21-1538

Verbesserung der Verkehre zwischen Poppenbüttel und Norderstedt Beschluss der Bezirksversammlung vom 30.01.2020 (Drs. 21-0864.1)

Mitteilungsvorlage BV-Vorsitz

Sachverhalt

 

Folgender Beschluss wurde gefasst:

 

Die zuständige Fachbehörde und das Bezirksamt werden gebeten, die Umsetzung folgender

Maßnahmen zu prüfen:

 

1. ÖPNV

Einrichtung einer halbstündigen Express-Direktlinie von Norderstedt-Mitte über S-Bahnhof Poppenbüttel zum U-Bahnhof Volksdort als erste Tangentiallinie im Hamburger Norden, Die Busse der Linie 178, die im Heimgarten enden, erhalten eine Linienführung über den Poppenbüttler Bogen mit zwei zusätzlichen Haltestellen am Verbindungsweg Schäperdresch und am Verbindungsweg nördlich der Siedlung Hamburg Bau.

 

2. Autoverkehr

Aufweitung der Kreuzung Harksheider Straße/Ulzburger Straße, Verkehrsgerechte intelligente Schaltung der Lichtzeichenanlage an dieser Kreuzung, Bau von Linksabbiegespuren in die Straßen Ohlendiekskamp, Rethkoppel, Am Bronzehügel und Langheinstraße

 

3. Radverkehr

Fußgängerampel Harksheider Str / Kupferteichweg (wichtig für die Radfahrer aus Norderstedt) wird innerhalb von 60 Sekunden für Fußgänger und Radfahrer grün, Kennzeichnung der autoarmen Radwegeverbindung über Heimgarten, Sandkuhlenkoppel, Eichenkoppel, Eichenredder, Rehmbrook, Schulbergredder bis zur Bäckerbrücke, Herrichtung des sich im schlechten Zustandes befindlichen Verbindungsweges zwischen dem Südende des Hopfenweges in Norderstedt und der Straße Kupferteich in Hamburg als Radweg mit festem Untergrund und Beleuchtung zur Anbindung des Norderstedter Gewerbegebietes Robert-Koch-Straße und als autoarme Alternative zum Norderstedter Straßenzug Hummelsbütteler Steindamm/Harksheider Straße.

 

 

Stellungnahme der Behörde für Wirtschaft, Verkehr und Innovation zum Beschluss:

 

Zu 1.:

Mit der Einführung des Hamburg-Taktes soll in den kommenden zehn Jahren ein dichtes und verlässliches Angebot im öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV) geschaffen werden, mit dem mehr Menschen zum Umstieg auf öffentliche Verkehrsmittel motiviert werden. Die Einführung von Expressbussen ist ein wesentlicher Bestandteil dieses Vorhabens. Expressbusse sollen durch das Auslassen von Haltestellen schnelle Verbindungen in die City oder zwischen besonders aufkommensstarken Punkten herstellen und so eine attraktive Alternative zur Nutzung des Autos bieten.

 

Zur Erschließung der einzelnen Stadtteile sind deutliche Leistungsausweitungen im Metro- und Stadtbusnetz vorgesehen. Diese Vorhaben stellen sowohl wegen der erforderlichen Vorbereitungen und Planungen, als auch hinsichtlich der Fahrzeugbeschaffung und der Rekrutierung des Personals eine große Herausforderung für die Verkehrsunternehmen dar. Insofern kann die beabsichtigte Leistungsverdichtung im Gesamtnetz nur schrittweise umgesetzt werden.

 

Das Angebot des ÖPNV auf dem Gebiet der Stadt Norderstedt wird vom zuständigen Aufgabenträger Kreis Segeberg in Abstimmung mit der Stadt Norderstedt gestaltet und finanziert. Grenzüberschreitende Buslinien können daher nur in Abstimmung mit dem Aufgabenträger Kreis Segeberg geplant und eingerichtet werden. Der Hamburger Verkehrsverbund wird Gespräche mit dem Aufgabenträger Kreis Segeberg über die Weiterführung von aktuell am Heimgarten beginnenden bzw. endenden Fahrten und die Herstellung einer Direktverbindung von der Haltestelle U Norderstedt Mitte zur Haltestelle S Poppenbüttel aufnehmen.

 

In Rahmen der Einführung des Hamburg-Taktes wird die Herstellung des vollständigen MetroBus-Standards für die Linie 24 angestrebt, die dann auf direktem Weg überwiegend alle 10 Minuten eine attraktivere Verbindung zwischen der Haltestelle S Poppenbüttel bzw. Alstertal-Einkaufzentrum und Volksdorf bietet.

