Klimaschutz wird im Bezirk Wandsbek durch Schottergärten verhindert Kleine Anfrage vom 12.07.2023
Zurzeit bearbeiten ausschließlich die Bauprüfabteilungen die Meldungen, wenn in Vorgärten, sogenannte Schottergärten angelegt wurden. In der Hamburger Bauordnung steht im § 9
(1) Die nicht mit Gebäuden oder vergleichbaren baulichen Anlagen überbauten Flächen der bebauten Grundstücke sind
1. wasserdurchlässig zu belassen oder herzustellen und
2. durch Begrünung und Bepflanzung gärtnerisch zu gestalten,
(2) Vorgärten (Flächen zwischen der Straßenlinie oder Straßengrenze und der vorderen Fluchtlinie des Gebäudes) in Kleinsiedlungs-, Wohn-, Misch- und Dorfgebieten sind gärtnerisch zu gestalten.
Mit diesen Vorgaben aus der Hamburger Bauordnung können die Bauherren und Grundbesitzer ihre Vorgärten gärtnerisch zu gestalten mit Begrünung und Bepflanzung.
Ein weiterer Aspekt bei der Anlage von Schottergärten ist der Verstoß gegen den Klimaschutz.
In Deutschland sollen mehr als 15 Prozent aller Vorgärten eine Schotterbedeckung aufweisen. Zugeschotterte Flächen wirken sich auf viele Umweltbereiche nachteilig aus, zum Beispiel auf die biologische Artenvielfalt und die Pflanzenbeschattung, das Regenwassermanagement, die Aufnahme von Kohlenstoffdioxid (CO2) sowie die Abgabe von Sauerstoff (O2), die Luftreinhaltung und das Klima.
Zugeschotterte Vorgärten wirken sich in erster Linie nachteilig auf das lokale Klima des betreffenden Grundstücks aus. Bei zahlreich auftretenden Steinflächen ist durch den Summationseffekt allerdings auch eine größer räumige thermisch-klimatische negative Wirkung zu erwarten.
In Zeiten des globalen Klimawandels sollten deshalb natürliche, versickerungs- und damit verdunstungsaktive Flächen zur Reduzierung der Überwärmung, insbesondere in bebautem Gebiet, Vorrang haben.
Schottergärten sollten aus klimatischen, aber auch aus ökologischen Gründen nicht angelegt werden, da sie der Umwelt in vielfacher Weise schädigen.
Das Klimaschutzmanagement des Bezirkes Wandsbek hat in seinem Maßnahmen Katalog unter K3 definiert:
Aktiv für gutes Klima vor Ort in den Stadtteilen sein.
Das Klimaschutzmanagement ist für GUTES KLIMA in den Wandsbeker Stadtteilen aktiv. Es steht als Ansprechpartner zur Verfügung, informiert und unterstützt die vorhandenen Gremien, Initiativen und öffentlichen Einrichtungen bei Klimaschutzaktionen.
Vor diesem Hintergrund fragen wir die Verwaltung:
keine Anlage/n
Keine Orte erkannt.
Die Erkennung von Orten anhand des Textes der Drucksache kann ungenau sein. Es ist daher möglich, das Orte gar nicht oder falsch erkannt werden.