Unsere Senioren in Rahlstedt Beschluss der Bezirksversammlung vom 15.02.2018 (Drs. 20-5419.1)
Folgender Beschluss wurde gefasst:
Der Regionalausschuss Rahlstedt bittet die Verwaltung um einen Referenten zum Thema Senioren in eine Ausschusssitzung im zweiten Quartal 2018. Der Referent möge über die Umsetzung der Initiativen des Senates „Mehr Unterstützung für Pflegebedürftige und deren Angehörige“, „Nachbarschaftlich aktiv zur gegenseitigen Hilfe“ sowie „Hamburger Hausbesuch“ für ältere Menschen setzt auf Sicherheit“ berichten und die Erkenntnisse für Rahlstedt entsprechend darstellen.
Stellungnahme der Behörde für Gesundheit und Verbraucherschutz (BGV):
Durch die Hamburgische Pflege-Engagement Verordnung vom 31. Januar 2017 wurden die bis dahin entstandenen sogenannten niedrigschwelligen Betreuungsangebote als „Angebote zur Unterstützung im Alltag“ für Pflegedürftige und ihre Angehörigen erhalten und fortgeführt. Diese Angebote werden in der Mehrheit durch Ehrenamtliche erbracht. Damit stärkt der Senat nicht nur das ehrenamtliche Engagement, sondern unterstützt auch Pflegebedürftige, die zu Hause wohnen und von Angehörigen versorgt und gepflegt werden. In Rahlstedt befindet sich ein anerkannter Träger, der Unterstützung für pflegebedürftige Menschen und ihre Angehörigen durch Ehrenamtliche anbietet. Unabhängig davon befinden sich in den angrenzenden Stadtteilen weitere Anbieter, die Angebote erbringen. Im Rahmen dieser Angebote können Pflegebedürftige stundenweise zu Hause oder in kleinen Gruppen betreut werden. In diesen Betreuungszeiten haben die Pflegepersonen freie Zeiten für sich.
Am 1. August diesen Jahres wurde die Servicestelle Nachbarschaftshilfe eröffnet. Diese ermöglicht die Anerkennung von ehrenamtlichen Nachbarschaftshilfen, sowie die Anerkennung von Hilfen im Haushalt. Diese Anerkennungen werden mit einem geringen bürokratischen Aufwand ausgesprochen.
Die Kontaktdaten und weitere Informationen zur Servicestelle Nachbarschaftshilfe finden Sie hier: https://www.hamburg.de/hilfe-zu-hause/11406900/servicestelle-nachbarschaftshilfe/
Vielen Pflegebedürftigen und ihren Angehörigen sind die Angebote zur Unterstützung im Alltag noch nicht ausreichend bekannt. Auch ist wenig bekannt, dass die Pflegekasse nach § 45b SGB XI für die Nutzung der Angebote bis zu 125 Euro monatlich zur Verfügung stellt. Diese Leistungen können seit 2017 von allen Pflegebedürftigen, von Pflegegrad 1 bis 5, zusätzlich zu anderen Leistungen der Pflegeversicherung in Anspruch genommen werden.
Anbieter, die die Angebote mit Ehrenamtlichen erbringen, erhalten unter anderem für die Öffentlichkeitsarbeit Fördergelder. Unabhängig davon stellt die BGV auf hamburg.de Informationen für die Bürger der Stadt bereit (https://www.hamburg.de/hilfe-zu-hause/10428242/angebote-unterstuetzung-alltag/). Auf dieser Seite findet sich auch eine Liste der anerkannten Anbieter.
Mitte September 2018 ist der „Hamburger Hausbesuch für Seniorinnen und Senioren“ als neues präventives, aufsuchendes, freiwilliges Angebot zunächst in den Bezirken Eimsbüttel und Harburg gestartet. Die Laufzeit des Pilotprojektes geht bis Ende 2020. Ziel des Hamburger Hausbesuchs ist es, die aktive selbständige Lebensführung in der eigenen Häuslichkeit zu fördern, um Vereinsamung im Alter zu vermeiden und den Eintritt einer Pflegebedürftigkeit zu verhindern bzw. zu verzögern. Mit der Durchführung hat die BGV die Fachstelle Hamburger Hausbesuch für Seniorinnen und Senioren am Albertinen Haus per Beleihungsvertrag beauftragt.
