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Gesundheitsamt Wandsbek und Nachverfolgung: Entwicklung und Erkenntnisse Kleine Anfrage v. 15.03.2021

Anfrage gem. § 24 BezVG (Kleine Anfrage)

Sachverhalt

 

Das Management der Corona-Pandemie baut weitgehend von Anfang an auf Ergebnisse der Infektionszahlenerhebung und der Nachverfolgung: Wie viele Menschen gelten als positiv infiziert, und wo gibt es Infektions-Schwerpunkte, die vielleicht einer besonderen Maßnahme bedürfen?

Einen zentralen Knotenpunkt der Gesamtentwicklung bilden die örtlichen Gesundheitsämter: Je nach Leistungsfähigkeit und Effizienz bilden die an das Land und an das RKI übermittelten Daten eine stabilere oder weniger stabilere Grundlage für die Politik, die diese Daten nach wie vor als Grundlage weitreichender Entscheidungen nutzt.

 

Nach nunmehr rund einem Jahr Pandemiemanagement per Infektions-Daten-Erhebung und Bemühungen im Bereich der Nachverfolgung blicken wir auf den großen Bezirk Wandsbek und insbesondere darauf, welche Erkenntnisse sich im Bereich Nachverfolgung gezeigt haben und zu welchen Konsequenzen diese Erkenntnisse für das Pandemie-Management in unserem Bezirk geführt haben.

 

Dabei liegt ein Schwerpunkt auf dem Aspekt der Identifikation von Ansteckungsorten - eine Aufgabe, der sich auf Bundesebene das RKI widmet und nach wie vor in seinen regelmäßigen Bulletins darauf verweist, dass "nur ein kleiner Teil der insgesamt gemeldeten COVID-19 Fälle einem Ausbruch zugeordnet werden" kann. Demnach "fehlen für eine Vielzahl der Fälle Informationen zur Infektionsquelle. Clustersituationen in anonymen Menschengruppen (z.B. ÖPNV, Kino, Theater) sind viel schwerer für das Gesundheitsamt erfassbar als in nicht-anonymen Menschengruppen (Familienfeiern, Schulklassen, Sportverein etc.). Die vorliegenden Daten können daher nur einen kleinen Ausschnitt der tatsächlichen Übertragungen abbilden." Zudem findet sich der fast schon ständige Hinweis, dass die Gesundheitsämter bei hohem Arbeitsaufkommen nicht immer über die Kapazität verfügen, detaillierte Informationen zu Ausbrüchen zu erheben und zu übermitteln. Laut RKI KW 2/2021 waren rund 98.000 Ansteckungsorte unbekannt, lediglich 15.000 Ansteckungsorte konnte man identifizieren. Das entspricht in etwa der bereits über viele Monate übermittelten Quote von Nichtaufklärung der Infektionsorte zu rund 85 %. Trotz aller inzwischen erfolgten Maßnahmen zur Verbesserung ist diese Quote weitgehend über viele Monate bis heute unverändert.

 

Diese Datenlage, welche immerhin die Grundlage für weitreichende Eingriffe in Alltag und Existenz der Bürgerinnen und Bürger in Hamburg und unserem Bezirk Wandsbek bildet, ist also sehr ausbaubedürftig. Auch das Gesundheitsamt Wandsbek trägt mit Erhebung und Übermittlung von Daten rund um Infektionsentwicklungen und Ergebnissen zur Nachverfolgung zu den Gesamtdaten über den Pandemie-Status in Hamburg und damit zur Grundlage für Verordnungen und politischen Entscheidungen bei. Es liegt also auch eine große Verantwortung auf der erfolgreichen Arbeit des bezirklichen Gesundheitsamtes - und damit auf der Frage, ob das Amt erfolgreich zur Erhellung der Situation im Bezirk beiträgt, hier insbesondere unter dem Aspekt der Identifikation von Ansteckungs-Orten und der Maßnahmen zur Vermeidung solcher zur Infektionsquote beitragenden Orte.

