Schluss mit dem Verkehrschaos: Baustellenkoordination grundlegend reformieren! Debattenantrag der CDU-Fraktion
Letzte Beratung: 06.07.2023 Bezirksversammlung Wandsbek Ö 4.2
Wandsbek steht im Stau. Ein ständiges Ärgernis für alle Verkehrsteilnehmer einschließlich der Anwohnerinnen und Anwohner sind dabei die mangelnden und von vielen Defiziten geprägten Maßnahmen und Ausführungen der Baustellenkoordination. Erschwerend kommt hinzu, dass kaum vorhandene Informationen rechtzeitig zu den Bürgerinnen und Bürgern gelangen. Es gibt derzeit pro Jahr im Hamburger Straßennetz ca. 25.000 Baustellen mit den unterschiedlichsten Anforderungen wie Grundinstandsetzung von Straßen, Fahrbahnreduzierungen, Umbau von Kreuzungen, Leitungsarbeiten wie Gas, Wasser, Strom und viele weitere Baumaßnahmen. Bei der Planung und Durchführung von Baumaßnahmen wird es immer Auswirkungen auf den Verkehrsfluss geben, die zu berücksichtigen sind. Auch zeitliche und räumliche Überschneidungen sind zu erwarten und oftmals geht die Übersicht fast vollständig verloren, sodass es zu Staus oder zu einer wiederholten Öffnung der Asphaltschicht kommt. Bei der Planung und Koordination sind umliegende Baustellen, die Anpassung von Ampelschaltungen oder die Aufnahmefähigkeit der Umleitungsstrecke zu beachten, um nur einige Herausforderungen zu nennen.
Negative Beispiele sind reichlich vorhanden wie zum Beispiel die Wellingsbütteler Landstraße, die Grundinstand gesetzt werden soll. Hier wurden bereits in der Planung viele inhaltliche Fehler begangen wie zum Beispiel das Verkehrskonzept oder auch die Ausweichstrecken, die so nicht realisierbar waren. Hinzu kam der massive Protest von Anwohnern und Gewerbetreibenden. Die ursprüngliche Planung für 2022 wurde nicht ausgeführt und eine Neuplanung für 2023 angekündigt, die demnächst allen Beteiligten vorgestellt werden soll.
Allein aus diesem Beispiel ist zu ersehen, wie komplex und vielfältig eine Baustellenkoordination ist. Die Wellingsbütteler Landstraße fällt als Hauptverkehrsstraße in die Zuständigkeit des Landesbetriebs für Straßen, Brücken und Gewässer (LSBG), aber die Gesamtprojektplanung liegt bei der Behörde für Umwelt, Klima, Energie und Agrarwirtschaft (BUKEA). Die Baustelle verläuft weitergehend im Wellingsbüttler Weg durch zwei Bezirke, hat Einfluss auf mehrere Stadtteile und Gemeinden auch außerhalb Hamburgs und vereint mehrere Maßnahmen an und unter der Straße. Die Straße führt zu S- und U-Bahnhaltestellen und muss ggf. Schienenersatzverkehr aufnehmen. Außerdem beeinflusst sie Anwohner, Pendler und Gewerbetreibende.
Entscheidend hierbei ist die Einbeziehung aller Ebenen wie die Behörde für Verkehr und Mobilitätswende (BVM), die Bezirke, die Baustellenkoordinierung in Hamburg (KOST) usw. sowie eine ständige Kommunikation und Absprache über alle zu tätigenden Maßnahmen, die auf diesen Ebenen zu erfolgen hat, auch um Korrekturen vornehmen zu können und die Maßnahmen zum Erfolg zu führen. Deshalb muss die Baustellenkoordination grundlegend reformiert werden, um in Zukunft gute und nachvollziehbare, planerische und praxisorientierte Arbeit leisten zu können, von der alle Beteiligten profitieren. Dazu gehört auch eine in der Praxis funktionierende Rufbereitschaft in Notfällen. Die bisherige Rufbereitschaft muss optimiert werden und mit allen Fachbehörden und Dienststellen besprochen und verbindlich abgestimmt werden, um zukünftige fehlerhafte Anwendungen zu vermeiden. In dem Zusammenhang ist das aktuelle Beispiel des „Lochs von Eilbek“ an der Wandsbeker Chaussee zu nennen.
Dies vorausgeschickt möge die Bezirksversammlung beschließen:
keine Anlage/n
Keine Orte erkannt.
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