürftige und körperbehinderte Menschen (kurz PBM). Das PBM, welches in Eimsbüttel aus dem Pflegestützpunkt und der Seniorenberatung besteht, steht allen Bürger:innen Eimsbüttels unabhängig vom Wohnort im Bezirk zur Verfügung.
Die Pflegeberater:innen unterstützen Versicherte in der gesetzlichen Krankenversicherung, pflegebedürftige Menschen (ab 18 Jahren) und ihre Angehörigen in allen Fragen rund um das Thema Pflege. Bei Bedarf werden Hausbesuche durchgeführt.
Die bezirkliche Seniorenberatung gehört zum Fachamt Grundsicherung und Soziales. Sie ist ein unabhängiger, stadtteilbezogener und kostenloser Fachdienst für Bürger:innen ab 60 Jahre. Sozialarbeiter:innen sowie Pflegefachkräfte in der Bedarfsfeststellung beraten zu allen altersspezifischen Fragen und beziehen auf Wunsch das soziale Umfeld mit ein. Auch hier werden bei Bedarf Hausbesuche durchgeführt.
Eine Ergänzung zu diesem Angebot stellen u.a. die Projekte „Aktion Augen auf!“ und „Qplus Alter – Älter werden im Quartier“ dar, deren Sprechstundenstandorte in der untenstehenden Karte dargestellt sind. Beide Projekte beraten zudem auch telefonisch und bieten Hausbesuche an. Wenn eine örtliche Zuständigkeit nicht gegeben ist, erfolgt eine Verweisberatung, sodass keine Person abgewiesen wird.
Abb.: Sprechstunden-Standorte PBM, QplusAlter und Aktion Augen auf!
Neben diesen Angeboten gibt es zum Beispiel noch folgende Angebote mit Sitz im Bezirk Eimsbüttel mit speziellem Fokus auf ältere Menschen:
- DRK-Kreisverband Hamburg-Eimsbüttel e.V., Service-Zentrum, Hoheluftchaussee 145, 20253 Hamburg
- DRK Sozialstationen (Eimsbüttel-Nord, Lokstedt-Stellingen, Niendorf-Schnelsen, Eidelstedt-Schnelsen und Harvestehude)
- ASB Ortsverband Hamburg-Eimsbüttel e.V., Hauptgeschäftsstelle, Tibarg 20, 22459 Hamburg
- ASB Sozialstationen (Eidelstedt-Schnelsen, Eimsbüttel/Eppendorf und Niendorf)
- SeniorPartner Diakonie Eimsbüttel, Lappenbergsallee 38, 20257 Hamburg
- Beratungsstelle Demenz - Albertinen-Haus, Sellhopsweg 18-22, 22459 Hamburg
- Gesundheit.LOKAL – Lokales Gesundheitszentrum Diakonie Alten Eichen, Wördemanns Weg 23a, 22527 Hamburg
Des Weiteren bieten neben Kirchengemeinden z.T. auch Baugenossenschaften Beratungsangebote für ihre Mitglieder an. Auch die sogenannten bürgernahen Beamten (BFS) stellen einen wichtigen Kontakt dar, verweisen auf die bezirklichen Strukturen, holen sich Rat beim PBM und sind generell mit dem PBM des Bezirks sehr gut vernetzt.
Auch in den anderen Bezirken gibt es Seniorenbroschüren, in denen vielfältige Angebote für Senior:innen aufgeführt sind. Die folgende Auflistung stellt nur eine Auswahl von überregionalen Angeboten dar, die auch von Eimsbütteler Senior:innen genutzt werden können:
- DRK-Kreisverband Hamburg Altona und Mitte e.V., Langbehnstraße 4, 22761 Hamburg
- DRK Sozialstation Altona, Paul-Nevermann-Platz 5, 22765 Hamburg
- ASB – Abteilung Soziale Dienste, Heidenkampsweg 81, 20097 Hamburg
- Türkische Gemeinde Hamburg – Projekt El Ele, Hospitalstraße 111, 22767 Hamburg
- Asklepios Klinik Nord-Ochsenzoll – Angehörigen Ambulanz, Langenhorner Chaussee 560, 22419 Hamburg
- MiMi Hamburg – Mit Migranten für Migranten – Das Gesundheitsprojekt, Nernstweg 32, 22765 Hamburg
- Hamburger Koordinierungsstelle für Wohn-Pflege-Gemeinschaften c/o STATTBAU Hamburg, Sternstraße 106, 20357 Hamburg
- Alzheimer Gesellschaft Hamburg e.V., Wandsbeker Allee 68, 22041 Hamburg
- Beratungsstelle für rechtliche Betreuung und Vorsorgevollmacht, Winterhuder Weg 31, 22085 Hamburg
- Bücherhallen Medienprojekte gGmbH, SILBER & SMART, Poppenhusenstraße 12, 22305 Hamburg
- Betreuungsstelle für rechtliche Betreuung und Vorsorgevollmacht, Winterhuder Weg 31, 22089 Hamburg
- Beratungszentrum für Technische Hilfen & Wohnraumanpassung, Barrierefrei Leben e.V., Alsterdorfer Markt 7, 22297 Hamburg
- Malteser Hilfsdienst e.V., Eichenlohweg 24, 22309 Hamburg
In der folgenden Tabelle ist die Entwicklung der über 65-Jährigen in den vergangenen zehn Jahren dargestellt. Aktuell leben rund 51.400 Personen dieser Altersgruppe im Bezirk Eimsbüttel, die meisten davon in Niendorf (rund 10.500), Eimsbüttel (rund 7.800) und Eidelstedt (rund 7.200). Die größten prozentualen Anteile gemessen an der Gesamtbevölkerung gibt es in Niendorf (24,7 %), Harvestehude (21,4 %) und in Schnelsen (20 %). Im Zeitraum von 2014 bis 2024 konnte der Bezirk ein Plus von rund 1.900 über 65-Jährige verzeichnen. Die größten Steigerungsraten liegen dabei in Rotherbaum (+14,6 %), Hoheluft-West (+12,4 %) und Eimsbüttel (+11,6 %) vor. In Rotherbaum, Harvestehude und Hoheluft-West leben absolut gemessen die wenigsten Älteren auf Ebene der Stadtteile.
