Sind die Hochhäuser im Bezirk Wandsbek sicher?
Nach dem Hochhausbrand in London hatten die Behörde für Stadtentwicklung und Wohnen und die Feuerwehr Hamburg vereinbart, dass die Fassadendämmungen aller Hochhäuser in Hamburg zu überprüfen wären.
Mit Drucksache 20-5502.01 teilt das Bezirksamt Wandsbek mit, dass sich im Zuständigkeitsbereich des Bezirksamtes Wandsbek insgesamt 67 Hochhäuser, von denen 54 ausschließlich als Wohngebäude genutzt werden, befinden. Aufgrund der eingegangenen Rückmeldungen der Eigentümer zur Ausbildung der Fassaden konnten bisher 57 Hochhäuser als unbedenklich eingestuft werden. Bei einem Hochhaus wurden in Teilbereichen der Fassade brennbare Materialien verbaut, die Überprüfung sei noch nicht abgeschlossen. Bei neun Hochhäusern gab es noch keine ausreichenden Rückmeldungen, so dass noch keine abschließenden Bewertungen für diese Gebäude durchgeführt werden konnte.
Vor diesem Hintergrund fragen wir die zuständige Behörde:
Die Behörde für Stadtentwicklung und Wohnen (BSW) nimmt zur o.g. Anfrage der
Bezirksversammlung Wandsbek wie folgt Stellung: 31.07.2019
1.) Wie wurde die Fassadendämmung der 67 Hochhäuser in Wandsbek überprüft?
Die Eigentümer wurden vom Amt für Bauordnung und Hochbau angeschrieben
und zur Überprüfung der Fassaden aufgefordert. Konkret wurden die Eigentümer
um eine Inaugenscheinnahme der vorhandenen Fassadenkonstruktion des betreffenden
Gebäudes und um eine schriftliche Bestätigung, dass diese aus nichtbrennbaren
Baustoffen besteht, gebeten. Sofern Gebäude eine Fassadenkonstruktion
aufweisen, die brennbare Baustoffe enthält, wurden die Eigentümer um nähere
Erläuterung des zu Grunde liegenden Brandschutzkonzeptes, insbesondere hinsichtlich
der Verhinderung einer Brandausbreitung über die Außenwand gebeten.
Die Prüfung wurde von den Eigentümern, teilweise unter Beteiligung von Sachverständigen, vorgenommen. Die eingegangen Rückmeldungen zur Ausbildung der
Fassaden wurden von der Bauaufsichtsbehörde ausgewertet. Im Ergebnis konnten
mittlerweile alle 67 Hochhäuser in Wandsbek als unbedenklich eingestuft werden.
2.) Wie viele Hochhäuser in Wandsbek wurden von der Behörde vor Ort geprüft?
Die von der Behörde für Stadtentwicklung und Wohnen (BSW) durchgeführte
Recherche zur Frage, ob bei den Hochhäusern in Hamburg brennbare Materialien verbaut wurden, wurde Anfang 2018 abgeschlossen und zur weiteren Bearbeitung an die zuständigen Fachämter Bauprüfung in den Bezirksämtern abgegeben. Inwieweit vom Fachamt Bauprüfung des Bezirksamtes Wandsbek Ortsbesichtigungen durchgeführt wurden, entzieht sich der Kenntnis der BSW.
3.) Wie viele Hochhäuser in Wandsbek wurden lediglich nach Bewertung der Unterlagen geprüft?
Die BSW hat bis zu dem Zeitpunkt der Abgabe an das zuständige Fachamt im
Frühjahr 2018 insgesamt 57 Hochhäuser aufgrund der Rückmeldungen der
Eigentümer nach Aktenlage als unbedenklich eingestuft.
4.) Wie viele Wandsbeker Hochhäuser weisen brennbare und somit bauaufsichtlich unzulässige Dämmstoffe in der Fassade auf?
Nach den Angaben der Eigentümer wiesen insgesamt 3 Hochhäuser in Wandsbek
brennbare Fassadenmaterialien auf. Bei 2 Hochhäusern handelt es sich jeweils um
eine 5 cm starke Polystyroldämmung, die als Sandwichelement ohne Luftspalt
zwischen aufgehenden Betonschalen eingebracht wurde. Aufgrund der realisierten
Bauweise kann es jedoch zu keinem flächenhaften Brandüberschlag in der
Fassade kommen, sodass die beiden Hochhausfassaden als unbedenklich eingestuft
werden konnten. Bei einem weiteren Hochhaus, bei dem brennbare
Fassadenmaterialien verbaut worden waren, wurde inzwischen eine Fassadensanierung
mit ausschließlich nichtbrennbaren Fassadenmaterialien vorgenommen.
keine Anlage/n
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