21-6183.1

Kinderärzte in Wandsbek - Flächendeckende Versorgung von Kindern und Jugendlichen gewährleisten Auskunftsersuchen vom 23.11.2022

Antwort zu Anfragen

Letzte Beratung: 13.02.2023 Ausschuss für Soziales Ö 8.3

Sachverhalt

 

Laut Pressemitteilung vom Berufsverband der Kinder und Jugendärzte e.V. (BVKJ) ist die flächendeckende Versorgung von Kindern und Jugendlichen nicht mehr sichergestellt. „Eltern suchen verzweifelt nach Terminen für Vorsorgeuntersuchungen und Impfungen. Ärztinnen und Ärzte stehen ob der vielen Patientinnen und Patienten unter enormen Zeitdruck. Durch die Abschaffung der Neupatientenregelung wird die Situation noch weiter verschärft.“

 

(Quelle: https://www.bvkj.de/politik-und-presse/nachrichten/274-2022-09-27-berufsverband-der-kinder-und-jugendaerzte-beklagt-weitere-verschlechterung-der-versorgung-von-kindern-und-jugendlichen)

 

Vor diesem Hintergrund fragen wir die Verwaltung des Bezirksamts Wandsbek:

 

Die Behörde für Arbeit, Gesundheit, Soziales, Familie und Integration (Sozialbehörde) antwortet unter Einbeziehung der Kassenärztlichen Vereinigung Hamburg (KVH) wie folgt:       04.01.2023

 

In der ambulanten Bedarfsplanung bestehen detaillierte Rahmenvorgaben durch das SGB V und die Bedarfsplanungsrichtlinie des Gemeinsamen Bundesausschusses. Die Sicherstellung der vertragsärztlichen Versorgung obliegt gesetzlich den Kassenärztlichen Vereinigungen. Über Zulassungen und Ermächtigungen entscheiden die Zulassungs- und Berufungsausschüsse der Kassenärztlichen Vereinigungen und der Krankenkassen, in denen die Länder seit etwa drei Jahren nur teilweise ein Mitberatungsrecht ausüben können. Die Hamburger Stadtteile sind nach der Bedarfsplanungs-Richtlinie keine eigenen Planungsbereiche, sondern der Planungsbereich umfasst das ganze Stadtgebiet. Ein Versorgungsgrad von 100 Prozent gilt als bedarfsgerecht. Der Versorgungsgrad für den Planungsbereich Hamburg liegt bei den Kinderärztinnen und Kinderärzten bei 109,64 Prozent (Stand 01.01.2022). Der Landesausschuss hat für die Arztgruppe der Kinderärzte, wie für alle anderen Arztgruppen auch, Zulassungsbeschränkungen angeordnet.

 

Mit den Empfehlungen der Landeskonferenz Versorgung ist es gelungen, unterhalb der Ebene des Planungsbereiches Hamburg auch lokale Versorgungsziele in den Blick zu nehmen und im Konsens mit allen Beteiligten eine möglichst wohnortnahe haus- und kinderärztliche Versorgung anzustreben. Dies ist bei Entscheidungen der Zulassungsausschüsse über Praxisverlegungen und Praxisnachbesetzungen sowie bei Sonderbedarfszulassungen besonders wichtig. Hierbei wird nicht die Versorgungslage in den unterschiedlich zugeschnittenen Stadtteilen, sondern bei Haus- und Kinderärztinnen und Haus- und Kinderärzten ein lokaler Versorgungsradius von 3 bzw. 4 km untersucht und berücksichtigt. Dieser Ansatz geht deutlich über die Umsetzung in an-deren Bundesländern hinaus und hat sich bewährt, weil so auch eine nahe gelegene Mitversorgung in benachbarten Stadtteilen Berücksichtigung findet. Insgesamt konnte vor allem erreicht werden, dass es keine ungebremste Verlegung von Haus- und Kinderarztpraxen in ohnehin schon besser versorgte Stadtteile mehr gibt.

 

Weiterhin ist jede Maßnahme zur Schaffung attraktiverer Quartierszentren auch ein Anreiz für Ärztinnen und Ärzte, sich mit einer Praxis dort niederzulassen. Bei Neubauvorhaben besteht dar-über hinaus ausdrücklich die Möglichkeit, dass die KVH von Bezirksseite in die Planung von Neubauprojekten miteinbezogen wird, um ggfs. Hinweise in Bezug auf die Bereitstellung von geeigneten Praxisräumlichkeiten zu geben.

 

  1. Wie viele Kinderärzte sind aktuell im Bezirk Wandsbek niedergelassen?

 

  1. Wie viele Kinderärzte haben sich seit 2010 im Bezirk Wandsbek niedergelassen? Bitte die Entwicklung pro Jahr und im welchen Stadtteil auflisten.

 

  1. Wie viele Kinderärzte haben seit 2010 im Bezirk Wandsbek ihre Praxis aufgegeben. Bitte die Entwicklung pro Jahr und im welchen Stadtteil die Praxen aufgegeben wurden auflisten.

 

  1. Jeweils pro Stadtteil bitte die Anzahl der Kinderarztpraxen auflisten.

 

 

Die KVH hat der Sozialbehörde zur Beantwortung der Fragen die untenstehenden Daten geliefert. Es liegen nur die Daten für 2020 bis 2022 vor, da der datentechnische Aufwand für die später zurückliegenden Jahre sehr erheblich wäre.

 

Stadtteil

Januar 2020

Juli 2020

Januar 2021

Juli 2021

Januar 2022

Juli 2022

Bergstedt

1

1

1

1

1

1

Bramfeld

1

1

1

1

1

1

Duvenstedt

1

1

1

1

1

1

Eilbek

3

3

3

3

3

3

Farmsen-Berne

2

2

2

2

2

2

Jenfeld

1

1

1

1

1

1

Lemsahl-Mellingstedt

1

1

1

1

1

1

Poppenbüttel

3

3

3

3

3

3

Rahlstedt

4

4

4

4

4

4

Sasel

1

1

1

1

1

1

Steilshoop

1

1

1

1

1

1

Tonndorf

1

1

1

1

1

1

Volksdorf

3

3

3

3

3

3

Wandsbek

3

3

2

3

2

3

Wellingsbüttel

1

1

 

1

1

1

Gesamt

27

27

25

27

26

27

Kinderarztpraxen nach Stadtteil, Quelle: Daten der KVH

 

Stadtteil

Januar 2020

Juli 2020

Januar 2021

Juli 2021

Januar 2022

Juli 2022

Bergstedt

1

1

1

1

1

1

Bramfeld

3

3

3

3

4

4

Duvenstedt

1

1

1

1

1

1

Eilbek

3

3

3

3

3

3

Farmsen-Berne

5

5

5

5

5

5

Jenfeld

2

2

2

2

2

2

Lemsahl-Mellingstedt

2

2

2

1

1

1

Poppenbüttel

8

8

8

8

7

9

Rahlstedt

16

14

16

16

15

16

Sasel

1

1

1

1

1

1

Steilshoop

1

1

1

1

1

1

Tonndorf

1

1

1

1

1

2

Volksdorf

5

5

4

4

4

5

Wandsbek

6

6

4

7

5

6

Wellingsbüttel

2

2

 

2

2

2

Gesamt

57

55

52

56

53

59

Kinderärzte nach Stadtteil (Angabe als Kopfzahl), Quelle: Daten der KVH

 

Bera­tungs­reihen­folge
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