20-5981

Gemeinschaftliches Wohnen fördern Interfraktioneller Antrag der Fraktionen von SPD und Die Grünen, angemeldet zur Debatte von der Fraktion Die Grünen

Antrag

Sachverhalt

Die gesellschaftlichen Veränderungen der letzten Jahre werden bereits vielschichtig thematisiert und aus verschiedenen Perspektiven behandelt. Die Veränderungen stehen in engem Zusammenhang mit dem sich immer stärker auswirkenden demografischen Wandel durch das Älterwerden der Bevölkerung und gesellschaftlichen Werteverschiebungen in Bezug auf Partnerschaft, Kinder, Zusammenleben und Wohnung.

Zu beobachten ist, dass die klassische Kernfamilie als früher wichtigstes Haushaltsmodell auf dem Wohnungsmarkt an Bedeutung verliert und gerade in Großstädten der Bedarf an Single-und auch 2-Personen-Haushalte immer weiter ansteigt.

Diese Entwicklungen haben in vielen Fällen zur Folge, dass Menschen, gerade in der Anonymität und Hektik der Großstadt, vereinsamen, während jedoch der Wunsch nach Gemeinschaft, Zusammenhalt und sozialem Austausch nach wie vor vorhanden ist. Als natürliche Gegenbewegung zu der Singularisierung der Stadtbewohner sind vielfach private Initiativen und Projekte mit neuen, alternativen Wohnformen zu beobachten, die das gemeinschaftliche Wohnen fördern. In herkömmlichen Wohnformen wird dieser Wunsch bislang nicht ausdrücklich berücksichtigt.

Unterschiedliche Wohnprojekte im In- und Ausland haben jedoch bereits gezeigt, dass durch gemeinschaftliche Wohnformen die Lebensqualität der Bewohner steigen kann (z.B. Spreefeld Berlin oder Oase 22 in Wien).

Ziel dieser Projekte war es, ein generationsgemischtes Wohnquartier entstehen zu lassen, in dem neben einer baulichen Struktur, die die Möglichkeit für gemeinschaftliches Wohnen eröffnet, der Schwerpunkt auf dem Angebot an hochwertigen Freiräumen und gemeinschaftlichen Einrichtungen liegt; zum Teil ergänzt um Räume für gewerbliche und öffentliche Nutzungen.

Bei diesen Wohnformen wird der individuelle (klassische) Wohnraum zugunsten eines gemeinsamen Miteinanders in Gemeinschaftsräumen unterschiedlichster Art (z.B. Ess-, Aufenthalts-, Sport-, Hobby, Spiele- oder Leseräume, und Gewerbe zur Verbesserung der Infrastruktur) reduziert. Somit können die Bewohner*innen Gemeinschaft erleben und gleichzeitig ihre Privatsphäre erhalten. 

Die Bezirksversammlung möge daher beschließen:

Petitum/Beschluss
  1. Die Verwaltung wird gebeten, eine/n Referentin/en in eine Sitzung des Planungsausschusses unter Hinzuladung des Ausschusses für Soziales und Bildung einzuladen, um über Vorbildprojekte und Möglichkeiten für den Bezirk Wandsbek zu berichten.
  1. Die Fachbehörde wird gebeten, bei Ausschreibungen von städtischen Wohnungsbauflächen Elemente von gemeinschaftlichen und generationenübergreifenden Wohnformen stärker zu berücksichtigen und entsprechende Wohnprojekte durch geeignete Maßnahmen besonders zu unterstützen.
Anhänge

keine Anlage/n

Lokalisation Beta

Keine Orte erkannt.

Die Erkennung von Orten anhand des Textes der Drucksache kann ungenau sein. Es ist daher möglich, das Orte gar nicht oder falsch erkannt werden.