21-0747

Für ein interdisziplinäres Stadtteilgesundheitszentrum in Jenfeld Debattenantrag der Fraktionen SPD und Die Grünen, angemeldet zur Debatte von der SPD-Fraktion

Antrag

Sachverhalt

 

Die Stadt geht neue Wege, um Menschen mit sozialen und gesundheitlichen Problemen besser zu unterstützen: In sozial benachteiligen Stadtteilen sollen insgesamt sieben lokale Gesundheitszentren entstehen, in denen medizinische Versorgung und soziale Unterstützung Hand in Hand erfolgen. Kern des Lokalen Gesundheitszentrums ist mindestens eine haus- und/oder kinderärztliche Praxis, eine moderne Form der „Gemeindeschwester“ und eine Sozialberatung. Darüber hinaus soll eine verbindliche Kooperation mit Pflegediensten, gesundheitlichen (zum Beispiel Suchtberatung und Prävention, psychotherapeutische Versorgung und psychosoziale Beratung) und sozialen Angeboten (Migrantenarbeit, Verbraucherschutz) erfolgen. Gemeinnützige Träger können sich bei der Gesundheitsbehörde um eine Förderung pro Zentrum von 100.000 Euro jährlich bewerben, die Sozialbehörde fördert zusätzlich jeweils eine halbe Stelle für Sozialberatung.

 

Es sollen gleiche Gesundheitschancen für alle Hamburgerinnen und Hamburger geschaffen werden, unabhängig von Einkommen und Wohnort. Dafür reicht eine medizinische Versorgung allein oft nicht aus, nötig ist eine ganzheitliche Unterstützung.

 

Darum sollen sich in den Zentren künftig eine Pflegekraft, die nach dem Vorbild einer Gemeindeschwester arbeitet, sowie ein Sozialarbeiter kümmern. Beide sollen eng mit einem Hausarzt oder einem Kinderarzt kooperieren, im Idealfall im selben Gebäude. Voraussetzung für einen Antrag ist eine Kooperation mit einem Pflegedienst und einer Suchtberatung.

 

Das Programm ist zunächst auf drei Jahre angelegt. Bewerben können sich Organisationen ab sofort. In Wandsbek wäre der Stadtteil Jenfeld als Standort sehr geeignet, um die Situation der Gesundheitsversorgung, auch im Zusammenhang mit sozialen Gesichtspunkten, zu verbessern: Hier besteht eine hohe Einwohnerdichte, eine vergleichsweise geringe Pro-Kopf-Versorgung mit Ärzten und eine Anbindung an den ÖPNV, die das Ausweichen von Patientinnen und Patienten auf Gesundheitsangebote in anderen Stadtteilen erschwert.

 

Vor diesem Hintergrund möge die Bezirksversammlung Wandsbek beschließen:

 

Petitum/Beschluss

Die Bezirksamtsleitung und die zuständige Fachbehörde werden – die Drucksache 21-0658 ersetzend – aufgefordert, sich dafür einzusetzen, dass auch im Bezirk Wandsbek, vorzugs-weise in Jenfeld, ein neues interdisziplinäres Stadtteilgesundheitszentrum entsteht.

 

Anhänge

keine Anlage/n