Die ersten Seniorinnen und Senioren in Eimsbüttel und Harburg, die kürzlich ihren 80. Geburtstag gefeiert haben, sind im September 2018 mit einem Besuchsangebot angeschrieben worden. Seit Oktober 2018 besuchen die speziell für den Hamburger Hausbesuch geschulten Fachkräfte die Angeschriebenen im Auftrag der Fachstelle.
Das Angebot ist freiwillig, ein Besuch kann jederzeit beendet oder bereits im Vorfeld abgesagt werden. Die Themen, die während des Hamburger Hausbesuchs angesprochen werden können, sind vielfältig und individuell unterschiedlich: von der gesundheitlichen Situation, Ernährung und Bewegung über die gesellschaftliche Einbindung und soziale Kontakte, die Wohnsituation, speziell unter Berücksichtigung von Barrierefreiheit und hauswirtschaftlicher Hilfen, bis hin zu etwaigen sich abzeichnenden Unterstützungs- und Pflegebedarfen. Je nach Bedarf informieren die Fachkräfte über bestehende Unterstützungsmöglichkeiten und soziale Angebote, wie z. B. über Treffpunkte oder Besuchs- und Begleitdienste. Auf Wunsch stellt die Fachkraft auch den Kontakt zu passenden Angeboten und den Pflegestützpunkten her. Darüber hinaus werden die Meinungen der Besuchten zur Gestaltung ihres Wohnumfeldes erfragt, um weitere Anregungen für eine generationenfreundliche Quartiersgestaltung zu gewinnen. Seniorinnen und Senioren, die jünger oder älter als 80 Jahre sind und die in den genannten Bezirken wohnen, können das Besuchsangebot auf eigene Nachfrage hin ebenfalls in Anspruch nehmen. Die jeweiligen Gespräche können im eigenen Zuhause, in einer Pflegeeinrichtung oder im Bezirksamt stattfinden. Außerdem kann der Besuchte eine Person seines Vertrauens bitten, an dem Gespräch teilzunehmen. Nach Ablauf der Pilotphase wird geprüft, ob der Hamburger Hausbesuch auf andere Bezirke ausgeweitet wird.
Weitere Informationen zur Fachstelle sind unter www.hamburg.de/hamburger-hausbesuch abrufbar. Die Fachstelle Hamburger Hausbesuch ist Montag bis Donnerstag jeweils von 10 bis 12 und von 14 bis 16 Uhr sowie Freitag von 10 bis 12 Uhr, Telefon: 040 55 81-4725, E-Mail: hamburger-hausbesuch@hamburg.de) erreichbar .
Für individuelle Beratungen, bei Bedarf auch in der Häuslichkeit, stehen in Wandsbek allen Ratsuchenden die Pflegestützpunkte am Wandsbeker Markt und in Rahlstedt zu Verfügung.
Die beiden Pflegestützpunkte bieten regelmäßig Informationsveranstaltungen für Bürgerinnen und Bürger im Bezirk zu den Leistungen der Pflegeversicherung an, weisen auch immer wieder auf die Unterstützungsmöglichkeiten im Alltag hin, stellen Angebotslisten zur Verfügung und vermitteln auf Wunsch auch bei der Angebotesuche.
Die Pflegestützpunkte am Wandsbeker Markt und in Rahlstedt sind Experten zu allen Fragen rund um die Leistungen der Pflegeversicherung und der regionalen Versorgungsangebote für Senioren und pflegebedürftige Menschen im Bezirk. Im Rahmen ihrer Care-Management-aufgaben stehen sie bei Bedarf auch politischen Gremien für Fragen zur Verfügung.
Die BGV empfiehlt abschließend, eine Vertreterin bzw. einen Vertreter des Pflegestützpunktes Rahlstedt als Referentin bzw. Referenten in den Regionalausschuss Rahlstedt einzuladen.
Die Bezirksversammlung nimmt Kenntnis.
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