21-5342

Im Bezirk Wandsbek dauerhaft und angemessen an den Aufstand vom 17. Juni 1953 in der DDR erinnern Beschluss der Bezirksversammlung vom 05.05.2022 (Drs. 21-5074.1)

Mitteilungsvorlage BV-Vorsitz

Letzte Beratung: 21.06.2022 Ausschuss für Haushalt und Kultur Ö 6.2

Sachverhalt

 

Folgender Beschluss wurde gefasst:

 

  1. Die Landeszentrale für politische Bildung wird gebeten, angemessenes Informationsmaterial zu entwerfen und zu veröffentlichen, welches insbesondere auch Schulen im Bezirk Wandsbek zur Verfügung gestellt wird und zum Beispiel als Grundlage für eine Projektwoche zum Jubiläumsjahrestag genutzt werden könnte. Dabei sollte die Landeszentrale auf das Wissen und den Hintergrund Wandsbeker Bürgerinnen und Bürger, die in der DDR geboren oder aufgewachsen sind, zurückgreifen
  2. Der Ausschuss für Haushalt und Kultur möge ein geeignetes Format der Erinnerung an den Aufstand vom 17. Juni 1953 erarbeiten, welches mit dem Bezirksamt Wandsbek im Jahr 2023 zum 70. Jahrestag des Aufstands umgesetzt wird.
  3. Im Ausschuss für Haushalt und Kultur, z. B. im angegliederten AK Denkmal, soll die Konzeption eines würdigen Gedenkortes erarbeitet werden.

 

 

In der o. g. Angelegenheit nimmt die Behörde für Schule und Berufsbildung (BSB) wie folgt Stellung:

 

Die Landeszentrale für politische Bildung Hamburg (LZ) führt seit Oktober 2021 gemeinsam mit der Universität Hamburg ein von der Bundesstiftung zur Aufarbeitung der SED-Diktatur im Auftrag der Bundesbeauftragten für Kultur und Medien im Rahmen des Förderschwerpunktes „Jugend erinnert“ gefördertes Projekt namens „Orte der (Un-)sichtbarkeit“ durch. Dabei werden geflüchtete Zeitzeuginnen und Zeitzeugen, die aus der ehemaligen DDR vor 1990 nach Hamburg geflohen sind, über ihre Zeit des Ankommens in Hamburg befragt.

 

Somit werden sich unter den Zeitzeuginnen und Zeitzeugen auch Wandsbeker Bürgerinnen und Bürger befinden. Eine bezirkliche Zuordnung im Einzelnen der teilnehmenden Zeitzeugen, wie in der Beschlussvorlage gefordert, ist zu diesem Zeitpunkt aus Schutzgründen nicht angedacht. Der LZ liegen folglich hierzu keine näheren Informationen zu den einzelnen Bezirken vor.

 

Aus den Interviews entsteht bis zum Ende der Projektlaufzeit im Oktober 2023 ein digitaler Stadtrundgang für junge Menschen zu persönlichen Erinnerungsorten. Dieser wird der Öffentlichkeit und damit auch den Schulen zur Verfügung stehen. Die Details zur Form der dabei anzufertigenden Materialien werden sich erst nach Sichtung aller Dokumente und Interviews ergeben.

 

Nach einem kürzlich erfolgten Aufruf im Hamburger Abendblatt können sich Zeitzeuginnen und Zeitzeugen bis zum 31. Mai 2022 melden. Zum Stand 11. Mai 2022 haben sich mehr als 60 Personen aus ganz Hamburg gemeldet. Eine Spezifizierung auf bestimmte Bezirke ist nicht geplant. Diese wird sich automatisch aus der digitalen Projektstruktur ergeben, die nach regionalen Bedarfen ausgewertet und genutzt werden kann.

 

Vor dem Hintergrund des dargestellten Projektes sieht die LZ die Forderungen des Petitums der Beschlussvorlage als erfüllt an.

 

 

Petitum/Beschluss

Die Bezirksversammlung nimmt Kenntnis.

 

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