21-5474

Offene Seniorenarbeit im Stadtteil Steilshoop verbessern, einen zusätzlichen Seniorentreff einzurichten hier: Stellungnahme der Verwaltung zur Eingabe Drs.Nr. 21-4813

Mitteilungsvorlage Bezirksamt

Bera­tungs­reihen­folge
Gremium
TOP
27.06.2022
Sachverhalt

 

Anlässlich der o.g. Eingabe des Bezirksseniorenbeirates hat die Verwaltung entlang der fachlichen Vorgaben der „Bezirklichen Leitlinie für eine Bedarfsanalyse und kleinräumige Planung für die Offene Seniorenarbeit“ (Zustimmung in der D3-Runde vom 23.06.2011) sowie durch Beteiligung von maßgeblichen Akteuren vor Ort die Bedarfslage und die Lebenssituation der Senior:innen in Steilshoop näher betrachtet.

Die Ergebnisse stellen sich wie folgt dar:

  1. Ausgangslage

Durch W/SR wird die Arbeit der siebzehn staatlich geförderten Seniorentreffs und vierzehn offenen Seniorenkreisen eng begleitet. Im Stadtteil Steilshoop fördert SR aus der Rahmenzuweisung Seniorenarbeit einen Seniorentreff in der Trägerschaft des Diakonischen Werkes in der Gründgensstraße 28 (Liegenschaft der Martin Luther King-Kirchengemeinde).

 

Im Rahmen des Projektes der AGFW wurde ab 2018 die konzeptionelle, insbesondere interkulturelle Ausrichtung des Seniorentreffs stetig weiterentwickelt. Während des coronabedingten Lockdowns wurden alternative Formate der Kontaktaufnahme entwickelt und durchgeführt.

 

1.1 Bevölkerungsentwicklung im Stadtteil Steilshoop

 

  1. Soziodemografische Daten gem. der bezirklichen Leitlinie für eine Bedarfsanalyse und kleinräumige Planung für die Offene Seniorenarbeit.

 

 

Auffälligkeiten
 

  • Relativ hoher Anteil von Menschen über 65 Jahre mit Migrationshintergrund in Steilshoop (fällt ca. 8-12% höher als der bezirkliche und FHH Anteil)
     
  • Hoher Anteil an Grundsicherungsempfangenden in Steilshoop (fällt ca. 5-6% höher aus als der bezirkliche und FHH Anteil)

    Die folgenden Tabellen zeigen die Bevölkerungsentwicklung und deren unterschiedliche Verteilung.


Tabelle 1:  Altersgruppen im Stadtteil Steilshoop, Bramfeld, im Bezirk Wandsbek und in Hamburg
 

 

 

Steilshoop

Bramfeld

Bezirk Wandsbek

Hamburg

Anzahl Bev. 60 bis unter 70 J.

2.110

6.023

47.993

187.334

    Anteil an Bev. gesamt

10,6%

11,4%

10,8%

9,9%

Anzahl Bev. 70 bis unter 80 J.

1.693

4.608

39.964

146.820

    Anteil an Bev. gesamt

8,5%

8,7%

9,0%

7,7%

Anzahl Bev. über 80 J.

1.175

3.993

33.837

113.916

   Anteil an Bev. gesamt

5,9%

7,6%

7,6%

6,0%

Anzahl Bevölkerung über 60 Jahre

4.978

14.624

121.794

448.070

Anteil an Bev. über 65 J. gesamt

25,0%

27,7%

27,5%

23,6%

Migrationshintergrund über 65 J.

1.101

1.760

15.178

68.447

Anteil an Bev. über 65 J. mit Migrationshintergrund

28,2%

15,7%

16,0%

19,9%

Einpersonenhaushalte ab 65 J.

1.549

4.910

35.772

142.444

Anteil an Bev. in Einpersonenhaushalte über 65 J.

15,7%

16,3%

15,6%

13,6%

Grundsicherungs-empfangende über 65 J.

518

849

6.478

28.534

    Anteil an Bev. über 65 J.

