Metropolregion Hamburg: Stadtrand Bezirk Wandsbek in den Blick nehmen Kleine Anfrage v. 26.01.2022
„Metropolregion Hamburg“ vertritt laut aktuellen Medienberichten mehr als 1000 Kommunen in Hamburg, Niedersachsen, Mecklenburg-Vorpommern und Schleswig-Holstein. Die Organisation hat das Konzept „Mobilitätsmanagement“ gestartet und will damit, heißt es, einen Beitrag zur nachhaltigen Mobilitätswende leisten. Unter anderem geht es dabei um die Erreichbarkeit beispielsweise von Arbeitsplätzen, Schulen und Gewerbestandorten. Drei Aspekte stehen hier im Fokus, die auch den Hamburger Stadtrand betreffen – insbesondere der Bezirk Wandsbek deckt einen erheblichen Anteil an „Hamburger Stadtrand“ ab.
Aspekt 1 ist das nicht ausreichende und zumeist „die letzte Meile“ gar nicht oder nicht attraktiv abdeckende Angebot des ÖPNV, was für viele Bewohner das eigene Auto derzeit nicht ersetzbar macht. Das betrifft nicht nur die Dörfer im Umland, sondern auch nicht wenige Bereiche am Hamburgischen Stadtrand.
Aspekt 2 ist der steigende Bedarf nach attraktiver ÖPNV-Abdeckung durch - so der Hinweis der Metropolregion Hamburg - immer weniger junge Menschen mit Führerschein. Bundesweit ist laut Statistik die Anzahl an Führerscheininhabern in der Altersklasse 17 - 24 Jahre (also die Altersklasse Berufsausbildung und Berufsstart) zwischen 2010 und 2019 von einer bundesweiten Gesamtzahl von 5 Millionen auf 4,4 Millionen zurückgegangen. Einem attraktiven Alternativangebot zum PKW kommt insofern auch diesbezüglich eine wachsende Bedeutung zu.
Aspekt 3 ist der Pendlerverkehr aus dem Umland in unseren Bezirk Wandsbek, der vermutlich vor allem aus Schleswig-Holstein in die Stadtteile unseres Bezirkes fließt.
Auf der Suche nach „nachhaltiger Mobilität“ werden seitens Metropolregion Hamburg vor allem aufsuchende und Sharing-Mobilitätslösungen angedacht, da - ein Aspekt, den wir auch aus unserer Stadtrand-Problematik kennen - das Nachfragepotential oft zu gering ist, um ein sinnvolles Angebot des ÖPNV zu finanzieren.
Vor diesem Hintergrund fragen wir die Verwaltung des Bezirksamtes Wandsbek:
a.) für die Bewohner/innen des Hamburger Stadtrandes/Bezirk Wandsbek hinsichtlich derer Mobilitätsbedarfe?
b.) für die Bewohner/innen des Hamburger Stadtrandes/Bezirk Wandsbek hinsichtlich der Belastungen durch Pendlerverkehre?
a.) Wie viele Bürger/innen aus dem Umland kommen im Schnitt in der Woche/oder pro Monat aus dem Umland zum Arbeiten nach Hamburg?
b.) Wieviele Hamburger/innen nutzen pro Woche/oder pro Monat die „Pendlerstrecken“ in die gegenläufige Richtung, fahren zu Arbeit oder Ausbildung aus unserem Bezirk ins Umland?
c.) wenn keine Erkenntnisse vorliegen, die für die Verkehrsplanung und gewünschte Mobilitätswende aber von klarer Relevanz wären: Warum liegen dem Bezirksamt Wandsbek solcherart Erkenntnisse nicht vor?
d.) Gibt es mit Blick auf Frage 3c andere, vergleichbare Erkenntnisse zum Pendlerverkehr, den Bezirk Wandsbek betreffend (sowohl als Zielort der Pendler als auch als Durchgangsbezirk zu Zielorten außerhalb des Wandsbeker Raumes?
a.) Ist eine solche Studie/Erhebnung aktuell beauftragt?
b.) Ist eine solche Studie/Erhebung bereits ausgewertet?
c.) Ist eine solche Studie/Erhebung in Vorbereitung
- wenn Ja: Wann wird sie starten? Wer führt sie aus?
- wenn Nein: warum nicht?
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