2014 Anteil |
2024 Anteil |
2014-2024 Prozentpunkte |
2014 absolut |
2024 absolut |
2014-2024 absolut |
2014-2024 in % |
|
Eimsbüttel |
12,4 |
13,5 |
+1,1 |
7.004 |
7.816 |
+812 |
+11,6 |
Rotherbaum |
15,3 |
16,5 |
+1,2 |
2.484 |
2.847 |
+363 |
+14,6 |
Harvestehude |
20,8 |
21,4 |
+0,6 |
3.575 |
3.848 |
+273 |
+7,6 |
Hoheluft-West |
13,3 |
14,4 |
+1,1 |
1.746 |
1.963 |
+217 |
+12,4 |
Lokstedt |
20,6 |
18,6 |
-2 |
5.770 |
5.896 |
+126 |
+2,2 |
Niendorf |
27,1 |
24,7 |
-2,4 |
10.879 |
10.478 |
-401 |
-3,7 |
Schnelsen |
20,5 |
20,0 |
-0,5 |
5.800 |
6.263 |
+463 |
+8,0 |
Eidelstedt |
22,9 |
19,7 |
-3,2 |
7.233 |
7.233 |
0 |
0 |
Stellingen |
20,6 |
17,4 |
-3,2 |
4.951 |
5.003 |
+52 |
+1,1 |
Bezirk Eimsb. |
19,4 |
18,5 |
-0,9 |
49.442 |
51.347 |
+1.905 |
+3,9 |
Hamburg |
18,8 |
17,9 |
-0,9 |
338.480 |
353.327 |
+14.847 |
+4,4 |
Tab.: Entwicklung der über 65-Jährigen 2014-2024 (anteilig und absolut). Eigene Darstellung, Datenquelle: Statistikamt Nord (Stand jeweils 31.12.).
Die aktuelle kleinräumige Bevölkerungsvorausberechnung des Statistikamts Nord mit dem Basisjahr 2022 geht für den Zeitraum von 2022 bis 2040 von einem deutlichen Zuwachs in Höhe von rund 11.100 bzw. 21,9 % bei den über 65-Jährigen für den Bezirk Eimsbüttel aus. Laut Vorausberechnung wächst diese Altersgruppe in allen Stadtteilen an, wobei die größten Steigerungsraten von über 30 Prozent im Kerngebiet erwartet werden.
2022 |
2040 |
2022-2040 absolut |
2022-2040 in % |
|
Eimsbüttel |
7.565 |
10.397 |
+2.832 |
+37,4 |
Rotherbaum |
2.779 |
3.739 |
+960 |
+34,5 |
Harvestehude |
3.734 |
4.936 |
+1.202 |
+32,2 |
Hoheluft-West |
1.899 |
2.569 |
+670 |
+35,3 |
Lokstedt |
5.928 |
7.129 |
+1.201 |
+20,3 |
Niendorf |
10.560 |
11.472 |
+912 |
+8,6 |
Schnelsen |
6.193 |
7.716 |
+1.523 |
+24,6 |
Eidelstedt |
7.208 |
8.207 |
+999 |
+13,9 |
Stellingen |
4.992 |
5.812 |
+820 |
+16,4 |
Bezirk Eimsbüttel |
50.858 |
61.977 |
+11.119 |
+21,9 |
Tab.: Bevölkerungsvorausberechnung der über 65-Jährigen 2022-2040. Eigene Darstellung, Datenquelle: Statistikamt Nord 2024 (Stand jeweils 31.12.).
Aktuell sind dem Bezirksamt keine Planungen für zusätzliche Angebote bekannt, die sich speziell an die ältere Bevölkerung im Kerngebiet richten.
Es stehen allen älteren Menschen im Bezirk viele regionale und überregionale Beratungsangebote, auch außerhalb des Bezirks, zur Verfügung. Zentrale Anlaufstellen sind der Pflegestützpunkt und die bezirkliche Seniorenberatung, die bezirksweit zuständig sind und Hausbesuche machen (siehe Antwort zu Frage 1).
Beschluss: ohne
keine
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