13,3%

7,6%

6,8%

8,3%

 

 

 

 

 

 

 

Tabelle 2: Bevölkerungsentwicklung  der Altersgruppe 60 Jahre und älter seit dem Jahr 2018 mit Prognose für das Jahr 2035 in Steilshoop und Bramfeld

 

 

2018

2020

2025

2030

2035

Differenz 2018 / 2035

Steilshoop

4.962

5.011

5.316

5.524

5.557

+595

Bramfeld

14.411

14.701

15.757

16.484

16.573

+2.162

 

1.1.2 Nachfrage nach Angeboten der Seniorenarbeit

 

Das bezirkliche Bewertungsverfahren[1] über die 28 Sozialräume im Bezirk Wandsbek kommt für Steilshoop auf ein eher durchschnittliches Erfordernis, in diesem Sozialraum Infrastruktur bzw. Angebote für Seniorinnen und Senioren neu einzurichten.

 

Neben dem staatlich geförderten Seniorentreff sind noch weitere Einrichtungen als Anlaufstelle, insbesondere für Migrantinnen und Migranten, zu nennen.

 

Weitere Angebote für ältere Menschen mit / ohne Migrationshintergrund in der nachfolgenden Übersicht

 

  • Religiöse Gemeinschaften wie die katholische Kirche (St. Johannis) oder die Steilshooper Moschee/Camii (Schreyerring 11)

 

  • Martin Luther King-Kirchengemeinde

Beratungsangebote: u.a. Psychosoziales Coaching für Migrant:innen und geflüchtete Menschen, Sozialberatung

 

  • Verein der afghanischen Muslime – Deutschland e.V., Schreyerring 51

 

  • „Fit im Engagement“ – ein  Projekt der Quartierorientierten Offenen Arbeit - in Kooperation mit Alsterdorf Assistenz Ost

 

  • LeNa (Lebendige Nachbarschaft) 

hier: Lena-Treffpunkt / Nachbarn für Nachbarn in der Fehlinghöhe 16 (Ring 6) für die Bewohner:innen

 

  • Gymnastik- und Freizeit- Gemeinschaft Steilshoop e.V.

 

  • AWO-Beratungsstelle

kostenlose Anlaufstelle über Fragen zu Pflege und Wohnraum

 

  • AGDAZ e.V. Arbeitsgemeinschaft Deutsch Ausländische Zusammenarbeit

u.a. PC-Kurse für ältere Menschen, Deutschkurse, Dialog in Deutsch

 

          FC Hellbrook e.V. von 1967

Wirbelsäulengymnastik und viele weitere Sportarten, offene Angebote (Integration durch Sport).

 

 

  • Forum Steilshoop – Sozial AG – Senioren-AG

Im Rahmen des Projektes Quatiersorientierte Offene Seniorenarbeit (Forum Steilshoop/Sozial AG) wurde eine Senioren AG gegründet. Die Arbeitsgruppe arbeitet an einer weiteren Vernetzung aller Einrichtungen in Steilshoop über die bereits bestehende Vernetzung in der Sozial AG. In dieser AG werden Belange der Älteren und Institutionen besprochen und bspw. Aktionen und Veranstaltungen zusammen entwickelt und koordiniert.

 

2. Dialog mit Schlüsselpersonen in Steilshoop

Um weitere Erkenntnisse über die Frage nach einem zusätzlichen Seniorentreff in Steilshoop für die älteren Mitbürger:innen zu erhalten und um die Akteure vor Ort niedrigschwellig einzubinden, führte die Verwaltung mit Teilnehmerinnen der Senioren-AG und der muslimischen Gemeinschaft Steilshoop jeweils ein Gespräch über die Lebenssituationen der älteren Menschen in Steilshoop.

 

r die Gespräche wurden drei Leitfragen entwickelt und die Antworten/Anregungen/Ideen der Teilnehmer:innen auf Flipchart-Blätter dokumentiert.

 

  1. Leitfrage

Beschreiben Sie die Lebenssituation der älteren Menschen in Steilshoop

 

  1. Leitfrage

Was könnte helfen die beschriebenen Lebenssituationen der älteren Menschen zu verbessern?

  1. Leitfrage

Was decken Sie hiervon?

Was müsste weiterentwickelt werden?

Was braucht es zusätzlich?

 

 

In der Ausschusssitzung am 27. Juni 2022 berichtet die Verwaltung ausführlich über die Gespräche und stellt die Ergebnisse der Befragung vor.

 

Petitum/Beschluss

 

Der Ausschuss für Soziales wird um Kenntnisnahme und Beratung gebeten.