Antrag: Integration geflüchteter Mädchen sowie Mädchen mit Migrationshintergrund im Alter von 14 bis 21 Jahren Beschlussempfehlung des Amtes
Letzte Beratung: 31.08.2020 Jugendhilfeausschuss Ö 3.2
Träger: Vereinigung Pestalozzi
Zuwendungszeitraum: 01.09.2020 bis 31.12.2020
Zuwendungssumme: 8698,21 Euro für Personalkosten
Sachstand:
Der Sozialraum Lurup und insbesondere das Flüsseviertel zeichnen sich durch komplexe Problemlagen aus. Armut, beengte Wohnverhältnisse, Schulschwierigkeiten und innerfamiliäre Problemlagen sind im Stadtteil sehr präsent. Junge Menschen aus dem Flüsseviertel leben überwiegend in einkommensschwachen, kinderreichen und sozial benachteiligten Familien. Im Stadtteil leben viele Mädchen und junge Frauen, die aus den umliegenden WUKs (Wohnunterkünften) zugezogen sind. Da die Angebotsstruktur im Sozialraum überwiegend von männlichen Nutzern beansprucht wird, ist dies für Mädchen mit Migrationshintergrund häufig aus kulturellen und religiösen Gründen ein Zugangshemmnis.
Das Projekt des Trägers wendet sich an Mädchen und junge Frauen mit Migrationshintergrund die aus verschiedenen WUK in den Stadtteil Lurup gezogen sind. In diesem Zusammenhang sollen sowohl Kontakte zu Wohngruppen als auch zu freien Trägern geknüpft werden, um die Angebote im Flüsseviertel für diese Mädchen und jungen Frauen zu fördern.
Zudem sollen junge Bewohnerinnen der WUK in Bahrenfeld und Osdorf gezielt von dem Projekt angesprochen werden. Um Mädchen aus den Unterkünften zu erreichen, soll der Jugendtreff Netzestraße als Umsetzer der Maßnahme sich persönlich in den Unterkünften vorstellen. Die Kinder und Jugendlichen sollen die Betreuer*innen des Jugendtreffs kennenlernen und über laufende Angebote des Treffs und vorhandene Räumlichkeiten informiert werden. Ferner sollen im Rahmen des Projektes niedrigschwellige Angebote für die Kinder und Jugendlichen außerhalb der WUK gemacht werden. Die Mitarbeiter*innen des Projekts bleiben im Austausch mit den Leitungen der Unterkünfte, um über aktuelle Aktionen und Programme zu informieren und bestenfalls gemeinsame Unternehmungen mit den Kindern und Jugendlichen aus den WUK zu planen.
Eine weitere Strategie ist die Kooperation mit dem Mädchentreff und den vorhandenen Angeboten des Jugendtreffs Netzestraße, um gezielte Maßnahmen für Mädchen zwischen 14 und 21 Jahren zu schaffen.
Die Personalressource der Maßnahme 0,5 VZÄ (Vollzeitäquivalent) soll am Jugendtreff Netzestraße als Einrichtung der Offenen Kinder- und Jugendarbeit (OKJA) angebunden werden.
Begründung des Amtes:
Aus Sicht des Jugendamtes deckt die Maßnahme zielgruppenspezifisch die vorhandenen Bedarfe des Stadtteils. Entsprechend setzt die Maßnahme den Fokus auf die weiblichen Jugendlichen und strebt die Unterstützung von Mädchen und jungen Frauen mit Migrationshintergrund an. Methodenvielfalt, sozialräumliche Vernetzung und individuell ausgerichtete Begleitung sowie Unterstützung kennzeichnen das Angebot. Eine umfangreiche Kooperation mit den WUK, verschiedenen Wohngruppen und freien Trägern ist fester Bestandteil des Projekts. Die Anbindung der Maßnahme an die vorhandenen Angebotsstrukturen der OKJA ermöglicht weitere niedrigschwellige Zugänge.
In der Rahmenzuweisung Sozialräumliche Angebotsentwicklung (SAE) stehen aus dem Haushaltsjahr 2019 noch 86.800,90 Euro Reste zur Verfügung.
Der Jugendhilfeausschuss wird gebeten, dem Antrag zuzustimmen.
Antragsunterlagen (nicht-öffentlich)
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