 

Vor diesem Hintergrund fragen wir:

 

 

  1. Wie hoch war der prozentuale Anteil der erfolgreichen Nachverfolgung im Bezirksamt Wandsbek

a)   Ende Mai 2020

 

b)   Ende Februar 2021

 

 

  1. Wie hoch war die Anzahl der Mitarbeiter, die im Gesundheitsamt Wandsbek mit der Nachverfolgung beschäftigt sind:

a)      dauerhaft damit beschäftigt

-          Ende Mai 2020

-          Ende Februar 2021

 

 

b)      in Teilzeit beschäftigt mit Nachverfolgung

-          Ende Mai 2020

-          Ende Februar 2021

 

c)      im Rahmen einer geringfügigen Beschäftigung / Minijob beschäftigt mit Nachverfolgung

-          Ende Mai 2020

-          Ende Februar 2021

 

  1. Welche maßgeblichen Infektionsbereiche / Orte wurden im Wandsbeker Gesundheitsamt dabei identifiziert:

-          Ende Mai 2020

-          Ende Februar 2021

 

  1. Wie ordnet das Gesundheitsamt Wandsbek hinsichtlich der Infektionsrisiken für die Bürgerinnen und Bürger in Wandsbek die öffentlichen Verkehrsmittel ein, wurden die im Zuge der Nachverfolgung angesprochenen Bürgerinnen und Bürger gezielt gefragt?

a)   Wenn ja, wie wurde diese potentielle Infektionsquelle in das Datensystem eingegeben?

 

b)   Gab/gibt es ein Eingabefenster im "Pandemie Manager" für den ÖPNV als möglichen Ort einer Infektion?

 

c)   Wenn ja/erfasst, wie wurde sichergestellt/ist belegt, dass ein öffentliches  Verkehrsmittel die Infektionsquelle war? Und: Wurde der ÖPNV gezielt bezüglich Anteil an den Infektionszahlen evaluiert? Wenn nein, warum nicht?

 

d)   Wenn ja/erfasst, hat sich die Relevanz des ÖPNV im Infektionsverbreitungsgeschehen mit der zunehmenden Diffundierung des Cars-Cov2-Virus und seiner Mutationen verändert?

 

  1. Wie ordnet das Gesundheitsamt Wandsbek hinsichtlich der Infektionsrisiken für die Bürgerinnen und Bürger in Wandsbek die Supermärkte ein, wurden die im Zuge der Nachverfolgung angesprochenen Bürgerinnen und Bürger gezielt gefragt?

a)   Wenn ja, wie wurde diese potentielle Infektionsquelle in das Datensystem eingegeben?

 

b)   Gab/gibt es ein Eingabefenster im "Pandemie Manager" für Supermärkte als möglichen Ort einer Infektion?

 

c)   Wenn ja/erfasst, wie wurde sichergestellt/ist belegt, dass ein Supermarkt die Infektionsquelle war? Und: Wurden Supermärkte gezielt bezüglich Anteil an den Infektionszahlen evaluiert? Wenn nein, warum nicht?

 

d)   Wenn ja/erfasst, hat sich die Relevanz der Supermärkte im Infektionsverbreitungsgeschehen mit der zunehmenden Diffundierung des Sars-Cov2-Virus und seiner Mutationen verändert?

 

 

  1. Wie ordnet das Gesundheitsamt Wandsbek hinsichtlich der Infektionsrisiken für die Bürgerinnen und Bürger in Wandsbek den Bereich Arbeitsplatz ein, wurden die im Zuge der Nachverfolgung angesprochenen Bürgerinnen und Bürger gezielt gefragt?

a)   Wenn ja, wie wurde diese potentielle Infektionsquelle in das Datensystem eingegeben?

 

b)   Gab/gibt es ein Eingabefenster im "Pandemie Manager" für Arbeitsplatze als möglichen Ort einer Infektion?

 

c)   Wenn ja/erfasst, wie wurde sichergestellt/ist belegt, dass ein Arbeitsplatz die Infektionsquelle war? Und: Wurden Arbeitsplätze gezielt bezüglich Anteil an den Infektionszahlen evaluiert? Wenn nein, warum nicht?

 

d)   Wenn ja/erfasst, hat sich die Relevanz der Arbeitsplätze im Infektionsverbreitungsgeschehen mit der zunehmenden Diffundierung des Cars-Cov2-Virus und seiner Mutationen verändert?

 

  1. Was bedeutet "Haushalt" in der Übersicht der seitens des Bezirksamtes Wandsbek identifizierten Identifikationsorte: Wird geprüft, wer die Infektion in die Familie hineingetragen hat und wo der Überträger seinerseits / die Bürgerin ihrerseits die Infektion erworben hat? Wenn ja, mit welchem Ergebnis? Wenn nein, warum nicht?

 

 

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