Konzepte der Baumpflanzung und Bewässerung von Bäumen Kleine Anfrage vom 13.10.2020
In der Stadt Hamburg und dem Bezirk Wandsbek sind Bäume von immens hoher Bedeutung. Ökologisch und für das Mikroklima aber auch als stadtbild- und quartiersprägend, sei es als in Alleen, in Gruppen oder als beeindruckende Solitärbäume. Die Standortsuche für Straßenbäume gestaltet sich zunehmend schwieriger. Freiraumplaner sind gefordert in neuen Stadtteilen und sich verändernden öffentlichen mit neuen markanten Räumen wie z.B. beim U5-Bau lebenswerte Areale mit hoher Aufenthaltsqualität zu gestalten. Bäumen im öffentlichen Raum werden künftig umso wichtiger als Schattenspender sowie zur Reinigung und Kühlung der Luft.
Es werden folgende Fragen an die Verwaltung gerichtet:
Das Bezirksamt Wandsbek antwortet wie folgt: 23.10.2020
1) Welche unterschiedlichen Konzepte und Methoden für Baumpflanzungen gibt es in Wandsbek
a) differenziert für Straßenbäume? Und BID-Areale?
Bezirksamt Wandsbek:
Das „Entwicklungskonzept Stadtbäume Hamburg“ von der BUE (2019) wird angewendet. Zusätzliches Ziel ist es, den hohen Straßenbaumbestand konstant zu halten und zu entwickeln. Grundsätzlich werden gefällte Bäume 1:1 ersetzt. Bei Erschließungsmaßnahmen werden neue nachhaltige Baumstandorte geschaffen.
Die Methoden der Baumpflanzung werden der jeweiligen Situation angepasst.
Es gibt aktuell keine BID-Projekte in Wandsbek.
b) Bäume in Grünanlagen?
c) Bäume in Parkanlagen?
Bezirksamt Wandsbek zu b) und c):
Für einzelne Parkanlagen sind Parkpflegekonzepte vorhanden, die Anwendung finden, z. B. Wandsbeker Gehölz, Bramfelder See, Am Stühm Süd.
Ansonsten werden große Lücken im Bestand nachgepflanzt oder Sämlinge gefördert. Grundsätzlich gilt es, den Altbaumbestand zu erhalten. Alle Bäume sind durch gute Wuchs- und Umfeldbedingungen möglichst gesund zu halten. Augenmerk wird hierbei auch auf Baumgruppen gelegt, deren Altbaumbestand vor aufkommenden Wildwuchs und Sämlingen zu schützen ist.
Die Methoden der Baumpflanzung werden der jeweiligen Situation angepasst.
2) Welche Konzepte und Gestaltungsformen gibt es für die Baumscheiben?
Bezirksamt Wandsbek:
Straßenbäume: Bepflanzung, Rasen, Blumenwiese, wassergebundene Wegedecke, Baumrost
Grünanlagen/Parkanlagen: Klassische Baumscheiben sind hier nicht vorhanden. Die Bäume werden in der Regel in eine Freifläche (Rasen, Wiese, Pflanzung, Gehölzbestand) gesetzt.
a) welche Materialien werden dafür verwendet?
Bezirksamt Wandsbek:
Straßenbäume: Oberboden, wassergebundene Wegedecke, Baumrost aus Metall oder Beton
Grünanlagen/Parkanlagen: anstehender Boden oder neuer Oberboden.
b) wie gestaltet sich der Pflegeaufwand?
Bezirksamt Wandsbek:
Straßenbäume: Von der Bepflanzung über Rasen oder Blumenwiese bis hin zu befestigten Baumscheiben abnehmend.
Grünanlagen/Parkanlagen: Der Pflegaufwand ist in Pflanzungen und Gehölzbestand etwas höher als in Rasen- oder Wiesenflächen.
c) welches ist "die beste" Baumscheibe für den Baum?
