21-4287

"Moorschutz ist Klimaschutz!" - Fachausschuss Klima Umwelt & Verbraucherschutz (KUV) wartet seit Mitte 2018 auf die Präsentation eines hydrogeologischen Gutachtens für die Hummelsbütteler Moore Antrag von Frauke Häger (fraktionslos)

Antrag

Bera­tungs­reihen­folge
Gremium
TOP
07.06.2022
05.04.2022
16.11.2021
Sachverhalt

Mit der Drucksache 20-5659.1 fällt die Wandsbeker Bezirksversammlung am 22.03.2018 den Beschluss eines Antrages des damaligen Fachausschuss Umwelt Gesundheit & Verbraucherschutz (UGV) „Erhalt der Hummelsbütteler Moore“. Diese umfassen: Hüsermoor, Ohlkuhlenmoor, Raakmoor und den Poppenbüttler Graben. Im Sachverhalt werden die essentiellen Punkte hydrogeologisches Gutachten, unterirdische Wasserzufuhr, ausreichendes Wasserangebot, einzigartige, gefährdete Tierarten, schützenswerte Arten der Pflanzenwelt und Voraussetzungen für Ausgleichsmaßnahmen dargestellt. Ein bekräftigendes Zitat aus einer Broschüre der Behörde für Umwelt & Energie (BUE – heute BUKEA) „Moore in Hamburg“ (2017), S. 54 zu den Hummelsbütteler Mooren lautet: „Der Erhalt dieser ursprünglich im Norden Hamburgs weitverbreiteten Moorböden sollte höchste Priorität haben. Die Böden sind insbesondere durch den Eintrag von Schadstoffen der angrenzenden Bodendeponie und den unmittelbar anschließenden landwirtschaftlichen Flächen sowie einem z. T. niedrigen Wasserstand stark gefährdet“.

Fazit des Antrages: Ein Gutachten selbst bringt noch keinen Schutz für die Moore, aber darauf können Maßnahmen für eine ausreichende Wasserversorgung erarbeitet und so hoffentlich der Erhalt der wertvollen Restmoorlandschaft gesichert werden.

In der Mitteilung Drs. 20-5897 an die Bezirksversammlung 7.6.18 und den UGV 26.6.18 nimmt die Fachbehörde BUE wie folgt Stellung:
Die zuständige Fachbehörde wird gebeten:

  1. ein hydrogeologisches Gutachten für die Hummelsbüttler Moore Hüsermoor, Ohlkuhlenmoor, Raakmoor und Poppenbüttler Graben in Auftrag zu geben. Dabei sollten im Zusammenhang mit den Bohrungen Peilrohre in den betroffenen Flächen eingesetzt werden.
  2. Die Ergebnisse im UGV vorzustellen.
  3. Dem Bezirksamt geeignete Maßnahmen aufgrund des Gutachtens vorzuschlagen.

Auf Grundlage des Antrags der Bezirksfraktionen SPD und Bündnis90/Die Grünen Wandsbek sowie des Konsenses mit den Initiatoren der Volksinitiativen „Hamburg für gute Integration“ soll zeitnah ein „Gutachten zur Ermittlung von Wohnungsbaupotentialen am Rande der Hummels-bütteler Feldmark und in der näheren Umgebung“ in Auftrag gegeben werden. Im Rahmen dieses Gutachtens wären u.a. sämtliche umweltrelevanten Kriterien umfänglich zu prüfen. Dazu gehört auch die Betrachtung der Hydrogeologie im Bereich Hummelsbütteler Moore, Hüsermoor, Ohlkuhlenmoor, Raakmoor und Poppenbüttler Graben. Die großräumigere Betrachtung ermöglicht dabei die Einbeziehung außerhalb dieser Moorgebiete liegender Faktoren.

Auch unter Berücksichtigung eines effizienten Verwaltungshandelns ist eine isolierte Betrachtung dieser Moorgebiete nicht sinnvoll. Insofern wird die BUE kein gesondertes Gutachten zur Hydrogeologie in Auftrag geben. Der Ausschuss für Umwelt, Gesundheit und Verbraucherschutz der Bezirksversammlung Wandsbek wird gebeten, sich die Ergebnisse zur Hydrogeologie aus dem Gutachten zur Ermittlung von Wohnungsbaupotentialen zu gegebener Zeit von der BUE/BSW vorstellen zu lassen.

Abgeleitet aus dem Gutachten wird die BUE dem Bezirksamt Wandsbek geeignete Maßnahmen zur Erhaltung der Moore vorschlagen.

 

Dies vorausgeschickt möge der Fachausschuss Klima, Umwelt und Verbraucherschutz folgendes beschließen:

 

Petitum/Beschluss

 

Die Verwaltung Wandsbek, Fachamt Management des öffentlichen Raumes, wird gebeten sich dafür einzusetzen, dass

- ein(e) Referent(in) der Fachbehörde BUKEA das aktuelle nach Mitte 2018 erstellte hydrogeologische Gutachten der Hummelsbütteler Moore im Fachausschuss KUV präsentiert und die konkreten Erhaltungsmaßnahmen der BUKEA an die Verwaltung Wandsbek vorstellt

- das Fachamt Management des öffentlichen Raumes (MR), Ressort Naturschutz, die Pflege- und Entwicklungsmaßnahmen (PEP) seit Mitte 2018 bis heute und für 2022 vorstellt. Dabei werden ebenfalls die Arbeitsleistungen der Naturschutzverbände, denen die Flächen in Obhut gegeben wurden, dargestellt

- zur Dokumentation der gefährdeten Flora und Fauna der Moore werden Vertreter:innen der Naturschutzverbände gebeten über ihre aktuellen Kartierungen und jahrelanges Monitoring zu berichten (z.B. Bestandsveränderungen Libellen, Tagfalter, Torfmoose und Sonnentau) und um eine Einschätzung des Moorzustandes/Wasserstandes gebeten.

 

Anhänge

keine Anlage/n