21-0738.1

Wandsbek leistet seinen Beitrag für das Klima -Alle gefällten Bäume sollen zukünftig nachgepflanzt werden Antrag der CDU-Fraktion

Antrag

Sachverhalt

 

-          Hinweis der Geschäftsstelle:

 

Der Antragsteller hat auf der Sitzung der Bezirksversammlung am 12.12.2019 seinen Antrag in Ziffer 1.) mündlich geändert (siehe Ziffer 1.) (Änderung kursiv)).

 

 

Der Weltklimarat will die Erderwärmung bis 2050 auf 1,5 Grad begrenzen. Ein erreichbares Ziel, sagen Forscherinnen und Forscher. Nur wir müssen jetzt damit anfangen. Ihr Vorschlag: Aufforstung. Im Bezirk Wandsbek werden jedes Jahr mehr Bäume gefällt als nachgepflanzt. Es muss das Ziel der Politik sein, diesem Trend zu begegnen und das Straßenbaumdefizit auszugleichen.

 

Wenn Bäume wachsen, nehmen sie Kohlendioxid aus der Luft auf und bauen den Kohlenstoff des Treibhausgases in ihre Biomasse ein. Dadurch wird CO2 langfristig gebunden, was sich positiv auf das Klima auswirkt.

 

Eine ausgewachsene Buche, Eiche oder Kastanie bindet etwa 13 bis 18 kg Kohlendioxid, (5 bis 6 t pro Jahr) und produziert dabei 10 bis 13 kg Sauerstoff (ca. 4 t Sauerstoff pro Jahr). Das entspricht etwa der Atemluft von elf Menschen pro Jahr.

 

Wir brauchen die Hinweise zur angemahnten weltweiten Aufforstung des Weltklimarates für das Wohl der Hamburger und Hamburgerinnen jedoch gar nicht zu bemühen: Ebenso wichtig sind die jedem Bürger zur Verfügung gestellten „Dienstleistungen“ unserer Stadtbäume, u. a.:

 

-          Bäume spenden Schatten und durch Wasserverdunstung kühlen diese die Umgebung, was in (wahrscheinlich) zukünftig immer heißeren Sommern zum immer wichtigeren Thema wird

-          Speichern Wasser (insbesondere durch Auflockerung von Erdboden), was im hochwassergefährdeten Hamburg stets wichtig war und bleiben wird

-          Absorption von Luftschadstoffen und gesundheitsschädlichen (Fein-)Staub

-          Zerstreuung von Schallemissionen

-          Verringerung von Windgeschwindigkeit durch Reibung: geringere Sturmgefährdung

-          Steigerung des allgemeinen Wohlbefindens durch Bäume und anderes städtisches Grün

 

Der Bezirk Wandsbek weist ca. 58.500 Straßenbäume und ca. 70 bis 75.000 Parkbäume auf. Die Anzahl der Straßenbäume ist in den letzten Jahren signifikant zurückgegangen. Seit 2011 wurden allein im Bezirk Wandsbek knapp 3.000 gefällte Straßenbäume nicht nachgepflanzt.

 

Mit Drucksache 21-0362 teilt das Bezirksamt Wandsbek mit, dass im Jahr 2019 ganze 783 Bäume gefällt werden und nur 628 nachgepflanzt werden sollen. Somit werden im Jahr 2019 im Bezirk Wandsbek 155 Bäume mehr gefällt als gepflanzt.

 

Auf Antrag der CDU-Fraktion Wandsbek wurde einstimmig beschlossen, dass zukünftig jeder gefällte Straßenbaum 1 zu 1 nachgepflanzt wird (20-6496).

 

Im Jahr 2019 sollen 456 Straßenbäume gepflanzt und 297 Straßenbäume gefällt werden. Nachdem seit 2011 knapp 3.000 gefällte Straßenbäume nicht nachgepflanzt worden sind, konnte dank des Antrages der CDU-Fraktion Wandsbek endlich eine positive Bilanz für Straßenbäume ausgewiesen werden.

 

Bei den gefällten Parkbäumen wurden auch im Jahr 2019 mehr Bäume gefällt als nachgepflanzt. Auch hier muss das Ziel sein, jeden Baum 1 zu 1 nach zu pflanzen.

 

Der Bezirk Wandsbek ist angehalten, so schnell wie möglich das Nachpflanzungsdefizit zu beheben.

 

Gemäß Drucksache 21-0362 weist der Bezirk Wandsbek noch 500 offene Straßenbaumstandorte auf. Diese sind zeitnah zu bepflanzen, damit der Bezirk Wandsbek endlich die nicht nachgepflanzten Bäume ertüchtigt, um einen Beitrag zum Klimaschutz und zur Gesunderhaltung der Bevölkerung zu liefern.

 

Perspektivisch könnten die Mittel für die Nachpflanzungen aus einem lokalen Baumfonds finanziert werden. Dieser könnte durch die Ausgleichszahlungen bei privaten Fällungen gespeist werden. Allein in den Jahren 2018 und 2019 betrugen die Ausgleichzahlungen mehr als 1,6 Millionen Euro. Mit Hilfe des lokalen Baumfonds könnte zeitnah das seit 2011 entstandene Baumdefizit behoben und zukünftig jeder Baum 1 zu 1 nachgepflanzt werden.

 

Um das Defizit durch Nachpflanzung beheben zu können, sind vom Bezirksamt weitere mögliche Baumstandorte zu ermitteln.

 

Vor diesem Hintergrund möge die Bezirksversammlung beschließen:

 

Petitum/Beschluss

 

1.)    Die Verwaltung wird gebeten, ab dem Jahr 2020 jeden auf öffentlichen Grund gefällten Baum 1 zu 1,5 nachzupflanzen.

2.)    Die Verwaltung wird gebeten, geeignete Flächen für die Pflanzung der bereits fehlenden 3.000 Straßenbäume zu identifizieren. Dabei sind alle Flächen des Bezirksamtes Wandsbek zu berücksichtigen. Die Standorte sind der Bezirksversammlung aufgegliedert nach Stadtteilen mitzuteilen.

3.)    Die dafür notwendigen finanziellen und personellen Ressourcen sind sicherzustellen und die Nachpflanzungen 2020 durchzuführen.

 

Anhänge

keine Anlage/n