Bezirksamt Wandsbek:
Straßenbäume: Dies kann nicht pauschal beantwortet werden. Dies ist immer situationsbedingt vom Einzelfall abhängig.
Grünanlagen/Parkanlagen: Keine klassische Baumscheibe vorhanden.
3) Welche verschiedenen Schutzmaßnahmen/Hilfsmittel für den Baumstammschutz werden im Bezirk Wandsbek verwendet?
Bezirksamt Wandsbek:
Straßenbäume: Eichenspaltpfähle, Baumschutzbügel, Findlinge
Grünanlagen/Parkanlagen: Keine
a) Welche ist die am häufigsten verwendete?
Bezirksamt Wandsbek:
Straßenbäume: Eichenspaltpfähle
Grünanlagen/Parkanlagen: siehe Frage 3)
b) Welche ist die idealtypische?
Bezirksamt Wandsbek:
Straßenbäume: Die Verwendung der Baumschutzelemente ist situationsabhängig und wird im Einzelfall entschieden.
Grünanlagen/Parkanlagen: siehe Frage 3)
c) Wie viele Bäume sterben durch Anfahrschäden ab?
Bezirksamt Wandsbek:
Straßenbäume, Grünanlagen/Parkanlagen: Hierüber wird keine Statistik erhoben.
4) Welche Bewässerungssysteme werden im Bezirk Wandsbek für Bäume genutzt?
Antwort differenziert nach Bäumen im öffentlichen Raum sowie in Grünanlagen und Parks.
Bezirksamt Wandsbek:
Straßenbäume, Grünanlagen/Parkanlagen: Es werden keine Bewässerungssysteme verwendet.
a) Welche Bewässerung erfolgt in Pflanzphase? Wie häufig/lange? Mit Hilfsmitteln? Welchen?
Bezirksamt Wandsbek:
Straßenbäume, Grünanlagen/Parkanlagen: Die Bäume werden direkt nach der Pflanzung angegossen und anschließend während der sog. Fertigstellungspflege witterungsabhängig je nach Bedarf. Das Wasser wird mit Hilfe eines LKW mit Wassertank an die Bäume transportiert.
b) Erfolgen bei Pflanzungen Einbauten mit Belüftungs- und Bewässerungssystemen Wurzelraum? Welcher Art?
Bezirksamt Wandsbek:
Straßenbäume: Es werden keine Bewässerungssysteme eingebaut. Bei ungünstigen Standortverhältnissen wird durch den Einbau von Belüftungsrohren der durchwurzelbare Raum vergrößert und damit der Standort verbessert.
Grünanlagen/Parkanlagen: Es werden keine Bewässerungs- oder Belüftungssysteme eingebaut.
c) Wie häufig passiert dieses im Bezirk Wandsbek? Bitte benennen Sie ein markantes Beispiel mit Baumart/-größe und genauem Standort.
Bezirksamt Wandsbek:
Straßenbäume: Die Verwendung standortverbessernder Maßnahmen ist situationsabhängig. Es werden keine statistischen Daten erhoben. Im Friedrich-Ebert-Damm zwischen Tegelweg und Eckerkoppel wurden die Linden im Mittelstreifen durchgehend mit Belüftungsrohren gepflanzt.
Grünanlagen/Parkanlagen: Siehe Frage 4b).
d) Gibt es Konzepte für niederschlagsarme Zeiten sowie Wässerung älterer Bäume?
Bezirksamt Wandsbek:
Straßenbäume, Grünanlagen/Parkanlagen: Nein.
5) Wie viele Bäume sind in Wandsbek in Folge von Wassermangel abgestorben?
a) In welchem Alter nach Pflanzung?
Bezirksamt Wandsbek:
Straßenbäume, Grünanlagen/Parkanlagen: Hierüber werden keine statistischen Daten erhoben. Die Gründe, die zum Absterben eines Baumes führen, sind überdies nicht immer eindeutig.
keine Anlage/n
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