21-3289

Veloroute 1 Teilmaßnahme A 12 Reventlowstraße - Stellungnahme zur angepassten Planung Antrag der Fraktionen von GRÜNE und SPD (Neufassung)

Antrag öffentlich

Bera­tungs­reihen­folge
Gremium
TOP
11.08.2022
Ö 3
11.08.2022
Sachverhalt

Der Ausbau der Velorouten in Hamburg wurde bereits im Bündnis für den Radverkehr zwischen städtischen Behörden, Bezirksämtern und Bezirksversammlungen als eine wesentliche gemeinsame Aufgabe zur Förderung des Radverkehrs festgelegt. Im erweiterten Bündnis für den Rad- und Fußverkehr wurden ergänzend neue Führungsformen für den Radverkehr benannt.

 

Die bereits 2019 im Verkehrsausschuss als Erstverschickung vorgestellte Teilmaßnahme A 12 - Reventlowstraße (Statthalterplatz bis Agathe-Lasch-Weg) wurde daraufhin vom Bezirksamt überarbeitet und im Juni 2022 erneut im Ausschuss vorgestellt. Wesentliche Neuerungen sind die Verwendung von Kopenhagener Radwegen und die Führung des Radverkehrs zwischen Gehweg und Bushaltestelle im Abschnitt Jungmannstraße - Olshausenstraße. Die bauliche Umsetzung könnte im Jahr 2024 erfolgen.

 

Die grundsätzliche Ausrichtung der Planung wird weiterhin begrüßt; insbesondere die durchgehend großzügiger angelegten Rad- und Fußverkehrsanlagen und die Einrichtung eines Kreisverkehrs in der Reventlowstraße auf Höhe Emkendorfstraße.

 

Um Konflikte zwischen Rad- und Fußverkehr zu vermeiden und eine durchgehend gute Qualität der Veloroute 1, die im nördlichen Abschnitt des Planungsgebietes zwischen Jungmannstraße und Emkendorfstraße verläuft, zu gewährleisten, werden jedoch noch Möglichkeiten der Verbesserung gesehen. Dabei ist zu beachten, dass der Anteil des Radverkehrs am Modal Split (Zählung April 2018: Ca. 1000 Radfahrende zwischen 6.00 und 19.00 im Verhältnis von ca. 10.000 Kfz im gleichen Zeitraum) mit Ausbau der Veloroute zunehmen wird.

 

Die Dringlichkeit, den Hauptausschuss an Stelle der Bezirksversammlung gemäß § 15 Abs. 3 BezVG entscheiden zu lassen, ergibt sich aus der Sommerpause und den laufenden Abstimmungsprozessen zur überarbeiteten Planung, die durch einen späteren Beschluss voraussichtlich nicht mehr erreicht werden.

 

 

 

 

 

Der Hauptausschuss beschließt daher stellvertretend für die Bezirksversammlung:

 

Das Bezirksamt wird gemäß § 19 BezVG aufgefordert, folgende Punkte zu beachten:

 

  1. Die geplanten Kopenhagener Radwege sind da, wo sie direkt an Gehwege angrenzen, mit einer deutlichen baulichen Trennung auszustatten, um ein Überfahren oder Überschreiten außerhalb der dafür vorgesehenen Stellen einzuschränken und so Konflikte zu vermeiden. In Kopenhagen werden regelhaft Borde mit 5 - 9 cm Höhe verwendet. Es sind daher keinesfalls Borde unter 5 cm zu verwenden; sofern möglich sind 6 - 7 cm anzustreben.

 

  1. Die geplante Führung des Radverkehrs zwischen Wartebereich und Gehweg an der Bushaltestelle zwischen Jungmannstraße und Olshausenstraße kommt den Sicherheitsgefühlen vorsichtiger Radfahrender entgegen. Gleichzeitig würde jedoch ein zügiges Fahren bei guter Sichtbeziehung im Veloroutenbereich verhindert, wenn diese bauliche Anlage benutzungspflichtig werden sollte. Der ADFC Hamburg rät in seinem Positionspapier „Radverkehr an Bushaltestellen“ vom Juni 2022, bei ausreichenden Platzverhältnissen beide Optionen zu eröffnen. Dem Radverkehr ist daher der Veloroute folgend bereits bei der Jungmannstraße eine Aufleitung auf die Fahrbahn anzubieten, die geplante Führung neben dem Wartebereich ist als Angebotsradweg ohne Benutzungspflicht zu gestalten.

 

  1. Auf Höhe der Walderseestraße führt bei der Planung eine Radfurt von Norden kommend auf die Reventlowstraße auf der südlichen Seite. Der Radverkehr wird hier als Protected Bike Lane (PBL) geführt. Dabei ist darauf zu achten, dass die Protektionselemente der PBL so weit verkürzt werden, dass die Radfahrenden in einem Bogen fahrend problemlos einfädeln können

 

  1. Es ist zu prüfen, ob die Schutzstreifen im Plangebiet durch Bodenmarkierungen mit Fahrradpiktogrammen („Sharrows“) ersetzt werden können. Die vorgesehene Breite der Schutzstreifen von 1,9 m ist da, wo dies nicht möglich sein sollte, durchgehend einzuhalten.

 

  1. Es ist zu überprüfen, ob die Bushaltestelle am neuen Kreisel Reventlowstraße/ Emkendorfstraße/ Olshausenstraße in Richtung Othmarschen nicht besser vor dem Kreisel gebaut werden sollte. Ein möglicher Rückstau hinter einem wartenden Bus würde dann nicht gleich den ganzen Kreisel blockieren.

 

 

Petitum/Beschluss

:

Der Hauptausschuss wird um Zustimmung gebeten.

 

Anhänge

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