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Sachstand des Wandse-Gutachtens Kleine Anfrage vom 22.10.2020

Antwort zu Anfragen

Sachverhalt

 

Der Wandse-Grünzug wird gebildet durch das Flusstal der Wandse und zum Teil ihrer Nebenflüsse Rahlau, Stellau und Berner Au; er verbindet die Hamburger Innenstadt (Außenalster) mit der naturnahen Landschaft Stormarns. Dabei durchquert er innerhalb des Bezirks Wandsbek die Stadtteile Eilbek, Wandsbek, Tonndorf, Farmsen und Rahlstedt. Er besteht über weite Strecken aus Parkanlagen und naturnahen Landschaftsteilen, die jedoch immer wieder durch Straßen unterbrochen und durch Baugebiete berührt werden. Die Parkanlagen sind teilweise von hoher Gestaltungsqualität und überörtlicher Bedeutung (Eichtal-Park, Botanischer Sondergarten).

Städtebaulich markante Stationen des Grünzugs sind zum Beispiel das Staatsarchiv und die Hefewerke in Wandsbek, das Einkaufszentrum „Arkaden“ in Rahlstedt oder die Hochstraße Höltigbaum am Übergang zum Naturschutzgebiet Stellmoorer Tunneltal. Die Qualitäten des Grünzugs sind jedoch vorwiegend nur im lokalen Umfeld des jeweiligen Wohnortes bekannt und geschätzt. Die verbindenden und übergeordneten Eigenschaften dagegen spielen im Bewusstsein bisher eine eher untergeordnete Rolle.

Das Fachamt für Stadt- und Landschaftsplanung hat daher im Dezember 2008 ein landschaftsplanerisches und städtebauliches Gutachten vergeben, mit dem die Freiraumqualitäten des Grünzugs erkannt und langfristig gesichert und weiterentwickelt werden können. Darüber hinaus sollten Flächenpotenziale für innerstädtisches Wohnen in attraktiven Lagen des Wandsetals ermittelt werden. Die Ergebnisse liegen nun vor.

Durchgängigkeit und Erkennbarkeit

Die mangelnde Durchgängigkeit und Erkennbarkeit des Grünzugs sind die Haupt-Defizite seiner Bedeutung im städtischen Grünflächensystem. Die Gutachter schlagen u.a. vor, das bisher weitgehend ungeordnete Wegenetz durch die Etablierung einer durchgängigen Hauptwegeverbindung mit baulich einheitlicher Ausformung und Beschilderung sowie möglicherweise Beleuchtung deutlich zu verbessern. Querende Straßen sollen in ihrem Verlauf zur Optimierung der Nahtstellen zum Grünzug teilweise umgestaltet werden. Besondere Themen sind die Verbesserung der Querung des
Ring 2, und vielfältige weitere Verbesserungen der Wegeführung und des Gewässerlaufs.

Nutzung und Gestaltung

Der Fluss Wandse wurde an diversen Mühlenstandorten zu Teichen aufgestaut, die jetzt die Erholungslandschaft des Wandsetales prägen. Unter Berücksichtigung der Anforderungen des modernen Wasserrechts spricht sich das Gutachten gleichwohl grundsätzlich für einen Erhalt der Teiche aus und gibt Anregungen, Optimierungen des Fließgewässers an einzelnen Standorten zu prüfen.

Als Schwerpunkte von Entwicklung und Änderung landschaftlicher Flächennutzungen werden u.a. die Grünflächen um das Ostender Strandbad und die Altrahlstedter Wiesen vertieft behandelt, um die außerordentlichen Freiraumpotenziale dieser beiden Abschnitte des Wandsetals herauszuarbeiten. Diese sind potenzielle landschaftliche Höhepunkte des Grünzugs, allerdings im heutigen Zustand als solche wenig wahrnehmbar. Es wäre möglich, vielfältige freiraumbezogene Nutzungsmöglichkeiten zu entwickeln und die öffentliche Zugänglichkeit zu erleichtern. Damit würde auch die Grün- und Freiraumversorgung auch der angrenzenden Wohngebiete erheblich verbessert.
Das weitgehend unkontrollierte Aufkommen von Gehölzen in vielen Streckenabschnitten des Wandse-Grünzugs führt an einigen Orten zu Beeinträchtigungen des Landschaftsbildes und des Landschaftserlebens.

Neues Wohnen

Insgesamt benennt das Gutachten ein mögliches Potenzial von etwa 580 neuen Wohneinheiten auf verschiedenen Grundstücken in den attraktiven Randbereichen des Grünzuges. Von besonderem städtebaulichen Interesse sind die möglichen zentralen innenstadtnahen Wohnlagen direkt an der Wandse östlich des Mühlenteiches und um die Lengerckestraße, sowie neue Wohnlagen und Ergänzungspotenziale an der Walddörferstraße und im Umfeld des Ostender Teiches unter grundsätzlicher Wahrung des bestehenden Siedlungsrandes.

So weit, so gut.

Leider wird das Wandse-Gutachten seit Januar 2019 überarbeitet und steht daher dem geneigten Leser nicht länger zur Verfügung.

Zudem ist im Herbst 2019 ist der Otto Linne Preis für Projekte und Ideen zum Wandse-Grünzug ausgelobt worden.

 

 

Vor diesem Hintergrund fragen wir:

Das Bezirksamt Wandsbek antwortet wie folgt:     28.10.2020

 

Vorbemerkung:

Das im Jahre 2010 abgeschlossene landschaftsplanerisch-städtebauliche Gutachten "Qualifizierung des Wandsegrünzuges" ist jüngst durch die fheren Gutachter lediglich redaktionell an aktuelle urheberrechtliche Anforderungen angepasst worden. Auf Grund des zeitlichen Abstandes und notwendiger Prüfungen haben die früheren Gutachter hierfür einige Zeit benötigt; andere Behörden waren daran nicht beteiligt. Eine inhaltliche Überarbeitung ist nicht erfolgt und derzeit nicht beabsichtigt. Das Gutachten soll zeitnah wieder auf dem Wandsbeker Internetauftritt www.hamburg.de/wandsbek (...) zugänglich gemacht werden.

 

 

 

  1. Wer überarbeitet das Wandse-Gutachten?

 

Bezirksamt Wandsbek:

Siehe Vorbemerkung.

 

 

  1. Fließen die Konzepte und Idee der Preisträger des Otto Linne Preis 2019 in das überarbeitete Gutachten ein?

 

Bezirksamt Wandsbek:

Entfällt, siehe Vorbemerkung.

 

 

  1. Wieso dauert eine Überarbeitung eines Gutachtens aus dem Jahr 2010 bereits über 20 Monate?

 

Bezirksamt Wandsbek:

Siehe Vorbemerkung.

 

 

  1. Welche Fachbehörden sind an der Überarbeitung beteiligt?

 

Bezirksamt Wandsbek:

Siehe Vorbemerkung.

 

 

  1. Welche Bereiche des Gutachtens werden überarbeitet?

 

Bezirksamt Wandsbek:

Entfällt, siehe Vorbemerkung.

 

 

  1. Das Wandse-Gutachten stellt einen wichtigen Aspekt für detaillierte Planungen in Wandsbek dar. Wann liegt das überarbeitete Gutachten in seiner Neufassung vor?

 

Bezirksamt Wandsbek:

Entfällt, es gibt keine inhaltliche Neufassung. Im Übrigen siehe Vorbemerkung.

 

Anhänge

keine Anlage/n