Teilhabe älterer Menschen an digitaler Infrastruktur verbessern und zukunftsfähig gestalten Debattenantrag der Fraktionen SPD und Die Grünen, angemeldet zur Debatte von der SPD-Fraktion
Die besondere Situation der letzten Monate hat die Frage nach dem Stand der Digitalisierung bei verschiedenen Bevölkerungsgruppen wieder verstärkt in den Fokus gerückt.
Viel wurde und wird über die Digitalisierungsoffensive im Bildungsbereich gesprochen, viele Unternehmen haben das sog. HomeOffice ausgeweitet oder erstmals ausprobiert.
Für Schulen wurden nun 39.000 Tablets bestellt und viele Unternehmen investieren in Hardware, um im HomeOffice effektive Ergebnisse abzurufen.
Auch für soziale Kontakte und Informationen zur täglichen, aktuellen Lage während des sog. „Lockdowns“ spielten und spielen die sozialen Medien eine wesentliche Rolle.
Unklar ist jedoch, inwieweit auch den Bewohner*innen von Pflegeheimen diese Möglichkeit der sozialen Interaktion zur Verfügung steht.
Zunehmend viele Aktivitäten des täglichen Lebens wurden schon vor der Pandemie und werden verstärkt seitdem über das Internet abgewickelt wie z.B. Online-Banking und Termine beim Bezirksamt, soziale Aktionen über Facebook, Instagram und Twitter, Teilhabe am kulturellen Leben durch das „streamen“ von Theateraufführungen usw.,usw.- die Liste ließe sich hier beliebig fortsetzen.
Wer zu Hause nicht über ausreichende WLAN-Kapazität verfügt, begibt sich an einen der „Hotspots“. Man ist ja mobil, in jeder Hinsicht.
Genau das sind aber die Bewohner*innen von Seniorenwohnanlagen in der Regel nicht mehr. Häufig sind sie an das Haus gebunden, während des „Lockdowns“ ganz und gar. Umso wichtiger wäre die neueste Technik der modernen Zeit, um ihnen - ihren Möglichkeiten und Wünschen entsprechend - Selbstständigkeit und Kontakt „nach draußen“ zu ermöglichen und ein Gefühl der Vereinsamung zu vermindern.
Während die Seniorentreffs größtenteils über WLAN verfügen und auch Kurse zur Nutzung anbieten, ist unklar, ob die Pflegeheime diesen Zugang anbieten und mit welchen Kosten evt. hier für Bewohner zu rechnen ist. Unklar ist auch, ob es allgemein zugängliche Computer zur Nutzung durch die Bewohner*innen gibt.
Überdies wird nur ein eher geringer Anteil der Bewohner über eigene Laptops oder Standgeräte verfügen, ein gewisser Teil eventuell über ein Internetfähiges Smartphone. Erschwerend kommt häufig eine gewisse „Scheu“ vor dieser Technik, gepaart mit realen Sorgen um entstehende und laufende Kosten hinzu.
Vor diesem Hintergrund möge die Bezirksversammlung beschließen:
Die Verwaltung und die zuständigen Fachbehörden werden gebeten
Das Ergebnis dieser Prüfung möge dem Ausschuss für Soziales vorgestellt werden.
keine Anlage/n
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