 

Die vorgeschlagene Bedienung der Straße Poppenbütteler Bogen wird geprüft. Hierdurch könnten sich für das Gewerbegebiet, wie auch für die angrenzenden Wohnsiedlungen (der Bereich Schäperdresch / Kreienhoop sowie Kreienkoppel) spürbare Verkürzungen der Wege zur nächstgelegenen Haltestelle ergeben. Die am Heimgarten beginnenden bzw. endenden Fahrten der StadtBus-Linie 178 sollten dabei vorrangig in Richtung Glashütte / Norderstedt weitergeführt werden und im Interesse einer möglichst kurzen und attraktiven Reisezeit auf dem direkten Weg verbleiben.

 

Der Vorschlag für einen Expressbus wird nicht weiter verfolgt. Das Verkehrsaufkommen in der Harksheider Straße ist überwiegend stadteinwärts gerichtet (z.B. in Richtung Saseler Chaussee). Eine Busverbindung nach Volksdorf würde daher keinen nennenswerten Beitrag zur Entlastung der Harksheider Straße leisten. Zudem können auf den hier vorhandenen Straßenverbindungen (Harksheider Straße, Waldweg) trotz Auslassen einzelner Halte keine nennenswerten Geschwindigkeitsvorteile gegenüber den hier bereits verkehrenden Buslinien 178 und 24 erzielt werden, so dass diese Verbindung keine Eignung für das durch spürbare Fahrzeitgewinne definierte Produkt Expressbus aufweist.

 

 

Zu 2.:

Die Harksheider Straße ist eine Hauptverkehrsstraße und hat als solche eine wichtige Verbindungsfunktion zwischen der Stadt Norderstedt in Schleswig-Holstein und der Freien und Hansestadt Hamburg (FHH). Sie verfügt über einen Fahrstreifen je Fahrtrichtung und ist insbesondere zu den Hauptverkehrszeiten stark frequentiert.

 

Der Knotenpunkt Harksheider Straße / Poppenbütteler Berg / Ulzburger Straße weist in seiner jetzigen Ausgestaltung in Verbindung mit der teilweise verkehrsabhängigen Signalsteuerung keine Leistungsreserven auf und ist in den Spitzenzeiten ausgelastet. Insbesondere hat in letzter Zeit der Verkehr aus Harksheider Straße (West) in den abendlichen Spitzenstunden zugenommen. Um dem veränderten Verkehrsaufkommen gerecht zu werden, müsste der Knotenpunkt grundsätzlich überplant werden. Es wäre erforderlich, im Verlauf der Harksheider Straße oder Ulzburger Straße – Poppenbütteler Berg weitere Fahrstreifen im Knotenpunktbereich zu generieren. In der Harksheider Straße (West) steht jedoch keine Fläche für einen weiteren Fahrstreifen, der den Verkehrsfluss verbessern könnte, zur Verfügung. 

 

Die durch Linksabbieger in die Straßen Ohlendiekskamp, Rethkoppel, Am Bronzehügel und Langheinstraße verursachten Störungen im Verkehrsablauf werden aufgrund der kleinteiligen Bebauung und demzufolge als gering eingestuften Quell- und Zielverkehre in diesem Gebiet nicht als kritisch bewertet.

 

Eine geringfüge Optimierung der Verkehrsabläufe kann kurzfristig durch Anpassung der Steuerung erreicht werden. Diese wird durch den Landesbetrieb Straßen, Brücken und Gewässer veranlasst. Die im Beschluss gewünschte intelligente Schaltung der Lichtzeichenanlage könnte zeitlich an die für diesen Bereich weiteren Bautätigkeiten zu Beginn der 20er Jahre (Erneuerung der Fahrbahndecke und Leitungsarbeiten) angeschlossen werden; vorher wäre ein solcher Eingriff  nicht wirtschaftlich. Ein entsprechender Prüfauftrag wird aufgegriffen. 

 

 

Zu 3.:

Die angesprochene Radverkehrsverbindung liegt in der Zuständigkeit des Bezirksamts Wandsbek. Nach einer bedarfsgerechten Herrichtung ist eine Aufnahme in das hamburgweite Konzept zur Fahrradwegweisung durch die Behörde für Wirtschaft, Verkehr und Innovation denkbar (Anschluss an Velorouten 5 und 14). Die Fußgängerlichtsignalanlage hat Wartezeiten nach Anforderung im ungünstigsten Fall von maximal 51 Sekunden.

 

 

Das  Bezirksamt ergänzt zu 3. wie folgt:

 

Die  Flächen sind als Landschaftsschutzgebiet ausgewiesen und liegen zurzeit nicht im Eigentum des Bezirks. Das Bezirksamt wird die Maßnahme in den Maßnahmenspeicher des Arbeitsprogramm 2020/21 aufnehmen.

 

Petitum/Beschluss

Die Bezirksversammlung nimmt Kenntnis.

 

Anhänge

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