20-4339

Verkehrsanbindung Gewerbegebiet Viktoriapark/Minervapark klimaschonend gestalten Antrag von SPD- und Grünen-Fraktion

Antrag

Sachverhalt

 

Die Ausweisung eines neuen Gewerbegebietes muss stets unter Abwägung der Notwendigkeit und unter Berücksichtigung der Belange des Natur- und Landschaftsschutzes erfolgen. Die rot-grüne Koalition in Wandsbek hat sich dabei zum Ziel gesetzt, Gewerbefläche auf der „grünen Wiese“ nur in Ausnahmen und nur bei einer gleichzeitigen hohen Berücksichtigung nachbarschonender, lärmmindernder, ökologischer und klimaschonender Maßnahmen umzusetzen.

Für das neue interkommunale Gewerbegebiet Viktoriapark/Minervapark hat die rot-grüne Koalition mit den Drucksachen 20-2668 und 20-3080 im Rahmen der Planungshoheit des Bezirks Wandsbek bereits weitreichende Maßnahmen diesbezüglich auf den Weg gebracht. Es wurde auch ein Verkehrsgutachten beauftragt, dessen erste Ergebnisse in der Sitzung des Planungsausschusses am 18.04.2017 vorgestellt wurden. Am 30. Mai findet in Rahlstedt eine eigene Veranstaltung der Verwaltung für die Öffentlichkeit dazu statt. Zur Reduzierung der Zubringerverkehre des Berufsverkehrs werden von den Gutachtern u. a. folgende Maßnahmen empfohlen:

  1. Die Metrobuslinie 9 von der jetzigen Endhaltestelle am Großloherring in das Gewerbegebiet Viktoriapark verlängern.
  2. Eine Bus-Ringlinie zum U-Bahnhof Berne realisieren.
  3. Anreize zur Nutzung des öffentlichen Personennahverkehrs (ÖPNV) in Form von HVV-Job-Tickets durch die zukünftigen Gewerbebetriebe sicherstellen.
  4. Förderung des Radverkehrs.

 

Nicht unerwäht bleiben darf an dieser Stelle die Zielsetzung des rot-grünen Senats, Rahlstedt mit der neuen S-Bahn-Linie S4 deutlich besser als bisher an das Schnellbahnnetz der Stadt anzubinden. Dies wird nicht nur die Erreichbarkeit der alten und neuen Rahlstedter Gewerbegebiete deutlich verbessern, sondern das Verkehrsgeschehen im Stadtteil insgesamt verändern. Es ist davon auszugehen, dass mit einem deutlich besseren Verkehrsangebot auf der Schiene der Anteil des Öffentlichen Personennahverkehrs (ÖPNV) am Modal Split im Stadtteil Rahlstedt zu Lasten des motorisierten Individualverkehrs (MIV) steigen wird. Das Planfeststellungsverfahren hierfür wurde für den ersten Abschnitt begonnen, für die weiteren Abschnitte folgt es in diesem Jahr. Der Beginn der Bauarbeiten wird für 2020 angepeilt, die Teilinbetriebnahme bis Rahlstedt im Jahre 2024.

Für einen leiseren und klimaschonenden Verkehr hält die rot-grüne Koalition auch die Förderung der Elektromobilität für einen wichtigen Baustein. Elektroautos sind wesentlich leiser und wenn Sie mit Ökostrom geladen werden auch umweltfreundlich. Es würde sich daher anbieten, im Gewerbepark verstärkt Lademöglichkeiten für Elektroautos anzubieten.

Von den Bürgerinnen und Bürgern wurde wiederholt dargestellt, dass auch vermehrt mit Schleichverkehren in den Wohnstraßen im Raum Großlohe zu rechnen ist. Insbesondere die Straße Wiesenredder wurde dabei genannt. Um diese Eindrücke zu überprüfen, ist es erforderlich, dass die bisherige verkehrsgutachterliche Untersuchung auch auf die umliegenden Wohnstraßen und dabei insbesondere auf den Großlohering und den Wiesenredder ausgedehnt wird.

Dies vorausgeschickt möge die Bezirksversammlung folgendes beschließen:

 

Petitum/Beschluss

 

Die Verwaltung wird gebeten, folgende Punkte umzusetzen:

  1. Die Verwaltung wird gebeten, sich beim HVV mit Nachdruck für folgende Maßnahmen einsetzen:
    1. Die Verlängerung der Metrobuslinie 9 in das Gewerbegebiet Viktoriapark und Minervapark.
    2. Eine möglichst kurze Anbindung an einen der nächstgelegenen U-Bahnhöfe, beispielsweise die im Gutachten entwickelte Idee einer Ringlinie zum U-Bahnhof Berne, insbesondere solange die S4 noch nicht ihren Betrieb aufgenommen hat.

Die Ergebnisse sind der Bezirksversammlung, dem Planungsausschuss und dem Ausschuss für Wirtschaft und Verkehr vorzulegen.

  1. Die Verwaltung wird gebeten, mit dem Investor und der Wirtschafts- und Aufbaugesellschaft Stormarn nach Möglichkeiten zu suchen, wie sichergestellt werden kann, dass den Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern im Viktoriapark und im Minervapark ein HVV-Job-Ticket grundsätzlich angeboten wird.
  2. Für die neuen Gewerbeflächen soll im städtebaulichen Vertrag festgelegt werden, dass mind. 30% mehr Fahrradstellplätze als lt. Fachanweisung FA 1/2013 vorgeschrieben umgesetzt werden. Zusätzlich soll mit dem Investor vereinbart werden, dass mind. 10% aller Fahrradstellplätze mit Lademöglichkeiten für Pedelecs (Elektrofahrräder) ausgestattet werden.
  3. Im städtebaulichen Vertrag soll außerdem festgesetzt werden, dass mind. 10% der realisierten Stellplätze für PKWs auf öffentlichen und privaten Flächen mit einer Ladevorrichtung für Elektrofahrzeuge ausgestattet sein müssen und vom Investor hergestellt werden. Für weitere 20% der Stellplätze für PKWs auf privaten Flächen sollen zumindest vorbereitende bauliche Maßnahmen erfolgen, um zu einem späteren Zeitpunkt eine möglichst unaufwändige Installation weiterer Ladevorrichtungen zu ermöglichen.
  4. Das Gutachterbüro, welches das Verkehrsgutachten erstellt hat, soll sein Gutachten dahingehend erweitern, dass die Verkehrsbelastung in den umliegenden Wohnstraßen in Großlohe (insbesondere Großlohering und Wiesenredder) untersucht wird. 

 

Anhänge

 

keine Anlage/n